Der Ausbau der Wiener U-Bahn-Linien U2 und U5 ist das größte Klimaschutzprojekt in Wien – und ohne Beton kaum vorstellbar. Dank seiner Stabilität, Druckfestigkeit und Langlebigkeit wird der Baustoff vielseitig eingesetzt. Sogar Recyclingbeton kommt erstmals zum Einsatz.
Vielseitiger Einsatz im Tunnelbau
Beton ist beim Ausbau der U2 und U5 allgegenwärtig: Von Spritzbeton zur Sicherung des Untergrunds bis hin zu vorgefertigten Betonteilen für Tunnelwände. „Ob als Transportbeton oder Fertigteil – Beton ist in puncto Langlebigkeit und Sicherheit unersetzbar“, erklärt Sebastian Spaun von der Österreichischen Zementindustrie.
Innovative Bauweisen im Fokus
Der U-Bahn-Bau setzt auf ausgeklügelte Methoden: Die Deckelbauweise ermöglicht tiefgründige Baugruben mitten in der Stadt, während beim Tunnelbau sowohl die Neue Österreichische Tunnelbauweise (NÖT) als auch Tunnelvortriebsmaschinen zum Einsatz kommen. Letztere minimieren den CO₂-Ausstoß, indem sie den Aushub zentral abtransportieren – eine Einsparung von 20.000 Lkw-Fahrten.
Recyclingbeton: Ein nachhaltiger Meilenstein
Erstmals wird beim U-Bahn-Bau Recyclingbeton getestet. Am Quellenplatz soll ein Notausstieg mit diesem umweltfreundlichen Material entstehen. Intensive Tests in 25 Metern Tiefe prüfen seine Beständigkeit gegen Frost, Wasserdruck und chemische Angriffe. Ziel ist es, die Qualität von herkömmlichem Beton zu erreichen und dabei Ressourcen zu schonen.
Herausforderung in Margareten
Besonders anspruchsvoll ist die neue U2-Station Reinprechtsdorfer Straße im dicht bebauten 5. Bezirk. Hier kommen spezielle Bauverfahren und bis zu 35 Zentimeter starker Spritzbeton zum Einsatz. Projektleiter Michael Zeman betont die Vielfalt der Betonnutzung, von wasserundurchlässigen Schalungen bis zu tragenden Bohrpfählen.
Der Ausbau der U-Bahn-Linien U2 und U5 zeigt eindrucksvoll, wie traditioneller und innovativer Betonbau Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung miteinander verbinden können.