Die ÖBB-Infrastruktur AG hat 18 neue Servicejets von Stadler beschafft, die emissionsarm und multifunktionell sind. Diese Fahrzeuge werden in ganz Österreich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h im Einsatz sein. Für die dynamischen Streckenversuche wurde die PJM als akkreditierte Prüfstelle nach ISO/IEC 17025 beauftragt.
Dynamische Streckenversuche und Kooperation
Die Versuchsfahrten finden in Kooperation mit der maschinentechnischen Messgruppe der ÖBB statt. PJM war auch für die Fertigung und Entwicklung der Messradsätze zuständig. Die Tests umfassen Fahrtechnik, Bremse, Akustik und Stromabnehmer und werden voraussichtlich im Herbst 2024 abgeschlossen sein.
Spezielle Anforderungen und Entwicklungen
Für den uneingeschränkten Netzzugang in Österreich wurden Streckentests im Bereich 5c durchgeführt, um eine Fahrzeugzulassung für Bogenradien bis 100 Meter zu gewährleisten. „Unsere instrumentierten Radsätze haben sich bei den dynamischen Streckentests bestens bewährt“, sagte Martin Joch, CEO von PJ Messtechnik GmbH.
Neue Normen und Prüfungen
Die neuen Servicejets verlangten einige Neuerungen bei den Prüffahrten aufgrund der neuen Normenlage.
„Die Ergebnisse der Messfahrten sind äußerst präzise und zuverlässig und bilden eine solide Grundlage für die Bewertung des Schienenfahrzeugs.“
Roman Schmid, Versuchsleiter bei der ÖBB-Produktion GmbH
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten
Die neuen Servicejets sind für vielfältige Einsatzbereiche konzipiert. Sie sind mit modernem Feuerwehrequipment ausgestattet und können Rettungs- und Löscharbeiten durchführen. Zudem können sie Züge abschleppen oder Instandhaltungsarbeiten ausführen.
Normen-Auszug der Typprüfungen
Die Typprüfungen der neuen Servicejets umfassen:
- Fahrtechnik nach EN 14363 & TS 17843
- Nachweis der Entgleisungssicherheit
- Akustik nach TSI Noise & LOC&PAS, Arbeitnehmerschutz (VOLV)
- Bremse nach UIC 544-1, EN 16834 und Gleitschutz nach EN 15595
- Stromabnehmer nach EN 50317