Die Wiener Linien passen den Zeitplan für den U-Bahn-Ausbau U2xU5 an. Aufgrund unvorhergesehener Bodenverhältnisse wird die Eröffnung der U2-Verlängerung bis Matzleinsdorfer Platz auf das Jahr 2030 verschoben. Die Fertigstellung der U5 bis Frankhplatz bleibt weiterhin für 2026 vorgesehen.

Projektfortschritt und Herausforderungen

Das Großprojekt umfasst sechs neue U-Bahn-Stationen und mehrere unterirdische Bauwerke auf einer neuen Strecke von insgesamt fünf Kilometern. Über 800 Personen arbeiten täglich an der Realisierung. Komplexe geologische Bedingungen und hohes Wasservorkommen haben jedoch zu Verzögerungen geführt. Trotz umfassender Voruntersuchungen kam es zu unvorhergesehenen Erdbewegungen und Wassereintritten, die zusätzliche Sicherungsmaßnahmen erforderten.

Maßnahmen und Anpassungen

Die Wiener Linien haben gemeinsam mit den Geologie-Experten der Stadt Wien umfassende Bodenuntersuchungen durchgeführt, darunter 250 Probebohrungen und 3.000 Schächte entlang der Trasse. Dennoch erwiesen sich die geologischen Herausforderungen als gravierender als erwartet. Insbesondere die künftige U2-Station Reinprechtsdorfer Straße stellte eine besondere Herausforderung dar, da zusätzliche Fundamente und Sicherungsmaßnahmen nötig waren.

Finanzielle Auswirkungen

Ein unabhängiger Gutachter bestätigte außergewöhnliche Preissteigerungen bei Energie, Baukosten und Rohstoffen. Die ursprünglich veranschlagten Projektkosten von rund 2 Milliarden Euro basieren auf Schätzungen aus dem Jahr 2020. Aufgrund der anhaltend hohen Inflation und außergewöhnlichen Preissteigerungen seit 2020 muss mit einer kumulierten Kostensteigerung von etwa 15% gerechnet werden, was Mehrkosten von rund 300 Millionen Euro entspricht.

Ausblick

Die Wiener Linien arbeiten intensiv daran, die U2-Stammstrecke zwischen Schottentor und Karlsplatz für den vollautomatischen Betrieb fit zu machen. Technische Herausforderungen, wie unvorhergesehene Erdbewegungen, haben jedoch den Zeitplan beeinflusst. Die Wiederinbetriebnahme der Strecke ist für Herbst 2024 geplant. Trotz der Herausforderungen bleibt das Ziel, den U-Bahn-Ausbau erfolgreich abzuschließen und Wiens größtes Klimaschutzprojekt voranzutreiben.