Die Bedeutung der nachhaltigen Mobilitätswirtschaft für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist unbestreitbar: Eine aktuelle Studie, durchgeführt im Auftrag des Bündnisses nachhaltige Mobilitätswirtschaft von Allianz pro Schiene, Bundesverband Carsharing (bcs), Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und Zukunft Fahrrad, hat erstmals den volkswirtschaftlichen Nutzen dieser Branche ermittelt.
Volkswirtschaftlicher Nutzen im Fokus
Die Untersuchung des CONOSCOPE-Instituts beleuchtet den Beitrag der nachhaltigen Mobilitätswirtschaft zur Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland. Dabei wird deutlich, dass Mobilität mit dem Rad, öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn sowie Carsharing nicht nur Menschen bewegt, sondern auch ein entscheidender Wirtschaftsfaktor ist. Jeder Euro, der durch Unternehmen der nachhaltigen Mobilitätswirtschaft erwirtschaftet wird, generiert eine zusätzliche Wertschöpfung von 2,40 Euro. Insgesamt entfallen 117,6 Milliarden Euro der deutschen Wertschöpfung auf diese Branche, von der 1,7 Millionen Voll- und Teilzeitbeschäftigte profitieren und ein Gesamteinkommen von 66,8 Milliarden Euro generiert wird.
„Wenn 80 Prozent der Menschen in Deutschland den Ausbau von Bus- und Bahnverbindungen als notwendig ansehen, ist das ein klarer Auftrag an Bund und Länder, die Regionalisierungsmittel zu erhöhen. Mit zusätzlichen Bussen und Bahnen überzeugen wir noch mehr Menschen, ihr Auto stehen zu lassen. Zu einem besseren ÖPNV-Angebot gehören auch attraktivere Bahnhöfe. Nur noch jeder fünfte Bahnhof in der Republik gehört dem Bund. Insbesondere im ländlichen Raum sind die Bundesländer gemeinsam mit den Kommunen gefordert, ihre Bahnhöfe aufzuwerten, damit die Menschen gerne ankommen und mit Bus, Fahrrad oder Carsharing komfortabel ihr Ziel erreichen können.“
Dirk Flege, Geschäftsführer Allianz pro Schiene
Vielfältige Akteure, lokale Arbeitsplätze
Hinter den vielfältigen Angeboten von Bus und Bahn, Fahrradherstellern, Carsharing-Anbietern und Co. stehen Unternehmen, die nicht nur zur Wirtschaftsleistung des Landes beitragen, sondern auch viele regionale Arbeitsplätze schaffen. Diese Arbeitsplätze sind oft lokal verankert und tragen zur Stabilität und Entwicklung der Gemeinden bei.
Politische Handlungsfelder und Meinungsumfrage
Die begleitende Umfrage zur Studie verdeutlicht, dass sich die Angebote für nachhaltige Mobilität in den letzten Jahren verbessert haben, jedoch mit starken regionalen Unterschieden. Die größten Handlungsbedarfe sehen die Befragten vor allem in der Verbesserung von Bus- und Bahnverbindungen, der Ausgestaltung einer besseren Radinfrastruktur sowie der Vereinfachung der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel innerhalb eines Weges.
Fazit und politische Forderungen
Das Bündnis nachhaltige Mobilitätswirtschaft betont die großen Chancen, die sich für die Bundesregierung, Länder und Kommunen aus der Förderung nachhaltiger Mobilität ergeben, sowohl im Verkehrs- als auch im Wirtschaftssektor. Es wird ein politischer Gestaltungswille gefordert, der sowohl die Ziele von Sicherheit, Gesundheit, Klima und Lebensqualität als auch die wirtschaftlichen Chancen einer nachhaltigen Mobilität gezielt unterstützt. Nur so können Bahn, ÖPNV, Fahrrad und Carsharing ihr volles Potenzial entfalten und die Wirtschaft sowie die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig verbessern.