Der einfachste Beitrag zum Klimaschutz ist, ein Bahnticket zu kaufen!

Feb 4, 2021 | Innovation

Klima- und Umweltschutz kann in unserer Welt schon einen Spießroutenlauf bedeuten. Egal ob bei Lebensmitteln, Kleidung oder Smartphones – überall werden enorme Ressourcen verbraucht und die Umwelt durch Schadstoffe belastet. Also, wo anfangen? Der für den Konsumenten einfachste und wirksamste Beitrag zum Klimaschutz ist ein Öffi-Ticket!


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Verkehr ist Klimakiller

So wie bei jedem Systemwandel gilt auch beim Klima- und Umweltschutz: In allen Bereichen muss es zu Veränderungen kommen.
Ein besonderes Sorgenkind ist und bleibt hier der Verkehrsbereich. Das zeigt auch die Treibhausgasbilanz 2019 des österreichischen Umweltbundesamtes.

Tabelle zu Treibhausgas-Emissionen in Österreich
THG Emissionen Österreich; Quelle: Umweltbundesamt

Mit 24 Prozent Anteil an den Treibhausgas-Emissionen ist der Verkehr nicht nur einer der größten Umweltverschmutzer. Er ist auch der Bereich, der von Jahr zu Jahr mehr Schadstoffe in die Luft bläst! In den letzten 30 Jahren sind die THG-Emissionen im Verkehrsbereich um 75 Prozent gestiegen.
Ein weiteres Wachstum ist hier nicht mehr tragbar! Vor allem weil auch Einsparungen in anderen Sektoren damit zunichte gemacht werden.

Der einfachste Beitrag zum Klimaschutz ist, ein Bahnticket zu kaufen!

Der schnellste und einfachste Beitrag zum Klimaschutz ist, statt mit dem Auto einfach mit den Öffis in die Arbeit zu pendeln oder statt dem Flug in den Urlaub lieber auf den Nachtzug auszuweichen.

Warum so einfach? Weil die Bahn und der öffentliche Verkehr generell seit Jahren in vielen Teilen Europas stark an Leistungsfähigkeit und Attraktivität gewonnen haben. Zahlreiche Nationalstaaten werden in den kommenden Jahren hier weiterhin viel Geld in ein vielfältigeres und besseres Angebot investieren!

Denken wir an die Strecke Wien-Linz-Salzburg. Seit Jahren wird sie von TouristInnen und PendlerInnen gerne genutzt. Hier lässt sich ohne Stau, bei einem kühlen Getränk ein Spielfilm oder die Lieblingsserie über das kostenlose WLAN schauen.
Oder wir betrachten die neue Verbindung zwischen Berlin und München (VDE8). Hier reist man mit dem ICE emissionsfrei mit bis zu 300 km/h in unter 4 Stunden zwischen den beiden Metropolen. Genauso schnell wie das Flugzeug und viel schneller als das Auto.

Zusätzlich stellt das stark wachsende Nachtzugnetz in Europa eine immer attraktivere Alternative zum Kurzstreckenflieger dar.

Auch der ÖPNV kann sich in vielen Städten sehen lassen! Zum Beispiel in Wien, wo man um 1 Euro pro Tag rund um die Uhr ein breites Angebot an Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen und S-Bahnen nutzen kann. So kann man sich in der ganzen Stadt schnell und unkompliziert bewegen.
Aktuell wird das größte Klimaschutzprojekt Wiens ungesetzt: Das neue U-Bahn Linienkreuz U2/U5 für mehr Angebot im Wiener U-Bahn-Netz.

Bild v.l.n.r.: Finanz- und Öffistadtrat Peter Hanke, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Finanzminister Gernot Blümel, Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer

Mit einem Bahn- oder Öffi-Ticket wird das Klima und die Umwelt geschont. Es ist dafür nicht notwendig, den eigenen Lebensstil zu ändern oder auf etwas zu verzichten. Oft ist die Bahn einfach schneller, sicherer, entspannter und vor allem ökologischer als das Auto oder das Flugzeug.

Ist die Bahn wirklich so klimafreundlich?

Die Frage, die wir uns diesem Zusammenhang stellen müssen: Ist die Bahn wirklich so umweltfreundlich?

Das hängt natürlich sehr stark von den Rahmenbedingungen ab! Ist der Zug mit Diesel, Strom oder gar Wasserstoff unterwegs? Und wie wurde der Strom oder Wasserstoff produziert?

In Österreich fahren über 90 % der Züge absolut emissionsfrei. Diese Züge sind auf elektrifizierten Strecken unterwegs und werden mit heimischem Ökostrom betrieben. Weder in der Stromproduktion noch im Verbrauch durch das Fahrzeug selbst werden Emissionen oder andere Schadstoffe produziert. Das bedeutet Mobilität, die 15-mal klimafreundlicher als das Auto und 30-mal klimafreundlicher als das Flugzeug ist. 250 Millionen Bahnreisende sparen somit jährlich drei Millionen Tonnen CO2 ein.
Die restlichen Züge werden mangels Oberleitung heute oft noch mit Dieselloks oder Dieseltriebwagen betrieben. Hier sucht man aber bereits intensiv nach alternativen Wegen. So ist in Österreich bereits ein Zug unterwegs, der mit Akkus ausgestattet ist und so auch auf Strecken ohne Oberleitung mit Ökostrom fahren kann. Die ÖBB testen auch schon einen Wasserstoffzug. Damit wird die Bahn auf Neben- und Anschlussbahnen auch schrittweise emissionsfrei.

In diesem Zusammenhang lässt sich noch erwähnen, dass der pro Kopf Ressourcenverbrauch und Emissionsausstoß bei einem Dieseltriebwagen noch immer niedriger ist als beispielsweise beim Auto.

In Deutschland kommt ebenfalls bereits 61 % des Bahnstroms aus erneuerbaren Energien. Bis 2030 sollen es sogar schon 80 % sein.
Das Ziel der DB AG: Spätestens 2038 den Bahnstrom zur Gänze aus Ökostrom zu beziehen. Bereits seit 2018 sind alle Fernverkehrszüge (ICE, IC, EC) der Deutschen Bahn mit Ökostrom und damit viel umweltfreundlicher als Auto, Flugzeug oder Fernbus unterwegs.

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