Ab dem 1. März 2026 wird die WESTbahn ihre Zugverbindungen in Österreich ausweiten und erstmals die Südstrecke bedienen. Die neue Verbindung führt von Wien über Graz und Klagenfurt bis nach Villach. Laut Unternehmensangaben werden täglich fünf Verbindungen in beide Richtungen angeboten. Die Haltestellen entlang der Strecke umfassen Wien Meidling, Wiener Neustadt, Semmering, Bruck an der Mur, Graz und Klagenfurt. Weitere Haltepunkte werden derzeit geprüft. Die Fahrzeit zwischen Wien Meidling und Villach soll rund 3 Stunden und 28 Minuten betragen.
Mit der Expansion möchte die WESTbahn nach eigenen Aussagen ein zusätzliches Angebot auf der Südstrecke schaffen und insbesondere den Reisekomfort steigern. Die Nutzung hochmoderner Fahrzeuge, ein starker Kundenfokus sowie eine optimierte Servicequalität stehen im Mittelpunkt des Konzepts. Das Unternehmen sieht sich dabei als Konkurrenz zu bestehenden Bahnangeboten und möchte den Wettbewerb im Fernverkehr auf dieser Strecke beleben.

Die Pläne zur Erweiterung der WESTbahn in den Süden wurden Anfang 2024 veröffentlicht, nachdem das Unternehmen Berichte über Qualitätsdefizite und Kapazitätsprobleme auf der Südstrecke analysiert hatte. Insbesondere Pendlerinnen und Pendler sollen von der neuen Verbindung profitieren, da mit der Fertigstellung des Koralmtunnels neue Möglichkeiten für tägliche Fahrten zwischen Graz und Klagenfurt entstehen. Die Ausstattung der Züge umfasst WLAN, Lederbestuhlung in drei Komfortklassen sowie Steckdosen an jedem Sitzplatz. Zudem wird eine kostenlose Sitzplatzreservierung angeboten.
Zum Einsatz kommen auf der Südstrecke neue Hochgeschwindigkeitszüge des Schweizer Herstellers Stadler, die eine Geschwindigkeit von bis zu 250 km/h erreichen. Da der Semmeringbasistunnel bis 2026 noch nicht fertiggestellt sein wird, setzt die WESTbahn zunächst auf alternative Fahrzeugmodelle. Zum Start werden drei Hochgeschwindigkeitszüge mit jeweils 422 Sitzplätzen in drei Komfortklassen eingesetzt. Zudem sind die Züge barrierefrei zugänglich.
Die WESTbahn sieht in ihrem erweiterten Angebot eine Möglichkeit, den Standard im Bahnverkehr insgesamt zu verbessern. Laut Unternehmensführung könnte der Wettbewerb auf der Südstrecke langfristig zu einer allgemeinen Qualitätssteigerung führen.