Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 erweitert die Deutsche Bahn (DB) ihr Angebot im Fernverkehr. Mehr internationale Strecken, zusätzliche Sprinter-Verbindungen und neue Zugflotten sollen Reisenden in Deutschland und Europa mehr Komfort und Flexibilität bieten.
Mehr internationale Direktverbindungen
Ab Mitte Dezember wird das internationale Angebot der Deutschen Bahn um 25 Prozent im Vergleich zu 2019 erweitert. Über 330 Fahrten täglich verbinden dann Deutschland direkt mit zwölf Nachbarländern. Ein besonderes Highlight ist die neue tägliche Direktverbindung von Berlin über Straßburg nach Paris. Der ICE fährt erstmals am 16. Dezember von der deutschen in die französische Hauptstadt.
Auch auf anderen internationalen Routen gibt es Neuerungen: Amsterdam wird zukünftig umsteigefrei mit Stuttgart und München verbunden, und die Strecke Frankfurt (Main) – Brüssel erhält eine neue tägliche Spätverbindung. Außerdem wird das Angebot zwischen Deutschland und Polen erweitert, insbesondere zwischen Berlin, Breslau und Krakau, die zukünftig im Vier-Stunden-Takt bedient werden.

Neue Zugflotten für mehr Komfort
Die DB setzt verstärkt auf moderne Zugflotten, um den Komfort im grenzüberschreitenden Verkehr zu erhöhen. Der neue ICE 3neo wird bereits auf Verbindungen in die Niederlande und Belgien eingesetzt. Richtung Österreich und Italien kommt die zweite Generation des österreichischen Railjet zum Einsatz, während zwischen Prag, Berlin und Hamburg der neue tschechische ComfortJet zunehmend den Verkehr übernimmt. Die Schweizer Triebzüge Astoro werden auf der Route München–Zürich verstärkt eingesetzt.
Erweiterung der Sprinter- und Direktverbindungen innerhalb Deutschlands
Im nationalen Fernverkehr baut die DB ihr Angebot an ICE-Sprintern weiter aus. Zwischen Berlin und Frankfurt (Main) werden täglich sechs zusätzliche Sprinter-Züge eingesetzt, die die beiden Städte non-stop in rund vier Stunden verbinden. Insgesamt stehen damit 22 besonders schnelle Verbindungen auf dieser Route zur Verfügung. Kunden können damit gegenüber Zügen mit Zwischenhalten bis zu 30 Minuten Reisezeit sparen, auf der Strecke Berlin–München sogar bis zu 45 Minuten.
Zusätzlich erweitert die DB die Anzahl der umsteigefreien Direktverbindungen. So wird beispielsweise eine neue ICE-Verbindung zwischen Berlin und Saarbrücken eingeführt, während eine weitere Direktverbindung ab Mitte März von Rostock nach Leipzig, Frankfurt und Stuttgart entsteht. Auch zwischen Bremen und Berlin sowie zwischen Basel und Stuttgart kommen jeweils zusätzliche Verbindungen hinzu.

Neue Nachtverbindungen und Kapazitätserweiterungen
Um der gestiegenen Nachfrage nach Nachtzügen gerecht zu werden, führt die DB eine neue ICE-Nachtverbindung zwischen Berlin und der Schweiz ein. Ein ICE 4 mit rund 920 Sitzplätzen wird diese Strecke bedienen und auch zusätzliche Früh- und Spätverbindungen für Städte wie Wolfsburg und Stendal bieten.
Fahrkarten ab 16. Oktober erhältlich
Der neue Fahrplan tritt am 15. Dezember 2024 in Kraft. Fahrkarten können ab dem 16. Oktober erworben werden. Neu ist die Verlängerung der Vorbuchungsfrist auf bis zu zwölf Monate für nationale Tickets. Damit können Reisende ihre Fahrten bereits ein Jahr im Voraus buchen. Für internationale Verbindungen bleibt es zunächst bei einer Vorlaufzeit von sechs Monaten.
Modernisierung und Bauarbeiten 2025
Um die Qualität des Bahnnetzes zu verbessern, setzt die DB 2025 ihre umfangreichen Bauarbeiten fort. Schwerpunkt sind die Erneuerung stark frequentierter Strecken wie Hamburg–Berlin und Emmerich–Oberhausen. Diese Maßnahmen sollen langfristig die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des Zugverkehrs verbessern, führen jedoch zeitweise zu Umleitungen und Fahrplanänderungen. Die DB bittet Fahrgäste um Verständnis für die damit verbundenen Einschränkungen.