Ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 will die SBB am Wochenende 31 Reisezüge durch den Gotthard-Basistunnel mit Fahrzeiten wie vor der Entgleisung anbieten. Gleichzeitig soll die Kapazität für den Güterverkehr unter der Woche erhöht werden. Diese Trassenverteilung ist das Ergebnis einer sorgfältigen Abwägung der Bedürfnisse des Güter- und Personenverkehrs sowie der Reparaturarbeiten zur Wiederinstandsetzung der beschädigten Weströhre. Das neue Angebot gilt vorbehältlich der sicherheitstechnischen Bewilligung des Bundesamts für Verkehr.
Der 57 Kilometer lange Gotthard-Basistunnel ist nicht nur der längste Eisenbahntunnel der Welt, sondern auch eine wichtige Nord-Süd-Verbindung für die Schweiz und Europa – sowohl für den Güter- als auch für den Personenverkehr. Für die Verteilung der Trassen ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 hat die SBB in Zusammenarbeit mit den Branchenvertretern des Güterverkehrs und den Eisenbahnverkehrsunternehmens des Personenverkehrs sowie der unabhängigen Trassenvergabestelle eine sorgfältige Abwägung vorgenommen. Sie trägt, so weit wie möglich, den verschiedenen Bedürfnissen von Bauarbeiten, Personen- und Güterverkehr Rechnung und berücksichtigt auch die angespannte Lage sowie die komplexen Abläufe in der internationalen Transitgüterlogistik und den dazugehörenden Terminals. Bedingung für das neue Angebot ist die sicherheitstechnische Bewilligung des Bundesamts für Verkehr (BAV), welche die SBB kurz vor dem Fahrplanwechsel im Dezember erwartet. Die SBB hat dazu beim BAV ein Gesuch mit den benötigten Nachweisen zur Prüfung eingereicht.
Größere Kapazitäten: Für den Personenverkehr am Wochenende, für den Güterverkehr unter der Woche
Die Trassenverteilung sieht vor, die Kapazitäten für den Personenverkehr am Wochenende zu erhöhen, für den Güterverkehr unter der Woche. Damit schafft die SBB den bestmöglichen Nutzen für die Kundinnen und Kunden im Güter- und Personenverkehr.
Im Güterverkehr sind die erforderlichen Kapazitäten für die Transit- sowie für die Binnenverkehre über die beiden Achsen (Gotthard und Lötschberg) sichergestellt. Von Montag bis Donnerstag stehen dem Güterverkehr alle Trassen durch den Gotthard-Basistunnel zur Verfügung, von Freitag- bis Sonntagabend fahren sowohl Güter- als auch Reisezüge durch den Tunnel.
Eine Stunde schneller im Tessin beziehungsweise in der Deutschschweiz
Den Reisenden will die SBB ab dem Fahrplanwechsel zwischen Freitag- und Sonntagabend 31 Züge durch den Gotthard-Basistunnel anbieten. Die Fahrzeit soll sich gegenüber der Panoramastrecke um eine Stunde verkürzen. Damit entspricht die Reisedauer zwischen dem Tessin und der Deutschschweiz bei diesen Zügen derjenigen vor der Entgleisung. Aufgrund der beschränkten Kapazität hat die SBB sich auf jene Züge fokussiert, für welche die größte Nachfrage besteht: Am Freitagabend und am Samstagmorgen fahren insgesamt 17 Züge von Norden nach Süden. Ab Sonntagnachmittag gibt es 14 Züge von Süden nach Norden. Letztere verkehren auch an den Feiertagen. Detailliertere Informationen zu den Verbindungen finden sich in der Box am Ende der Medienmitteilung.
Das neue Angebot gilt ab dem Fahrplanwechsel bis vor Ostern 2024. Die SBB prüft, wie es für die Zeit danach und besonders für die verlängerten Feiertagswochenenden an Ostern, Auffahrt und Pfingsten für den Personen- und den Güterverkehr angepasst werden kann. Sie wird dazu im ersten Quartal 2024 wieder informieren.
Ursprünglich war vorgesehen, mit diesem Fahrplanwechsel den vollständigen Halbstundentakt durch den Gotthard-Basistunnel einzuführen. Wegen des eingeschränkten Betriebs verzögert sich dieser, bis der Basistunnel wieder normal befahren werden kann.