Die Deutsche Bahn (DB) hat heute offiziell den Startschuss für den Ausbau der 23 Kilometer langen Strecke zwischen Hanau und Gelnhausen gegeben. Das Projekt, das im Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans geführt wird und vom Bund finanziert wird, zielt darauf ab, die Schieneninfrastruktur zu stärken und den Zugverkehr sowohl für Personen als auch für Güter zu verbessern.
„Mit dem viergleisigen Ausbau der Strecke zwischen Hanau und Gelnhausen lösen wir einen Engpass im Schienennetz auf, der seit vielen Jahren besteht. Ganz im Sinne unserer Strategie Starke Schiene schaffen wir die Voraussetzungen für mehr Verlässlichkeit und Pünktlichkeit im Zugverkehr im gesamten Netz. Der Ausbau wirkt damit weit über die Region hinaus. Mein ausdrücklicher Dank gilt allen Beteiligten, die das Projekt von Beginn an unterstützt und mit viel Herzblut und Engagement für eine bessere Bahn vorangebracht haben.“
Berthold Huber, DB-Infrastrukturvorstand
Ausbau für einen zuverlässigen und komfortablen Zugverkehr
Durch den viergleisigen Ausbau der Strecke wird es möglich sein, Züge des Personen- und Güterverkehrs getrennt und deutlich verlässlicher fahren zu lassen. Gleichzeitig werden alle sechs Verkehrsstationen entlang der Strecke modernisiert und barrierefrei ausgebaut, was den Komfort für die Fahrgäste erhöhen wird. Anwohner entlang einer Länge von rund 30 Kilometern werden zudem von neuen Schallschutzwänden profitieren. Auch Umweltaspekte werden berücksichtigt, darunter Schutzmaßnahmen und Ersatzhabitaten für lokale Tierarten wie Weißstörche und Zauneidechsen.
Zukünftige Betriebsabläufe und Zeitplan
Nach Abschluss des Streckenausbaus werden Fern- und Güterverkehrszüge auf den inneren Gleisen verkehren, während der Nahverkehr die äußeren Gleise nutzen wird. Die Deutsche Bahn plant, die Öffentlichkeit rechtzeitig über die Verkehrskonzepte während der Bauphase zu informieren. Die Gesamtinbetriebnahme der Strecke ist für das Jahr 2036 vorgesehen.
Konstruktiver Dialog mit der Region
Das Projekt wurde von Anfang an in enger Zusammenarbeit mit den Interessengruppen der Region durchgeführt. Seit 2014 fanden 23 Sitzungen des Dialogforums statt, und die Arbeitsgruppe zum Abschnitt Hanau-Gelnhausen tagte bisher 14 Mal. Durch diesen Dialog konnten wichtige Entscheidungen getroffen werden, darunter die Anordnung der Gleise und die Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 230 km/h. Zusätzlich wurde eine Finanzierungszusage in Höhe von 29 Millionen Euro vom Bundestag genehmigt, um übergesetzliche Kernforderungen der Region zu unterstützen.
Fortführung des Streckenausbaus nach Fulda
Parallel zum Ausbau zwischen Hanau und Gelnhausen treibt die Bahn den Bau von zwei neuen Gleisen im weiteren Verlauf zwischen Gelnhausen und Fulda voran. Ziel ist es, Engpässe im deutschen Schienennetz aufzulösen und einen zuverlässigeren Zugverkehr zu gewährleisten. Der Ausbau der Strecke Hanau–Gelnhausen ist Teil des Infrastrukturentwicklungsprogramms Frankfurt RheinMain plus, das von Bund, Land Hessen, der Stadt Frankfurt am Main, dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und der DB AG gemeinsam vorangetrieben wird. Es soll die Kapazität und Qualität im Bahnverkehr erhöhen und so zur Verkehrswende zugunsten der klimafreundlichen Schiene beitragen.