Alstom hat eine Investition von 600 Millionen HUF (ca. 1,6 Millionen Euro) in eine neue Logistikhalle an seinem Standort in Mátranovák, Ungarn, angekündigt. Diese Maßnahme bildet den Abschluss des umfassenden Mátranovák 2030 Entwicklungsprogramms, das mit einem Gesamtvolumen von 6 Milliarden HUF (ca. 15,5 Millionen Euro) umgesetzt wird. Ziel der Investition ist es, die Produktionskapazität des Werks bis Ende 2025 um 40 Prozent zu steigern.
Ausbau der Produktionskapazität
Die geplante Logistikhalle mit einer Fläche von 827 Quadratmetern soll den gestiegenen Bedarf an Lagerkapazitäten für Rohstoffe, Bauteile und fertige Produkte decken. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr 2025 beginnen und innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein.
„Mit der Umsetzung des Entwicklungsprogramms wird der Standort seine Produktionskapazität bis 2025 erheblich steigern und somit zum wichtigsten Werk für die Herstellung von Drehgestellrahmen in Europa für Alstom werden“, erklärte Gáspár Balázs, General Manager von Alstom in Ungarn.
Modernisierung und neue Technologien
Im Rahmen des Mátranovák 2030 Entwicklungsprogramms hat Alstom bereits mehrere Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt. Dazu zählen die Anschaffung neuer Kantenbiegemaschinen, die Erweiterung der 3D-Messzelle und die Modernisierung von Plasmaschneidemaschinen. Zudem wurden fast 60 neue Drehvorrichtungen installiert und ein Schweißroboter eingeführt.
Parallel zu den technischen Upgrades hat das Unternehmen auf ein zellenbasiertes Produktionssystem umgestellt. Dieses System soll die Fertigung von Drehgestellrahmen effizienter gestalten und gleichzeitig den Platzbedarf reduzieren.
Bedeutung für den europäischen Bahnverkehr
In Mátranovák produziert Alstom seit über 40 Jahren Drehgestellrahmen für Züge. Diese zentralen Bauteile tragen Achsen, Federn und Bremsen der Bahnen und sind essenziell für die Sicherheit im Bahnverkehr. Mit präzisen Schweißtechniken stellt der Standort sicher, dass die Produkte höchsten Qualitätsstandards entsprechen.
Die in Mátranovák gefertigten Drehgestellrahmen kommen in verschiedenen Schienenfahrzeugen in ganz Europa zum Einsatz – darunter Regional- und Hochgeschwindigkeitszüge, Lokomotiven und Doppelstockwagen. Auch die Rahmen für Bahnen von MÁV, MÁV-HÉV und BKV, Ungarns größten Bahn- und Nahverkehrsbetreibern, werden in dem Werk hergestellt.
Alstom als wichtiger Akteur in Ungarn
Alstom ist seit mehr als 20 Jahren im ungarischen Bahnsektor aktiv und beschäftigt über 700 Mitarbeitende. Das Unternehmen ist der größte Arbeitgeber im Komitat Nógrád und hat bereits 50 Prozent der U-Bahn-Züge für die Linien 2 und 4 in Budapest geliefert, darunter die ersten fahrerlosen Züge in Zentral- und Osteuropa.
Zusätzlich hat Alstom 59 elektrische Personenzüge von MÁV-Start mit einem modernen Zugleitsystem ausgestattet, was die Effizienz und Sicherheit im ungarischen Bahnnetz erheblich verbessert hat.
Unterstützung durch die ungarische Regierung
Das Mátranovák 2030 Entwicklungsprogramm wird von der ungarischen Regierung unterstützt. Mit der neuen Logistikhalle und weiteren Modernisierungen stärkt Alstom nicht nur die eigene Produktionskapazität, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur ungarischen Wirtschaft und zur Exportleistung des Landes.