Deutsche Bahn 2023: Rekordinvestitionen und Bilanz mit Herausforderungen

Mrz 21, 2024 | Infrastruktur, Personenverkehr

Historische Bilanz für das Jahr 2023: Die Deutsche Bahn verzeichnete noch nie dagewesene Investitionen in das Schienennetz und eine moderne Fahrzeugflotte. Trotz negativer Auswirkungen auf das operative Ergebnis im letzten Jahr, bleibt der DB-Konzern zuversichtlich und setzt einen klaren Kurs für eine nachhaltige Schieneninfrastruktur in Deutschland.

Investitionen und finanzielle Ergebnisse

Der DB-Konzern (DB) hat im Jahr 2023 einen historischen Schritt getätigt, indem er Rekordinvestitionen in ein leistungsfähiges Schienennetz und eine moderne Fahrzeugflotte tätigte. Mit einem Betrag von rund 7,6 Milliarden Euro, der um mehr als 16 Prozent höher lag als im Vorjahr, setzte die Deutsche Bahn ihre Strategie für eine Starke Schiene in Deutschland konsequent um. Die Netto-Investitionen aus Eigenmitteln stiegen damit auf ein neues Rekordniveau. Jedoch wirkten sich zusätzliche Aufwendungen für die Infrastruktur und Vorleistungen für den Bund in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro negativ auf das operative Ergebnis (EBIT) des DB-Konzerns aus. Dies führte dazu, dass das bereinigte EBIT für das Geschäftsjahr 2023 einen Verlust von 964 Millionen Euro verzeichnete, im Vergleich zu einem Gewinn von 1.225 Millionen Euro im Vorjahr. Die Deutsche Bahn prognostiziert für das Jahr 2024 wieder ein positives bereinigtes EBIT von über einer Milliarde Euro.

Nachfrage und Serviceangebote

Die Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene ist 2023 weiter gestiegen. Die Deutsche Bahn hat bedeutende Fortschritte in ihren Serviceangeboten für Reisende erzielt, darunter eine erweiterte und modernisierte Fahrzeugflotte, zusätzliche Verbindungen und mehr digitale Dienstleistungen.

Bahnchef Dr. Richard Lutz zur Strategie

„Wir sind 2023 in Vorleistung gegangen und haben so viel gebaut wie noch nie, denn die Sanierung und Modernisierung der Infrastruktur duldet keinen Aufschub. Gleichzeitig markiert das Jahr 2023 eine Zeitenwende: Gemeinsam mit dem Bund haben wir das größte und umfassendste Investitionsprogramm seit der Bahnreform 1994 beschlossen. Wir fahren das Schienennetz nicht länger auf Verschleiß, sondern sanieren und modernisieren die Infrastruktur von Grund auf. Dank der starken Aufstockung der Haushaltsmittel durch den Bund können wir rund 30 Milliarden Euro zusätzlich investieren. Damit treiben wir die Umsetzung unserer Strategie der Starken Schiene weiter voran. Denn nur mit einem leistungsfähigen Netz können wir die klima- und verkehrspolitischen Ziele des Bundes und mehr Verkehr auf der umweltfreundlichen Schiene erreichen.“

DB-Vorstandsvorsitzende Dr. Richard Lutz in Berlin

Maßnahmen zur Infrastruktursanierung

Ein zentraler Hebel zur Erreichung dieses Ziels ist die Generalsanierung von rund 40 Korridoren im hochbelasteten Schienennetz. Bis 2030 soll ein über 9.000 Kilometer langes Hochleistungsnetz entstehen. Den Anfang macht in diesem Jahr die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Durch eine effiziente Bauweise konnte bereits in der Testphase im Januar das Fünffache an Baumaterial verbaut werden im Vergleich zu konventionellen Baustellen.

Ausblick und Ziele

Für das Jahr 2024 erwartet der DB-Konzern eine Umsatzsteigerung auf rund 47 Milliarden Euro und ein deutlich positives operatives Ergebnis. Haupttreiber sind die Ablösungen für die 2023 geleisteten Vorleistungen. Die Deutsche Bahn strebt an, ihre Netto-Investitionen aus Eigenmitteln erneut deutlich zu steigern und eine höhere Effizienz zu erreichen. Trotz der Unsicherheiten im Hinblick auf gesetzliche und regulatorische Voraussetzungen zeigt sich die Deutsche Bahn zuversichtlich, ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen und einen nachhaltigen Schienenverkehr in Deutschland voranzutreiben.

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