Münchner Verkehrsverbund erweitert Verbundraum: Mehr Komfort und Zugang für über 455.000 Einwohner

Dez. 12, 2023 | ÖPNV, Personenverkehr

Mit dem diesjährigen Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 erlebt das MVV-Tarifgebiet eine bedeutende Erweiterung, die eine positive Veränderung für über 455.000 Einwohner und mehr als 70 Kommunen mit sich bringt. Die Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen (südlicher Teil), und Rosenheim sowie die kreisfreie Stadt Rosenheim werden nun in das MVV-Verbundnetz integriert. Dies bedeutet eine Ausdehnung des Verbundgebiets um zusätzliche 3.000 Quadratkilometer, mit über 1.500 neuen Haltestellen und etwa 100 Buslinien.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter betonte die Bedeutung dieses Meilensteins: „Eine halbe Million Menschen in den Erweiterungslandkreisen kommen ab Sonntag zum Münchner Verkehrsverbund hinzu. Genau das war unser Ziel.“ Er verwies auf das Förderprogramm des Freistaates Bayern für Verbundgründungen und -erweiterungen als treibende Kraft hinter dieser Entwicklung.

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter unterstrich die verkehrspolitische Relevanz der Verbunderweiterung: „Die MVV-Erweiterung wird es für viele Menschen sehr viel einfacher und günstiger machen, mit dem ÖPNV rein in die Stadt oder raus aufs Land zu fahren.“ Er verwies auf den Erfolg des Deutschlandtickets als Beispiel dafür, wie eine drastische Vereinfachung des Tarifsystems den öffentlichen Nahverkehr attraktiver macht.

Die neu hinzugefügten Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen (südlicher Teil) und Rosenheim zeigten sich ebenfalls begeistert über die Integration. Landrat Josef Niedermaier von Bad Tölz-Wolfratshausen betonte den Beitrag zur Mobilitätswende und die Rolle des MVV als Schlüsselakteur in dieser Transformation.

Die Verbunderweiterung bringt nicht nur Vorteile für die Landkreise, sondern stärkt auch die Position der bestehenden MVV-Landkreise. Landrat Robert Niedergesäß, Sprecher der MVV-Landkreise, hob die nunmehr elf Verbundlandkreise und -städte hervor, die gemeinsam mit dem Freistaat Bayern und der Landeshauptstadt München die Herausforderungen einer größeren MVV-Region angehen werden.

Nur ein Ticket, statt drei

Wenn es darum geht, die Öffentlichen zu nutzen, stellt die Tarifsituation außerhalb von Verkehrsverbünden oftmals eine Hürde dar, vor allem, wenn verschiedene Verkehrsmittel genutzt werden sollen. Wer beispielsweise heute mit Tram und S-Bahn von München-Schwabing zum Hauptbahnhof fährt, dann den Zug nach Prien nimmt, um von dort aus weiter mit dem Bus in den nur zehn Kilometer entfernten Ort Gstadt am Chiemsee zu fahren, muss drei Fahrscheine lösen. Seit 10. Dezember 2023 genügt ein einziges Ticket – vom MVV!

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