Die Weststrecke ist die Hauptschlagader des österreichischen Bahnnetzes, obwohl sie nur rund 10% des Streckennetzes ausmacht. Ein Drittel aller Züge in Österreich fährt auf dieser Strecke, die den gesamten Bahnverkehr zwischen der Schweiz, Deutschland, Westösterreich und Wien bündelt. Zwischen Linz und Wels fahren täglich 400-450 Züge. Um dieser hohen Belastung gerecht zu werden, wird der 24 km lange Abschnitt zwischen Linz und Wels viergleisig ausgebaut. Insgesamt werden dafür 954 Millionen Euro investiert.
Spatenstich für den Bauabschnitt „Linz – Marchtrenk“
Der Ausbau erfolgt in mehreren Bauabschnitten entlang der Weststrecke, die parallel vorangetrieben werden. Bereits im Bau befinden sich die Westseite des Linzer Hauptbahnhofs und der Abschnitt Marchtrenk – Wels. Die Planungen für den Abschnitt Linz Vbf. West – Linz Signalbrücke östlich des Linzer Hauptbahnhofs laufen.
ÖBB-CEO Andreas Matthä sagt anlässlich des Spatenstichs:
„Wir investieren und setzen ein starkes Zeichen für die nachhaltige und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur Österreichs. Diese Modernisierung der Weststrecke zwischen Linz und Marchtrenk ermöglicht es uns, noch mehr Menschen und Güter umweltfreundlich und effizient zu transportieren.“
Wichtiger Beitrag zum Klimaschutz
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betont die Bedeutung des Ausbaus für eine effiziente und pünktliche Bahnverbindung sowie den Beitrag zum Klimaschutz:
„Der Ausbau der viergleisigen Weststrecke ist ein entscheidender Schritt für die Zukunft unserer Mobilität. Damit schaffen wir nicht nur die Kapazitäten für eine effiziente und pünktliche Bahnverbindung, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Eine starke Schieneninfrastruktur ermöglicht es uns, den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern und so CO₂-Emissionen signifikant zu reduzieren. Dieser Ausbau ist für mich von zentraler Bedeutung, weil er unsere Umwelt schont, den Wirtschaftsstandort Österreich stärkt und den Menschen eine verlässliche und nachhaltige Mobilitätslösung bietet.“
Hohe Investitionen und EU-Unterstützung
Insgesamt werden rund 110 Millionen Euro in diesem Jahr in den Ausbau zwischen Linz und Wels investiert. Der Ausbau umfasst den Bau von vier Hochleistungsgleisen für Geschwindigkeiten bis zu 230 km/h für Fernverkehrszüge und bis zu 160 km/h für Regionalzüge. Die Europäische Union hat die Vorarbeiten mit rund 11 Millionen Euro mitfinanziert und unterstützt den Ausbau des Europäischen Zugbeeinflussungssystems ETCS mit 50 Millionen Euro.
Neue, moderne Haltestellen und Infrastrukturmaßnahmen
Zusätzlich zum Ausbau entstehen drei neue, moderne und barrierefreie Haltestellen mit Park&Ride-Anlagen in Leonding, Hörsching und Oftering. Die Trasse wird im Bereich Pasching–Hörsching leicht nach Süden verschoben, um das Gewerbegebiet am Flughafen Hörsching besser anzubinden. Für eine zukünftige Haltestelle in Pasching werden bereits jetzt die baulichen Voraussetzungen geschaffen.
Erste Bauarbeiten und zukünftige Planungen
Die ersten vorbereitenden Arbeiten begannen bereits im März. Dazu gehört der Bau eines Rückhaltedamms und die Verschiebung der Gleise der LILO um einige Meter. Ab Mitte des Jahres starten die Hauptbauarbeiten im Gemeindegebiet von Leonding. Diese Arbeiten sollen zunächst keine zusätzlichen Einschränkungen im Bahnverkehr verursachen. Im Jahr 2024 wird an der Verbreiterung der Unterführung Hofackerstraße und der bestehenden Bahntrasse gearbeitet.
Infrastruktur und wirtschaftliche Bedeutung
Der Ausbau umfasst insgesamt 64 neue Gleiskilometer, 120.000 m² Schallschutzwände und bewegt 3 Millionen Kubikmeter Erde. Landesrat Günther Steinkellner unterstreicht die Bedeutung gut ausgebauter Bahnstrecken für die Wirtschaft und Mobilität in Oberösterreich:
“Der Ausbau der Weststrecke zwischen Linz und Wels auf vier Gleise, in den 954 Millionen Euro investiert werden, umfasst 64 neue Gleiskilometer, 120.000 m² Schallschutzwände, drei moderne Haltestellen und 3 Millionen Kubikmeter Erdbewegung. Für das Bundesland Oberösterreich ist die Bedeutung gut ausgebauter Bahnstrecken in für Wirtschaft und Mobilität essentiell, daran arbeiten wir mit Nachdruck. Dieser Ausbau stellt einen entscheidenden Schritt für die Zukunft unserer Mobilität dar und sichert den Wirtschaftsstandort Oberösterreich.”