Die Deutsche Bahn (DB) und beteiligte Bauunternehmen stehen fünf Monate vor dem Start der Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim in den Startlöchern. Die vorbereitenden Arbeiten im Januar haben die Machbarkeit des Bauvorhabens bestätigt und das umfassende Verkehrskonzept erfolgreich getestet. Ab dem 15. Juli plant die DB, die Infrastruktur sowie die Bahnhöfe entlang der Strecke innerhalb von nur fünf Monaten komplett zu erneuern.
Erfolgreiche Vorbereitungen im Januar
Die DB hat gemeinsam mit den Aufgabenträgern im Nahverkehr das Angebot im Fern- und Regionalverkehr neu organisiert. Auch der Güterverkehr lief stabil und pünktlich über Umleitungsstrecken. Während der vorbereitenden Arbeiten haben 150 Ersatzbusse täglich bis zu 16.000 Fahrgäste zuverlässig befördert, was rund 1,2 Millionen Kilometer entspricht. Zusätzlich wurden Shuttlebusse für Reisende vom Mannheimer Hauptbahnhof zum Frankfurter Flughafen eingesetzt.
„Die dreiwöchige Sperrpause im Jänner war für alle Beteiligten ein großer Erfolg. Wir konnten die Bauleistungen wie geplant umsetzen. Dabei sammelte das gesamte Team wichtige Erfahrungen, die für die Umsetzung der Hauptarbeiten im Sommer eine entscheidende Grundlage darstellen. Durch Optimierungsmaßnahmen in Planung und Ablauf minimieren wir potenzielle Störungen durch unvorhergesehene Ereignisse. Wir sind stolz darauf, bei diesem herausfordernden Projekt dabei zu sein. Danke an alle Mitwirkenden für ihren großartigen Einsatz.“
Peter Gal, COO Bahnbau Swietelsky AG
Stimmen aus der DB-Führung
Berthold Huber, DB-Infrastrukturvorstand, betonte die Bedeutung der Generalsanierung und das neue Baukonzept, das eine effiziente Durchführung ermöglicht. Evelyn Palla, DB-Vorständin Regionalverkehr, betonte die Bemühungen der DB, den Fahrgästen auch während der Bauphase einen zuverlässigen Ersatzverkehr anzubieten.
Positives Feedback zum Ersatzverkehr
Eine Kundenbefragung ergab, dass rund 80 Prozent der Fahrgäste mit dem Ersatzverkehr zufrieden waren. Die Fahrgäste schätzten besonders die Pünktlichkeit, moderne Ausstattung und die leicht erkennbare Lackierung der Busse. Zukünftig plant die DB, die Fahrgäste noch besser über Fahrverläufe und Anschlüsse zu informieren.
Erfahrungen aus der Generalprobe im Januar
Die DB führte im Januar eine Generalprobe für die anstehenden Sanierungsarbeiten durch. Dabei wurden 23 Weichen, über 9 Kilometer Gleise sowie zahlreiche Fundamente und Kabelträger erneuert. Trotz Herausforderungen wie Streiks und Wetterextremen verlief die Generalprobe weitgehend erfolgreich.
Ausblick auf die Generalsanierung ab Juli
Die DB plant ausreichende Puffer für unvorhergesehene Ereignisse während der eigentlichen Generalsanierung. Zusätzliche Teams für Abnahmeprüfungen sind vorgesehen. Die Umleitungsstrecke zwischen Darmstadt und Heidelberg wird derzeit für zusätzliche Verkehre vorbereitet. Die Generalsanierung der Riedbahn ist das Pilotprojekt der DB auf dem Weg zum Hochleistungsnetz und umfasst die Erneuerung von Gleisen, Weichen, Oberleitungen, Leit- und Sicherungstechnik sowie den Bau von Lärmschutzwänden und Modernisierungsmaßnahmen an Bahnhöfen.
Langfristige Strategie der DB
Das Pilotprojekt Riedbahn ist Teil der DB-Strategie „Starke Schiene“, die bis 2030 die Sanierung von insgesamt 40 Streckenabschnitten in Deutschland vorsieht. Durch die konsequente Modernisierung des Schienennetzes und der Bahnhöfe strebt die DB an, langfristig mehr Verkehr auf die Schiene zu lenken. Die Strecke soll zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember wieder in Betrieb gehen.