Die Deutsche Bahn (DB) hat die umfangreiche Modernisierung der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg erfolgreich abgeschlossen. Nach fünf Jahren intensiver Arbeiten können Züge nun wieder mit hoher Geschwindigkeit die Strecke befahren, wodurch sich die Reisezeit zwischen Niedersachsen und Bayern auf rund zwei Stunden verkürzt hat.
Umfangreiche Erneuerungsarbeiten
Seit 2019 wurde die Strecke in mehreren Etappen modernisiert. Dabei wurden insgesamt 557 Kilometer Gleise, 700.000 Schwellen und 235 Weichen komplett erneuert. Darüber hinaus haben die Fachkräfte den Oberbau auf 49 Brücken und in 63 Tunneln instandgesetzt. Eine zusätzliche Untergrundstabilisierung war in diesem Jahr im Rauhebergtunnel erforderlich. Vom 26. Mai bis zum 7. Juni erhielten die Schienen zwischen Kassel und Fulda ihren letzten Schliff.
Investition in die Zukunft der Bahn
Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO AG, betonte die Bedeutung dieser Modernisierung:
„Schritt für Schritt machen wir die Bahn besser: Ab heute rollen die Züge wieder durchgängig auf den 327 Kilometern Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Hannover und Würzburg. Für das Gemeinwohl haben wir hier in fünf Jahren 850 Millionen Euro investiert und einen großen Schritt für eine starke Schiene in Deutschland geschafft.“
Effiziente Bauarbeiten und Ersatzverkehr
Während der Bauarbeiten waren die betroffenen Abschnitte jeweils für den Zugverkehr gesperrt, was einen effizienten Baubetrieb rund um die Uhr ermöglichte. Große Spezialmaschinen wie der Schnellumbauzug kamen zum Einsatz. Um die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, bot die DB umfangreiche Umleitungs- und Ersatzangebote an, die im Vorfeld mit den Eisenbahnunternehmen und Verkehrsverbünden abgestimmt wurden.
Zeitplan der Modernisierungsarbeiten
Die Modernisierung der Strecke erfolgte in mehreren Etappen:
- Juni bis Dezember 2019: Abschnitt Hannover–Göttingen
- April bis Oktober 2020: Modernisierung Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart
- April bis Juli 2021: Abschnitt Göttingen–Kassel
- Juni bis Dezember 2022: Abschnitt Fulda–Würzburg
- April bis Dezember 2023: Abschnitt Kassel–Fulda
- Dezember 2023 bis Mai 2024: Stabilisierungsarbeiten im Rauhebergtunnel (Abschnitt Göttingen–Kassel)
- Mai bis 7. Juni 2024: Schienenschleifen und Stopfarbeiten im Abschnitt Kassel–Fulda
Ausblick auf zukünftige Projekte
Die nächste umfangreiche Modernisierung steht bereits ab dem 15. Juli an. Zwischen Frankfurt und Mannheim wird im Rahmen der Generalsanierung der Riedbahn eine fünfmonatige Sperrpause genutzt, um alle Instandsetzungsmaßnahmen der kommenden Jahre an Strecke, Technik und Stationen zu bündeln.