Die Deutsche Bahn hat die umfassende Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt am Main und Mannheim planmäßig abgeschlossen. Nach einer fünfmonatigen Vollsperrung soll die Strecke ab dem 15. Dezember wieder für den Fern-, Regional- und Güterverkehr geöffnet werden. Alle Bauarbeiten sind fristgerecht beendet, und die relevanten Abnahmen laufen auf Hochtouren.
Bauarbeiten im Zeitplan abgeschlossen
Im Rahmen der Sanierung wurden Gleise, Weichen, Signale, Schallschutzwände und Oberleitungen erneuert. Auch die Bahnsteige entlang der Strecke wurden modernisiert. Die Abnahmen und Inbetriebnahmen der Oberleitung sowie des Oberbaus sind bereits erfolgt. In dieser Woche stehen noch abschließende Tests der Telekommunikations- und elektrotechnischen Anlagen an. Belastungs- und Testfahrten werden bis zur Wiedereröffnung durchgeführt. Besondere Herausforderungen stellten die Stellwerkstechnik dar: Während die Systeme im nördlichen Bereich nahezu fertiggestellt sind, wird im südlichen Abschnitt noch intensiv gearbeitet.
Wiederaufnahme des Verkehrs in Etappen
Mit der Wiederinbetriebnahme der Riedbahn kehren sowohl Fern- als auch Regionalzüge zu ihren regulären Fahrplänen zurück. Ab dem 15. Dezember verkehren die Fernzüge sowie die stark nachgefragten Nahverkehrslinien RE70 (Frankfurt/Main–Mannheim) und S7 (Frankfurt/Main–Riedstadt-Goddelau) wieder planmäßig. Der erste Zug, der die modernisierte Strecke befährt, wird in der Nacht zum 15. Dezember ein Güterzug sein. Bis zum 23. Dezember soll die Zahl der Güterzüge schrittweise erhöht werden, um einen stabilen Betrieb zu gewährleisten. Die Regionalbahnlinien RB62 (Worms–Biblis) und RB63 (Worms–Bensheim) setzen ihren Ersatzverkehr bis zum 24. Dezember fort, bevor sie ebenfalls den Regelbetrieb aufnehmen.
Kompletter Fahrplan ab Januar 2025
Die Inbetriebnahme der Nebengleise im südlichen Abschnitt wird bis zum 13. Januar 2025 andauern. Ab diesem Datum sollen auch die S-Bahn-Linien S8 (Biblis–Mannheim) und S9 (Groß-Rohrheim–Mannheim) wieder regulär verkehren. Bis dahin stehen den Fahrgästen zusätzliche Ersatzbusse der Linie S91 zur Verfügung.
Modernisierung für ein störungsfreieres Netz
Die Riedbahn zählt zu den am stärksten belasteten Bahnstrecken Deutschlands. Ihre veraltete Infrastruktur führte in der Vergangenheit häufig zu Störungen, die sich auf das gesamte Schienennetz auswirkten. Im Zuge der Generalsanierung wurde die Strecke umfassend modernisiert. Dieses Projekt ist Teil eines größeren Vorhabens: Bis 2027 sollen 1.500 Streckenkilometer nach dem Modell der Riedbahn saniert werden, um die Zuverlässigkeit des deutschen Schienennetzes zu erhöhen. Die Generalsanierung ist ein zentraler Baustein des DB-Programms S3, mit dem die Bahn ihre Infrastruktur, den Betrieb und ihre Wirtschaftlichkeit grundlegend verbessern will.