Die Baustrategie der Deutschen Bahn (DB) zur Modernisierung des Schienennetzes stößt auf Widerstand seitens der Güterbahnen. Trotz der hochgelobten „Generalsanierung“ des überalterten Schienennetzes sehen sie zahlreiche Probleme und fordern eine effizientere Umsetzung.
GÜTERBAHNEN-Geschäftsführer Peter Westenberger sagte in Berlin:
„Das von Bahnchef Lutz ausgerufene „Tal der Tränen“ darf nicht zum Death Valley der Eisenbahnbranche und der Verkehrswende werden. Die Korridorsanierungsstrategie braucht mehr Effizienz und weniger oberflächliche PR.“
Kostenexplosion und verpasste Terminansagen
Die Güterbahnen kritisieren vor allem die explodierenden Kosten und die verpassten Terminansagen bei den Sanierungsprojekten. Beispielsweise wurden bei der Riedbahn anfangs Kosten von 500 Millionen Euro genannt, die sich nun auf 1,3 Milliarden Euro belaufen. Zudem werden die geplanten Unterbrechungen der Strecken um ein Vielfaches verlängert, was zu erheblichen Umleitungen und Unannehmlichkeiten für die Kunden führt.
Mangelnde Kapazität und Konflikte
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die fehlende Kapazität für Umleitungen, insbesondere entlang der Donau-Strecke nach Österreich. Die DB konnte kein akzeptables Umleiterkonzept vorlegen, was zu massiven Ausfällen von Güterzügen führen würde. Diese Situation verschärft die bereits angespannten Beziehungen zwischen den Güterbahnen und der DB, insbesondere entlang der Strecken in Bayern und Niedersachsen.
Forderungen nach Verbesserungen
Die Güterbahnen fordern von der DB und dem Bundesverkehrsministerium eine effizientere und transparentere Umsetzung der Sanierungsprojekte. Insbesondere sollten die Kosten im Rahmen bleiben und die Terminpläne eingehalten werden. Zudem müsse die DB mehr Kapazitäten für Umleitungen schaffen, um Unterbrechungen im Schienenverkehr zu minimieren.
Ausblick und Forderungen für die Zukunft
Die Güterbahnen appellieren an die Verantwortlichen, die Planungen für die Sanierungsprojekte zu überdenken und die Bedürfnisse der Industrie und Kunden stärker zu berücksichtigen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten sei unerlässlich, um einen reibungslosen Ablauf der Bauarbeiten zu gewährleisten und die Zukunftsfähigkeit des Schienenverkehrs zu sichern.