Zum kleinen Fahrplanwechsel am 9. Juni startet der Franken-Thüringen-Express (FTX) der Deutschen Bahn (DB) zwischen Bayern und Thüringen. Die neue Linie verbindet Nürnberg und Erfurt und nutzt dabei die Schnellfahrstrecke Nürnberg-Erfurt (VDE 8.1) mit modernen Siemens-Zügen, die Geschwindigkeiten von bis zu 190 km/h erreichen.
Einweihung des Franken-Thüringen-Express
Der Startschuss für den FTX fiel heute am Zukunftsbahnhof in Coburg. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter und der DB-Konzernbevollmächtigte Heiko Büttner gaben gemeinsam mit Karl Blaim, Geschäftsführer von Siemens Mobility, das Signal für die erste Fahrt des neuen Regionalzuges nach Erfurt. In der thüringischen Hauptstadt begrüßte die Thüringer Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij den Expresszug.
Direktverbindung zwischen Nürnberg und Erfurt
Die neue Linie RE 29 ist die erste umsteigefreie Nahverkehrsverbindung zwischen Nürnberg und Erfurt. Fahrgäste können die Strecke nun in nur 1 Stunde und 53 Minuten zurücklegen, was die Reisezeit im Vergleich zu bisherigen Verbindungen halbiert. Besonders eindrucksvoll ist der Zeitgewinn zwischen Coburg und Erfurt: Hier beträgt die Fahrzeit nun lediglich 36 Minuten, statt bisher über drei Stunden mit zwei Umstiegen.
Hochmoderne Züge von Siemens
Die eingesetzten Züge, acht sechsteilige Desiro-HC-Doppelzüge von Siemens Mobility, sind speziell für die VDE 8.1 konstruiert. Sie bieten höchsten Komfort mit WLAN, Infodisplays, großen Mehrzweckräumen und mobilfunkdurchlässigen Fensterscheiben. Zudem sind sie druckdicht für Zugbegegnungen im Tunnel und verfügen über das moderne European Train Control System (ETCS). Insgesamt finden 634 Fahrgäste und bis zu 60 Fahrräder Platz in den neuen Zügen.
Bedeutung für die Region
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter zeigte sich begeistert:
„Das neue Angebot ist ein Kracher und wird sicher klasse ankommen – alleine schon durch die Nutzbarkeit mit den günstigen und einfachen Nahverkehrstarifen wie dem Deutschlandticket. Das freut vom Pendler über den Ausflügler bis sogar hin zum Geschäftsreisenden jeden Fahrgast.“
Heiko Büttner, DB-Konzernbevollmächtigter für Bayern, betonte die Bedeutung der neuen Verbindung:
„Mit dem Start des Franken-Thüringen-Express auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg-Erfurt beginnt ein neues Kapitel im länderübergreifenden Schienenpersonennahverkehr zwischen Bayern und Thüringen. Die erste direkte Verbindung im Nahverkehr zwischen Nürnberg und Erfurt ist ein Quantensprung.“
Erweiterte Reisemöglichkeiten
Mit dem neuen Fahrplan profitieren vor allem die Menschen in Nordbayern, insbesondere im Raum Coburg, von weiteren Verbesserungen. Die Anzahl der schnellen Züge ohne Umstieg von Coburg und Sonneberg nach Nürnberg (RE 19) hat sich verdoppelt. Damit sind täglich 16 Züge je Richtung unterwegs, was die Reisewege, beispielsweise von Coburg nach München, erheblich verkürzt. Die Linie RE 29 ergänzt zudem die ICE-Anbindung Coburgs und ermöglicht häufigere und schnellere Verbindungen nach Berlin oder Frankfurt.
Karl Blaim, Geschäftsführer von Siemens Mobility, hob die technische Ausstattung der neuen Züge hervor:
„Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h gehören sie zu den schnellsten Regionalzügen Deutschlands. Sie fahren nicht nur sicher mit modernem European Train Control System (ETCS), sie bieten auch höchsten Komfort.“
Zum letzten Fahrplanwechsel im Dezember 2023 hatte die DB bereits 18 vierteilige Desiro-HC-Züge für den Franken-Thüringen-Express in Betrieb genommen, was einen durchgehenden Halbstundentakt zwischen Nürnberg und Bamberg ermöglicht hat.