Das Land Steiermark und das österreichische Verkehrsministerium (BMK) haben in den letzten Jahren verstärkt auf den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs gesetzt. Die neuen Verkehrsdiensteverträge mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB) vom Landtag Steiermark wurden beschlossen, um die Weichen für die Zeit nach der Eröffnung der Koralmbahn zu stellen.
Sicherung der Verkehrsverbindungen
Mit den neuen Vereinbarungen wird sichergestellt, dass die Bevölkerung der Steiermark auch in Zukunft über optimale Verkehrsverbindungen verfügt. Neben der Sicherung des Nah- und Fernverkehrs für die nächsten zehn Jahre sind auch massive Verbesserungen geplant. Die Eröffnung der Koralmbahn sowie die Elektrifizierungen von Ostbahn und GKB ermöglichen weitere Taktverdichtungen und ein erweitertes Angebot.
Milliardeninvestitionen für Ausbau und Qualität
Die Verträge haben ein Gesamtvolumen von knapp zwei Milliarden Euro und eine Laufzeit von zehn Jahren. Rund 1,3 Milliarden Euro sind für den Verkehrsdienstevertrag mit den ÖBB reserviert, wovon das Land Steiermark bzw. der Verkehrsverbund Steiermark etwa 355 Millionen Euro beisteuern werden. Der Vertrag mit der GKB sieht eine Summe von rund 696 Millionen Euro vor, wovon das Land bzw. der Verkehrsverbund etwa 216 Millionen Euro finanzieren. Der Rest wird vom Bund übernommen.
Massive Ausweitung des Angebots
„Wir erleben auch in der Steiermark einen nie zuvor dagewesenen ‚Bahnboom‘. Um den stetig steigenden Fahrgastzahlen gerecht zu werden, muss natürlich auch das Angebot wachsen. Wir freuen uns, dass wir dieses erweiterte Angebot gemeinsam mit unseren Partnern in den nächsten Jahren umsetzen können. Wir investieren unter anderem massiv in unsere Flotte, um die zusätzlichen Angebotskilometer zu meistern. Bis 2030 werden bundesweit insgesamt 6,1 Milliarden Euro in die Fahrzeugflotte investiert. Davon 3,7 Milliarden Euro in neue Nahverkehrszüge.“
Heinz Freunschlag, Vorstand der ÖBB-Personenverkehr AG
Durch die neuen Vereinbarungen wird das Angebot an Angebotskilometern erheblich erweitert. Die ÖBB planen zwischen 2024 und 2033 eine Steigerung von 7,3 auf 8 Millionen Angebotskilometer. Bei der GKB wird das Angebot von 1,8 auf 3 Millionen Angebotskilometer erhöht.
„Wir starten mit der Unterzeichnung dieses Verkehrsdienstevertrages in die Mobilitätszukunft der West- und Südweststeiermark. Durch die Elektrifizierung der Regionalbahnstrecken und den Bahnausbau kann die GKB ihr Angebot nachhaltig erweitern und bis 2028 um annähernd zwei Drittel mehr Angebotskilometer zur Verfügung stellen, wodurch es zu einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen im Bahnbereich kommen soll. Der Fokus der GKB wird dabei neben der Ausweitung auf der weiteren Verbesserung des Mobilitätsangebots liegen. Zudem arbeitet die GKB mit dem zukünftigen Mobilitätskonzept aktiv für den Klimaschutz und wird so jährlich ganze 16.000 Tonnen CO2 einsparen.“
GKB-Geschäftsführerin Barbara Kleinert
Zukunftsausblick mit der Koralmbahn
Mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn ab 2025/2026 wird sich der Fahrplan grundlegend ändern. Der bereits entwickelte Zielfahrplan „ITF 2025+“ beschreibt einen neuen Taktfahrplan für Fern- und Nahverkehr. Dies beinhaltet unter anderem einen Fernverkehrs-Stundentakt zwischen Wien-Graz-Villach sowie umfangreiche Taktverbesserungen im Nahverkehr auf allen steirischen S-Bahn-Linien.
Vier neue Interregio-Linien werden die Steiermark durchfahren und sorgen für bessere Anbindungen an den Fernverkehr. Zudem sind zwei tägliche Schnellzüge von Wien über das Aichfeld nach Villach geplant. Der „ITF 2025+“ zeichnet sich durch optimierte Umsteigemöglichkeiten zwischen Fern- und Nahverkehr aus, was eine effiziente Mobilität in der Steiermark gewährleistet.