Siemens Mobility feiert 150 Jahre Signal- und Bahnautomatisierungstechnik „Made in Niedersachsen“

Nov 23, 2023 | Bahnindustrie

Der Braunschweiger Standort von Siemens Mobility, der weltweit größte und älteste Fertigungs- und Entwicklungsstandort für Bahnsignal- & Bahnautomatisierungs-Technologien, feiert heute sein 150-jähriges Bestehen im Beisein des Bundesministers für Digitales und Verkehr, Volker Wissing, des Niedersächsischen Ministers für Wirtschaft und Transport, Olaf Lies, sowie des Vorsitzenden des Vorstandes der Siemens AG, Roland Busch.

Das vom Braunschweiger Kaufmann Max Jüdel und dem Maschinenbau-Ingenieur Heinrich Büssing 1873 gegründete Werk wurde in den folgenden Jahrzehnten schrittweise von Siemens übernommen. Innovationen aus Braunschweig prägen seit jeher die Eisenbahninfrastruktur weltweit. Auch heute entwickelt Siemens Mobility am Braunschweiger Standort Technologie, die die Schieneninfrastruktur effizienter, nachhaltiger und verlässlicher macht.

„Seit 150 Jahren ist unser Standort in Braunschweig die Denkfabrik für den Schienenverkehr von gestern, heute und morgen. Wir blicken heute zurück auf die Pionierarbeit für den Schienenverkehr in Deutschland und die Welt, die an diesem Standort geleistet wurde, richten aber unseren Blick nach vorn. Siemens Mobility hat ein einzigartiges Produktportfolio geschaffen, stark in diesen Standort investiert, ein hochqualifiziertes Team aufgebaut und optimale Produktionsbedingungen geschaffen. Wir sind bereit, aus Braunschweig heraus mit unseren Innovationen die Mobilität von morgen maßgeblich zu gestalten.“

Andre Rodenbeck, CEO von Siemens Mobility Rail Infrastructure

Weltweit wird in die Schiene als umweltfreundliches Verkehrsmittel investiert – auch in Deutschland hat die Bundesregierung mit dem Programm Digitale Schiene Deutschland (DSD) einen Plan zur umfassenden Modernisierung des deutschen Schienennetzes aufgelegt. Der Braunschweiger Standort ist gut gerüstet und hat in den vergangenen fünf Jahren rund 60 Millionen Euro in den Standort und die Produktion investiert. Siemens Mobility beschäftigt am Braunschweiger Standort insgesamt rund 4.000 qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 46 Nationen. Davon arbeiten ca. 1.100 in der Produktion und Montage, rund 900 in den Bereichen Forschung und Entwicklung und rund 1.500 in der globalen Projektabwicklung. Allein im Geschäftsjahr 2023 wurden 130 neue Mitarbeitende eingestellt und 54 Auszubildende haben ihre Ausbildung begonnen. 98% der Auszubildenen, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben, wurden in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen.

Beschäftigungsperspektive für Continental-Beschäftigte aus Gifhorn

Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde bekanntgegeben, dass Siemens Mobility und Continental eine Absichtserklärung unterzeichnet haben. Nach ersten Einschätzungen sollen damit in den nächsten fünf Jahren bis zu 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gifhorner Continental-Standortes bei entsprechender Eignung eine Beschäftigungsperspektive bei Siemens Mobility in Braunschweig erhalten. Das Gifhorner Werk von Continental wird bis Ende 2027 seine Geschäftsaktivitäten schrittweise einstellen. Andre Rodenbeck bezeichnete dies als „eine Win-win-Situation für beide Unternehmen, aber vor allem für die Menschen in dieser Region.“

Seit 150 Jahren: Spitzentechnologie für die Bahninfrastruktur

Sie gelten als Pioniere ihrer Zeit: Max Jüdel und Heinrich Büssing gründeten vor 150 Jahren das Braunschweiger Unternehmen mit dem Ziel, die Bahntechnik zu revolutionieren. Allein in den ersten 20 Jahren wurden dort über 90 Patente angemeldet und mehr als 1.000 Stellwerke gebaut, die über 12.000 Weichen und Signale steuerten. Die stürmische Ausbreitung der Eisenbahn im 19. Jahrhundert ist untrennbar mit einer fortlaufenden Entwicklung der Signaltechnik verbunden. Seit jeher prägen Innovationen aus Braunschweig die Eisenbahninfrastruktur in Deutschland – und weltweit. So hat die Siemens Erfindung des legendären Signalrelais K 50 in den 50er Jahren den Markt genauso transformiert, wie 2018 das europaweit erste digitale Stellwerk oder nur vier Jahre später die Verlagerung der Stellwerkslogik in die Cloud.

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