Die Vollendung der Koralmbahn rückt in greifbare Nähe, während sich ein bedeutender Meilenstein an den anderen reiht. Besonders hervorzuheben ist der 13 Kilometer lange Abschnitt zwischen Feldkirchen und Weitendorf, der als „Flughafenast“ bekannt ist und auf steirischer Seite als einer der anspruchsvollsten gilt. Die Arbeiten in diesem Bereich begannen erst 2020 und weniger als vier Jahre später sind bereits der gesamte Oberbau und somit die gesamte Koralmbahn von Graz bis Klagenfurt per Schienen miteinander verbunden. Ab Mai steht schließlich die Montage der Oberleitung an, das letzte Puzzleteil der bahntechnischen Ausrüstung.

High-Tech und High-Speed

Ein technisches Highlight dieses Streckenabschnitts ist eine 3,2 Kilometer lange Unterflurtrasse. Die Züge werden südlich der A2-Querung abtauchen, unter der B67 hindurchfahren und bei Zettling wieder an die Oberfläche gelangen. Ähnlich wie im Koralmtunnel, der zeitgleich mit der Oberleitung ausgestattet wird, kommt auch hier eine innovative Deckenstromschiene zum Einsatz. Diese ermöglicht hohe Fahrgeschwindigkeiten und garantiert eine hohe Betriebs- und Ausfallsicherheit. Konkret sind in der Unterflurtrasse Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h möglich, während es auf dem restlichen Streckennetz der Koralmbahn sogar 250 km/h sind.

Sicherheit steht an erster Stelle

Die Betriebssicherheit entlang der Koralmbahn hat höchste Priorität, insbesondere in den Tunnelbauwerken. Hier sind zahlreiche technische Sicherheitseinrichtungen vorhanden, wobei wichtige Anlagenteile doppelt verbaut werden, um eine kontinuierliche Verfügbarkeit sicherzustellen. Zusätzlich verfügt die Unterflurtrasse alle 500 Meter über Notausgänge in Form von Stiegenhäusern, die als Fluchtweg dienen und die Bahntechnik beherbergen. Ein komplexes Belüftungssystem, eine eigene Löschwasseranlage und optimale Zufahrtsmöglichkeiten für Einsatzfahrzeuge tragen ebenfalls zur Sicherheit bei.

Hauptarbeiten bis Ende des Jahres

Die Hauptbauarbeiten am Flughafenast und der gesamten Koralmbahn, einschließlich des Koralmtunnels, werden voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Danach beginnt die intensive Inbetriebnahmephase, die mehrere Monate dauern wird und Testläufe, Messungen, Übungen, Proben und Schulungen umfasst. Zudem sind viele behördliche Genehmigungen erforderlich, bevor es Ende 2025 heißen wird: „Bahn frei für die Koralmbahn“.

Die Koralmbahn im Überblick

Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt, Teil der neuen Südstrecke, ist mit 130 Kilometern neuer Strecke, darunter 50 Tunnelkilometern, über 100 Brücken sowie 23 modernen Bahnhöfen und Haltestellen eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas. Ihr Herzstück ist der 33 Kilometer lange Koralmtunnel, der die schnellste Verbindung zwischen den Landeshauptstädten auf nur 45 Minuten verkürzen wird.