Das Infrastruktur-Programm „Kleine und mittlere Maßnahmen“ für das deutsche Schienennetz, das mit einem Investitionsvolumen von vier Milliarden Euro ausgestattet ist, macht Fortschritte. Bis Ende 2025 sollen bereits 138 der insgesamt 355 geplanten Vorhaben umgesetzt sein, was 40 Prozent der gesamten geplanten Maßnahmen entspricht und mit einem Investitionsumfang von etwa einer Milliarde Euro einhergeht.
Ziel: Schnelle Verbesserung von Kapazität und Pünktlichkeit
Zu den Projekten gehören infrastrukturelle Maßnahmen wie die Schaffung weiterer Überleitmöglichkeiten, zusätzlicher Signale und Gleiswechselbetriebe sowie die Errichtung neuer Bahnsteige. Das Programm zielt darauf ab, rasch positive Effekte auf die Kapazität und Pünktlichkeit für Reisende und Güterverkehrskunden zu erzielen. Die Finanzierung der Vorhaben erfolgt hauptsächlich über das Klimaschutzpaket des Bundes und Eigenmittel der Deutschen Bahn, und sie sollen bis 2030 vollständig umgesetzt sein.
Optimierung des Schienennetzes im Sinne der Konzernstrategie
Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO AG, betonte die Bedeutung des Programms für die Aufgaben des Unternehmens:
„Das Programm ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit bei DB InfraGO. Es konzentriert sich auf das Bestandsnetz. Im Sinne der Konzernstrategie Starke Schiene setzen wir seit 2022 auf ‚kleine und mittlere Maßnahmen‘, um Engpässe schnell und kosteneffizient zu beseitigen und das Netz widerstandsfähiger zu machen. Dank beschleunigter Umsetzungsmethoden – wie der Bündelung von Maßnahmen und schlankeren Projektplanungen – gelingt es uns zunehmend besser, mit kleinen und besonders effektiven Vorhaben rasch eine große Wirkung zu erzielen. Davon profitieren unsere Fahrgäste und die Güterverkehrskunden unmittelbar.“
Verbesserung der Produktionsabläufe im Güterverkehr und Ausbau für lange Güterzüge
Das Programm sieht auch die Verbesserung der Produktionsabläufe im Schienengüterverkehr vor, insbesondere in Terminals des Kombinierten Verkehrs, Zugbildungsanlagen sowie durch neue Gleisanschlüsse. Der Ausbau des Netzes für lange Güterzüge (740-Meter-Netz) soll mehr Überholmöglichkeiten für diese Züge schaffen. Im Nahverkehr werden Maßnahmen umgesetzt, die mit den Bundesländern abgestimmt sind.
Laufende Maßnahmen und Beispiele
Beispiele für laufende Maßnahmen sind der Bau der Überleitstelle Simssee und der Abzweigstelle Landl auf der Strecke Kufstein-Rosenheim-Salzburg, der im Jahr 2023 abgeschlossen wurde und mehr Kapazität und Dispositionsmöglichkeiten schafft. Darüber hinaus fließen bis Ende dieses Jahres rund 20 Millionen Euro in den Abschnitt Wandersleben (Thüringen), um den Bereich auf der Strecke Erfurt-Bebra für 740 Meter lange Güterzüge zu optimieren.