Österreich übergibt Motorturmwagen an ukrainische Staatsbahn

Juni 27, 2025 | Bau, Infrastruktur

Die Republik Österreich hat zwei Spezialzüge an die ukrainische Eisenbahngesellschaft Ukrsalisnyzja (UZ) übergeben. Die Übergabe fand am vergangenen Mittwoch statt und wurde von Infrastrukturminister Peter Hanke sowie dem ukrainischen Botschafter in Österreich, Vasyl Khymynets, begleitet.

Bei den Fahrzeugen handelt es sich um sogenannte Motorturmwagen des Typs X534, die insbesondere für Bau- und Wartungsarbeiten an Oberleitungen eingesetzt werden. Die Züge sollen künftig beim Ausbau einer neuen Normalspurstrecke zwischen den westukrainischen Städten Chop und Ushgorod zum Einsatz kommen. Dieses Infrastrukturprojekt gilt als bedeutender Schritt zur engeren Anbindung der Ukraine an das europäische Bahnnetz.

Laut Minister Hanke symbolisiert die Übergabe die anhaltende Unterstützung Österreichs für die Ukraine in politischen, wirtschaftlichen und infrastrukturellen Belangen. Auch der ukrainische Botschafter betonte die Bedeutung der Maßnahme für die weitere Integration seines Landes in Europa und bedankte sich für die fortlaufende Unterstützung durch Österreich und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).

Die neue Strecke soll künftig durchgehende Zugverbindungen von München über Wien und Budapest bis in die Westukraine ermöglichen – ohne Notwendigkeit zum Umladen oder Spurwechsel. Dies soll sowohl den Personen- als auch den Güterverkehr erleichtern und zur wirtschaftlichen Stabilität in der Region beitragen.

Die ukrainische Eisenbahn spielt seit Beginn des russischen Angriffskrieges eine zentrale Rolle bei der Versorgung der Bevölkerung und bei der wirtschaftlichen Anbindung an Europa. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hält Ukrsalisnyzja eine hohe Pünktlichkeitsrate von über 90 % aufrecht.

Österreich und die Ukraine arbeiten bereits seit Jahren eng im Eisenbahnsektor zusammen. Die Nachtzugverbindung Wien–Kyiv besteht seit 2017 und hat seit Ausbruch des Krieges an Bedeutung gewonnen. Auch im Güterverkehr – insbesondere bei Agrarprodukten, Erz und Kohle – ist die Kooperation eng. Aktuell stehen insbesondere Getreideexporte im Rahmen der EU-Initiative „Solidarity Lanes“ im Fokus.

Neben logistischer und technischer Unterstützung hat die ÖBB seit Beginn des Krieges auch Schutzkleidung und Ausrüstung an die Ukraine geliefert. Die Übergabe der beiden Spezialzüge stellt einen weiteren Beitrag in dieser laufenden Partnerschaft dar.

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