Seit Mitte 2019 arbeitet die Deutsche Bahn im Auftrag des Landes Baden-Württemberg am Ausbau des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm, einer entscheidenden Ergänzung im Schienenverkehr der Region. Ein bedeutender Schritt wurde nun erreicht: Der Tunnel für die Große Wendlinger Kurve ist fertig vorgetrieben.
Fortschritte und Finanzierung
Die Bauarbeiten für die Wendlinger Kurven werden maßgeblich vom Land Baden-Württemberg finanziert, wobei auch der Verband Region Stuttgart und die Region Neckar-Alb einen Teil der Kosten tragen. Der Durchschlag des Tunnels markiert einen wichtigen Meilenstein für die Deutsche Bahn, da er die bestehende Bahnstrecke Stuttgart-Tübingen mit der zukünftigen Schnellfahrstrecke auf den Fildern verbindet.
Lokale Reaktionen
Ulrich Spangenberg, Bürgermeister von Oberboihingen, zeigt sich erleichtert über die bevorstehende Fertigstellung der Baustelle und betont die Bemühungen der Planer, die Belastungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Die Abschluss der Bauphase wird von den Bewohnern mit Erleichterung erwartet.
Bedeutung der Kleinen Wendlinger Kurve
Die eingleisige Kleine Wendlinger Kurve, Teil des Projekts Stuttgart 21, stellt eine Verbindung zwischen der neuen Infrastruktur in Richtung Stuttgart und der Neckartalbahn dar. Ursprünglich als eingleisige Option geplant, entschied das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg aufgrund der verkehrlichen Vorteile, ein zweites Gleis zu bauen, das als Große Wendlinger Kurve bekannt ist.
Steffen Hering, ZÜBLIN-Direktionsleiter Tunnelbau für die bauausführende Arbeitsgemeinschaft aus Ed. Züblin AG und Max Bögl:
„Wir sind stolz auf die großen Fortschritte, die wir hier an der Baustelle der Großen Wendlinger Kurve in den vergangenen Monaten erzielen konnten und freuen uns sehr, dieses wichtige Infrastrukturprojekt für die Region Stuttgart mit unserer Tunnelbau-Expertise voranzutreiben.“
Technische Details
Der Tunnel für die Große Wendlinger Kurve umfasst insgesamt rund 1.600 Meter, wovon 660 Meter bergmännisch errichtet wurden. Die restlichen Abschnitte wurden in Deckelbauweise realisiert. Die Arbeiten wurden von einer Arbeitsgemeinschaft der Ed. Züblin AG und der Firmengruppe Max Bögl durchgeführt.
Mit dem erfolgreichen Tunnelvortrieb wird ein bedeutender Schritt im Bahnprojekt Stuttgart-Ulm gemacht, das eine effizientere und schnellere Anbindung der Regionen ermöglichen soll.