Neue Seidenstraße boomt wieder: Schienengüterverkehr legt 2024 massiv zu

Feb. 24, 2025 | Güterverkehr & Logistik

Im Jahr 2024 erholte sich der interkontinentale Schienengüterverkehr auf der Neuen Seidenstraße deutlich, nachdem er in den vergangenen zwei Jahren rückläufig war. Der Rückgang war unter anderem darauf zurückzuführen, dass europäische Logistikunternehmen die Route aufgrund des Konflikts in der Ukraine gemieden hatten.

Laut der Eurasian Rail Alliance stieg das Transportvolumen im Vergleich zu 2023 um mehr als 80 % und erreichte 380.434 TEU. Trotz des Ausbaus der Transkaspischen Route verlaufen weiterhin die meisten Warenströme über die nördliche Route durch Polen, die im vergangenen Jahr 55,7 % des Gesamtvolumens ausmachte.

Alternative Transportwege gewannen an Bedeutung, insbesondere aufgrund der Krise im Roten Meer. Diese zwang Reedereien, ihre Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung umzuleiten, was zu längeren Lieferzeiten und erheblichen Kostensteigerungen im Seeverkehr führte. Die durchschnittlichen Frachtraten von Shanghai nach Rotterdam stiegen um 78 %, während die Preise für den Schienengüterverkehr stabil blieben. Laut dem Eurasian Rail Alliance Index war der Transport per Bahn von China nach Europa im Jahr 2024 durchschnittlich 59 % günstiger als auf dem Seeweg.

Ein besonders starkes Wachstum wurde im Schienenverkehr zwischen China und Deutschland verzeichnet: Das Transportvolumen erreichte 23.790 TEU, was einem Anstieg von 84,9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig gingen die Exporte von Deutschland nach China um 33 % auf 39.079 TEU zurück. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich in Polen, wo die Exporte per Bahn nach China weiterhin deutlich geringer sind als die Importe. Dennoch stieg das Volumen der aus Polen versandten Container im Jahr 2024 um 24 %.

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