Eine Rekordsumme von 17,5 Milliarden Euro fließt in den nächsten 6 Jahren in das österreichische Bahnnetz!

Okt 16, 2020 | Infrastruktur, Personenverkehr

In den kommenden sechs Jahren werden in Österreich 17,5 Milliarden Euro in den Ausbau von Bahn-Infrastruktur investiert. Das wurde von der türkis-grünen Bundesregierung im ÖBB-Rahmenplan für die nächsten 6 Jahre festgelegt.


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Ansage im Kampf gegen Klimakrise!

„Mit dem neuen ÖBB-Rahmenplan bringen wir das größte Bahnpaket auf Schiene, das die Republik je gesehen hat. Mehr als 17 Milliarden Euro für Bahnprojekte im ganzen Land sind eine Ansage im Kampf gegen die Klimakrise“, sagt Verkehrs- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Die Schwerpunkte des Rahmenplans liegen im Ausbau des Nahverkehrs in den Ballungsräumen, die Stärkung der Regionalbahnen in Zusammenarbeit mit den Bundesländern und die weitere Elektrifizierung des Streckennetzes.

Quelle: Rahmenplanpräsentation ÖBB und BMK

Fokus auf Ballungsräume

Um der wachsenden Bevölkerung in den Ballungsräumen Rechnung zu tragen und mehr Fahrgäste transportieren zu können, muss die Infrastruktur modernisiert und ausgebaut werden. So werden etwa auf der S-Bahn-Stammstrecke in und rund um Wien Bahnsteige von 160 auf 220 Meter verlängert, um längere Züge mit zusätzlichen Waggons zu ermöglichen. Darüber hinaus werden in Zukunft noch kürzere Intervalle (2,5 Minuten) gefahren, die Zahl der Züge erhöht sich so von 20 auf 26 pro Stunde und Richtung.

Quelle: Rahmenplanpräsentation ÖBB und BMK


Im Ballungsraum Linz wird die Weststrecke ausgebaut und so dichtere Takte ermöglicht. Rund um Salzburg, Innsbruck und im Kärntner Zentralraum werden Bahnhöfe und Strecken modernisiert und attraktiviert. Graz wird vom Ausbau der Koralmbahn, Südbahn und Steirischen Ostbahn profitieren.

Bis 2035 soll der Bahnverkehr im ÖBB-Netz klimaneutral sein

Bis ins Jahr 2030 werden weitere 500 Kilometer Bahnstrecke elektrifiziert. Wo eine Elektrifizierung technisch nicht machbar oder wirtschaftlich nicht darstellbar ist, soll das Ziel einer vollständigen Elektrifizierung des Bahnverkehrs über Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien (Wasserstoff oder Akku) erreicht werden. Bis 2035 soll der Bahnverkehr am Netz der ÖBB komplett CO2-neutral sein. Derzeit werden schon 90 Prozent aller Verkehre auf dem Netz der ÖBB elektrisch gefahren.

Quelle: Rahmenplanpräsentation ÖBB und BMK

Bundesländer zeigen sich erfreut!

Gemeinsam mit den Bundesländern wird in die für den ländlichen Raum besonders wichtigen Regionalbahnen investiert. Hier werden Bahnhöfe und Haltestellen modernisiert, die Sicherheit von Eisenbahnkreuzungen erhöht und neue Kundeninformationssysteme installiert. Von 2021 bis 2026 wird mehr als eine Milliarde Euro fließen, die Länder steuern dazu Mittel bei.

Niederösterreichs Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko zeigt sich erfreut: „Wir haben uns in den Jahren seit der letzten Aktualisierung dieses Plans für viele Projekte stark gemacht. Heute sehen wir: Dieser Einsatz hat sich gelohnt. Der neue Rahmenplan bringt einige wichtige positive Weichenstellungen für Niederösterreich.“

„Es ist ein richtig guter Tag für Oberösterreich. Noch nie wurde in Österreich so viel Geld in den Ausbau der Bahn gesteckt wie jetzt. Rund zwei Mrd. Euro werden in den nächsten sechs Jahren in OÖ investiert. Das ist ein Quantensprung für den öffentlichen Verkehr in unserem Bundesland“, fasst der Grüne Verkehrssprecher Severin Mayr höchst erfreut zusammen.

Auch die Wiener Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein sieht in dem Investitionsprojekt großes Potenzial für Wien und das Wiener Umland: „Der Verkehr ist das Sorgenkind in der Klimaschutzpolitik und für 40% der CO2-Emissionen in der Stadt verantwortlich. ‚Doppelt so viele Öffis, halb so viele Autos‘ lautet unser Ziel und dafür ist es wichtig, Alternativen für die vielen Menschen, die nicht in Wien wohnen, aber hier arbeiten, zu schaffen. Die S-Bahn im U-Bahntakt auf der Stammstrecke, der Streckenausbau rund um Wien und die Modernisierungsmaßnahmen sind wesentliche Schritte dafür.“

Die Bahn als Konjunkturlokomotive

Doch all diese Investitionen kommen nicht nur der Bahn zugute: Der sechs Jahre laufende Rahmenplan wird jährlich fortgeschrieben und kann damit vor allem in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten – wie aktuell durch die Coronakrise ausgelöst – wertvolle Investitionen sicherstellen:

  • Zwei Arbeitsplätze bei den ÖBB schaffen und sichern einen weiteren Job außerhalb der Bahn
  • 1 Euro in den Bahnausbau bringt 2 Euro für die Volkswirtschaft (Steuern, Abgaben, Sozialversicherung)
  • 1 Mrd. Euro an Investitionen sichert 15.000 Arbeitsplätze
  • Pro Jahr bringen die ÖBB dem Land etwa 5 Milliarden Euro an Wertschöpfung und
    0,6 Prozent BIP-Beitrag p.a.
  • Bessere Erreichbarkeit und Erschließung der Regionen bringt mehr Wachstum und Wohlstand, schafft und sichert dauerhaft Arbeitsplätze und führt zu einer Aufwertung des Wirtschaftsstandortes.
  • Und das erworbene Know-How der ÖBB in der Bahntechnik und Bautechnik bringt auch die österreichische Bahnindustrie voran und garantiert zusätzliche Exporterfolge.

„Mit diesen Investitionen schaffen wir eine Win-Win-Situation: Wir schaffen regionale Wertschöpfung und wir schützen unser Klima. Für sichere Arbeitplätze für die Menschen und eine gute Zukunft auch für kommende Generationen“, sagt Bundesministerin Gewessler

„Investitionen in die Bahn wirken während der Bauphase, sie schaffen Arbeitsplätze und wirken als Konjunkturmotor. Mit dem vorliegenden Rahmenplan schaffen wir nicht nur Beschäftigung und regionale Wertschöpfung, sondern stärken auch unsere Regionen. Entlang gut ausgebauter Bahnachsen haben wir einen ‚Pull-Effekt‘, der sich positiv auf die Bevölkerungsentwicklung entlang dieser Achsen auswirkt und Betriebsansiedelungen attraktiv macht. Mit der Umsetzung des Rahmenplanes werden wir eine Bahn haben, die umweltfreundliche, bequeme und einfache Mobilität völlig neu definiert,“ schließt ÖBB-CEO Matthä.

Basis für 1-2-3 Ticket

Diese Rekordinvestition ist ein erfreuliches Signal für die Zukunft der Bahn in Österreich, ist aber auch notwendig, wenn wir über das 1-2-3-Ticket sprechen. Durch kostengünstigere Tickets bzw. Flächentickets (1 Bundesland, 2 Bundesländer oder ganz Österreich) ist mit Fahrgastzuwächsen zu rechnen.
Deshalb müssen wir jetzt verstärkt in ein zuverlässiges und kapazitätsstarkes Schienennetz investieren. Durch den aufgestockten Rahmenplan ist es möglich neue Projekte aufzunehmen und bestehende Projekte abzuschließen.
Eines ist aber klar: Für die Umsetzung aller 3 Stufen des 1-2-3-Tickets und einem erfolgreichen Umgang mit Passagierwachstum muss weiter mehr Geld in die Hand genommen werden um Kapazitäten zu stärken. Einerseits muss es möglich sein mehr Züge im Netz zu fahren und andererseits muss die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit gewährleistet werden. So wären eine Nah- und eine Regionalverkehrsmilliarde eine wichtige und sehr nachhaltige Weichenstellung.

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