Škoda Group meldet Rekordauftragsvolumen und deutliche Gewinnsteigerung

Juni 10, 2025 | Bahnindustrie

Die Škoda Group konnte im Geschäftsjahr 2024 ihre wirtschaftliche Lage deutlich verbessern. Wie aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervorgeht, stieg das Volumen neuer Aufträge im Vergleich zum Vorjahr um 74 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) legte um 185 Prozent auf 62 Millionen Euro zu.

Im vergangenen Jahr produzierte das Unternehmen insgesamt 432 Fahrzeuge, darunter Straßenbahnen, O-Busse sowie Züge und Waggons. Zudem wurden fast 3.000 elektrische Komponenten wie Motoren und Traktionssysteme gefertigt.

Laut Unternehmensführung war 2024 ein strategisch bedeutendes Jahr, in dem Investitionen in neue Technologien und Produkte Früchte trugen. „Unsere Innovationskraft zeigt sich unter anderem in batteriebetriebenen Zügen, einem smarten Depot im finnischen Tampere, automatisiertem Zugbetrieb für Lettland sowie einem Kollisionsschutzsystem für Straßenbahnen“, so Škoda-CEO Petr Novotný. Insgesamt flossen rund 87 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung.

Auch auf der operativen Seite wurden laut Finanzvorstand Jaroslav Zoch Fortschritte erzielt. Interne Prozesse seien verbessert, die Kostenstruktur optimiert und die Produktionskapazitäten ausgebaut worden. Mit über 5,2 Millionen Produktionsstunden sei die Gruppe gut auf ein Auftragsvolumen von 3,4 Milliarden Euro vorbereitet.

Zu den wichtigen Projekten des vergangenen Jahres zählen unter anderem:

  • 15 Batterie-Züge für die tschechische Staatsbahn České dráhy
  • Elektrotriebzüge für Bulgarien mit 15 Jahren Full-Service-Vertrag
  • Zusammenarbeit mit dem privaten Betreiber RegioJet
  • Straßenbahn-Optionen für Brno und Tampere
  • O-Bus-Aufträge für mehrere tschechische Städte
  • Traktionssysteme für Fahrzeuge in Genua, Tychy und Košice

Mit der Beteiligung an der Produktion der neuen ComfortJet-Hochgeschwindigkeitszüge für České dráhy zählt Škoda Group nun zu den wenigen europäischen Herstellern in diesem Segment. Außerdem wurde ein batteriebetriebener Zug mit 3kV-Gleichstrom erstmals weltweit in den Regelbetrieb genommen – eine Lösung insbesondere für den Regionalverkehr.

Ein weiterer Meilenstein war die Auslieferung von 110 RegioPanter-Zügen an České dráhy, darunter vier batteriebetriebene Einheiten, die jährlich rund 200.000 Liter Diesel einsparen und den CO₂-Ausstoß um etwa 500 Tonnen senken sollen. Die Entwicklung einer neuen Straßenbahn für Prag wurde ebenfalls vorangetrieben; der Prototyp wurde Anfang 2025 präsentiert.

Für das laufende Jahr kündigt das Unternehmen weiteres Wachstum an. Im ersten Quartal 2025 setzten sich laut Unternehmensangaben die positiven Entwicklungen fort.

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