Nach erfolgter Genehmigung durch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) überträgt das Klimaschutzministerium Anteile an der One Mobility GmbH an die ÖBB-Personenverkehr AG, die Verkehrsverbünde Oberösterreich (OÖVV) und Tirol (VVT) sowie die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB). Ziel von One Mobility ist ein möglichst einfacher Zugang zum Öffentlichen Verkehr durch die gemeinsame Nutzung von Vertriebs-IT-Infrastrukturen. Damit wird der Kauf von Tickets noch kundenfreundlicher.
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INTERVIEW mit OneMobility Geschäftsführer Jakob Lambert
Die One Mobility GmbH wurde 2021 als 100%-Tochter des Bundes mit zwei Aufgaben gegründet. Erstens organisiert One Mobility für das Klimaschutzministerium den Vertrieb des KlimaTicket Ö. Das KlimaTicket Ö wurde nicht nur im ersten Jahr über 200.000 Mal verkauft, es ist auch das erste Öffi-Ticket, das bei allen Verbünden und Verkehrsunternehmen erhältlich ist. Zweitens soll One Mobility die diskriminierungsfreie, gemeinsame Nutzung einer Vertriebsplattform durch mehrere Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde für deren Produkte sicherstellen. Dazu ist auch eine Übertragung von Gesellschaftsanteilen vorgesehen. Die ÖBB-Personenverkehr AG, die Verkehrsverbünde Oberösterreich und Tirol sowie die Innsbrucker Verkehrsbetriebe sind Pioniere in dieser zukunftsweisenden Kooperation und übernehmen zusammen über 35% der Anteile vom Bund. Das Klimaschutzministerium strebt an, in den nächsten Jahren weitere Anteile an alle interessierten öffentlichen Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde abzugeben.
Ziel von One Mobility ist die gemeinsame Nutzung und Steuerung einer Vertriebsplattform. Dadurch werden die Kund:innen noch einfacher möglichst alle Öffi-Tickets über alle Apps, Webshops und Schalter der Partner kaufen können. Auch wird die gegenseitige Beratung und Servicierung durch ein gemeinsames Kundenkonto ermöglicht. Mit One Mobility werden auch Empfehlungen des Rechnungshofs umgesetzt, insbesondere die Nutzung von Synergien und Verbesserungen der Kundenorientierung. Die technologische Grundlage dafür bildet das Ticketshop-System der ÖBB. An Vorprojekten wird seit 2019 gearbeitet, die Umsetzung soll bis 2024 erfolgen.
„Neben dem Ausbau der Schieneninfrastruktur und der Verbesserung des Fahrplanangebots soll der Zugang zum öffentlichen Verkehr einfacher werden. Das KlimaTicket und One Mobility leisten hier einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende. Dafür ziehen wir mit ÖBB, Tirol, Oberösterreich und Innsbruck an einem Strang“, bedankt sich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler bei den neuen Partner:innen.
„Als größtes Klimaschutzunternehmen Österreichs wollen wir möglichst vielen Menschen einen einfachen Zugang zur klimafreundlichen Mobilität ermöglichen. Wir als ÖBB sind daher stolz darauf, als Partner und nun Gesellschafter der One Mobility GmbH an der Zukunft des modernen und innovativen Vertriebs von klimafreundlichen Mobilitätsleistungen mitzuwirken“, betont Mag. Heinz Freunschlag, Vorstand ÖBB-Personenverkehr AG.
„One Mobility ist das zentrale Pilotprojekt für einen umfassenden Digitalisierungsprozess zum Vertrieb klimafreundlicher Mobilitätsleistungen. Wir wollen dadurch erreichen, dass unsere Fahrgäste von einem leichten Zugang auf das umfassende Produktportfolio profitieren und durch die digitalen Symbioseeffekte darüber hinaus auch Kosten reduzieren“, so Landesrat für Mobilität Günther Steinkellner aus Oberösterreich.
„Ich spreche beim Verkehr oft von den drei ,V‘ – verringern, verlagern und verbessern. Damit sich noch mehr Menschen für den öffentlichen Nahverkehr entscheiden, braucht es nicht nur Verbesserungen bei Infrastruktur und Takt, sondern auch beim Zugang zu Fahrkarten. Der soll schnell, digital und barrierefrei funktionieren. Mit dieser Partnerschaft werden Tickets unkompliziert und verbundübergreifend angeboten“, unterstützt auch der Tiroler Mobilitätslandesrat René Zumtobel das Konzept von One Mobility.
„Wir freuen uns sehr darüber, gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Tirol, den Innsbrucker Stadtbetrieben und den Österreichischen Bundesbahnen der bereits am 05. Mai 2021 vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) gegründeten One Mobility GmbH beizutreten. Mit dieser sehr engen und langfristigen bundesland- und unternehmensübergreifenden Partnerschaft setzen wir einen bedeutenden Meilenstein im Öffentlichen Verkehr in Österreich. Diese neue, gemeinsame Vertriebsplattform baut auf den Prämissen einer gemeinsamen Kundenbasis und einem gemeinsamen Produktportfolio auf – dadurch schaffen wir erstmals ein System, in dem jede Kundin und jeder Kunde sämtliche Tickets aller teilnehmenden Partner kaufen kann und an allen Servicestellen und Kundencentern gleichwertig über die Produkte aller beteiligten Unternehmen beraten wird. Wir setzen diesen gemeinsamen Schritt vorrangig im Sinne der Fahrgäste, um der Vision einer einfachen, österreichweiten Mobilität für alle Kundinnen und Kunden einen großen Schritt näher zu kommen“, freut sich Herbert Kubasta Geschäftsführer der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft über den Beitritt.
„Wir freuen uns sehr, dass die bestehende Vertriebskooperation mit der ÖBB einen entscheidenden Schritt weitergeht. Dank One Mobility wird es möglich sein Öffi Tickets fürs ganze Land in einer gemeinsamen Vertriebsplattform zu kaufen. Das ist die Zukunft des Öffentlichen Verkehrs und die Chance für nachhaltige Mobilität über Landesgrenzen hinweg“, so Dr. Alexander Jug, Geschäftsführer der Verkehrsverbund Tirol GesmbH.
„Wir sind stolz, gemeinsam mit starken Partnern, Teil der österreichweiten Mobilitätsentwicklungen der Zukunft zu sein. Wir bündeln unser Knowhow unter anderem im Bereich Vertrieb und Digitalisierung und schaffen so einen barrierefreien Zugang zu Tickets und ein kundenfreundliches Angebot für ganz Österreich. Bereits jetzt zählen wir gemeinsam rund 150.000 Stammkund:innen in Tirol und freuen uns auf umweltfreundlichen Mobilitätszuwachs im gesamten Umweltverbund“, so DI Martin Baltes, Geschäftsführer der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH.