NEB-Wasserstoffzüge im Siemens-Testcenter

Dez. 12, 2023 | Bahnindustrie

Siemens Mobility setzt einen Meilenstein im Bereich nachhaltiger Mobilität mit der Fertigstellung von sieben zweiteiligen Wasserstoffzügen vom Typ Mireo Plus H für die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB). Am 30. Oktober 2023 wurde der letzte Zug im Krefelder Werk produziert und anschließend ins Testcenter von Siemens Mobility in Wegberg-Wildenrath überführt.

Nach der Überprüfung der grundlegenden elektrischen und mechanischen Funktionen in Krefeld stehen nun im Prüf- und Validationscenter Wegberg-Wildenrath vertiefende Tests an. Diese umfassen elektromagnetische Verträglichkeits- sowie Bremsentests, die für die Zulassung und Betriebsstabilität erforderlich sind. In dieser Phase werden die Fahrzeuge schrittweise statisch und dynamisch in Betrieb genommen, bevor die endgültige Zulassung durch die Eisenbahnagentur der Europäischen Union (ERA) und dem Eisenbahnbundesamt (EBA) erfolgt.

Bereits ab Mitte 2024 wird im Testcenter von Siemens Mobility die Schulung der Lehrlokführer der NEB starten, um sicherzustellen, dass das Betriebspersonal rechtzeitig für den Einsatz auf der Heidekrautbahn im Dezember 2024 geschult ist.

„Der Mireo Plus H ist ein antriebsstarker Wasserstoffzug, der Innovation mit Nachhaltigkeit verbindet. Dank großer Reichweite, schneller Beschleunigung und modernster Technologien wird er neue Maßstäbe im emissionsfreien Personenverkehr in der Metropolregion Berlin-Brandenburg setzen.“

Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock Siemens Mobility

Die Beauftragung von Siemens Mobility durch die Niederbarnimer Eisenbahn erfolgte im Jahr 2022 für den Bau von sieben zweiteiligen Mireo-Plus-H-Zügen für das Netz Heidekrautbahn in der Metropolregion Berlin-Brandenburg. Dieser Auftrag markiert den ersten Serienauftrag für eine Zugflotte mit Wasserstofftechnologie für Siemens Mobility. Ein weiterer Auftrag über 31 Mireo Plus B für das Netz Ostbrandenburg befindet sich ebenfalls in der Umsetzung.

Die Integration der Wasserstoffzüge in die Heidekrautbahn ist Teil eines geförderten Pilot-Verbundprojektes von Bund, Berlin und Brandenburg. Das Projekt zielt darauf ab, eine regionale, nachhaltige Wasserstoff-Infrastruktur aufzubauen, die ein Hybridkraftwerk und eine Tankanlage umfasst. Die Heidekrautbahn wird somit das erste Netz in der Region Berlin-Brandenburg sein, auf dem wasserstoffbetriebene Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt werden. Der gesamte Zugbetrieb auf der RB27 soll ausschließlich mit grüner, regenerativ und regional erzeugter Energie erfolgen. Die Umstellung von Diesel auf Wasserstoff reduziert den CO2-Ausstoß jährlich um etwa drei Millionen Kilogramm und spart 1,1 Millionen Liter Diesel ein.

Diesen Artikel auf Social Media teilen:

Ähnliche Artikel