Assetmanagement in Bahnunternehmen: Effizienz und Sicherheit durch smarte Digitalisierung

Sep 17, 2024 | Advertorial, Bahnindustrie, Innovation

Ein gut funktionierendes Assetmanagement ist für Bahnunternehmen von zentraler Bedeutung für den reibungslosen Betrieb. Die zu verwaltenden Assets sind sehr divers und umfassen neben Triebfahrzeugen und Waggons auch Gleisanlagen, Bahnhofsimmobilien und unzählige andere Vermögenswerte. Diese komplexen Systeme sind für den Bahnbetrieb unverzichtbar und müssen als hochkritisches System (oder Teil eines hochkritischen Systems) ausfallsicher 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr funktionieren. In vielen Fällen sind sie geografisch verteilt und unterliegen strengen behördlichen Vorschriften und nationalen wie auch internationalen Sicherheitsrichtlinien. Im Rahmen dieses Beitrags betrachten wir insbesondere digitale Managementsysteme. Dabei geht es nicht nur um die reine Verwaltung der Anlagen, sondern auch um ein tiefes Verständnis für die zugrunde liegenden Prozesse und eine strategische Herangehensweise an das gesamte Lebenszyklus-Management.

Vielfalt managen: Asset ist nicht gleich Asset

Bahnunternehmen verfügen über eine vielfältige Landschaft von Assets. Von Güterwagen über Bahnhofsgebäude bis hin zu Überwachungskameras und IT-Systemen – jedes dieser Assets hat seine eigenen Anforderungen und Herausforderungen. Die Idee einer „eierlegenden Wollmilchsau“, die all diese unterschiedlichen Assets in einem einzigen System abbildet, bleibt eine Zukunftsvision. Stattdessen sind meist mehrere Assetmanagement-Systeme im Einsatz, die auf die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Anlage abgestimmt sind. Dabei kann es vorkommen, dass ein Asset in mehreren unterschiedlichen Systemen gepflegt wird, die jeweils andere Informationen über das Asset bereitstellen. Diese Diversität erfordert eine flexible und anpassbare IT-Infrastruktur, die die unterschiedlichen „Wahrheiten“ über die Assets miteinander verknüpfen kann.

Unterschiedliche Perspektiven: Asset-Daten richtig verknüpfen

Werden die gleichen Assets in mehreren Systemen verwaltet, die jeweils unterschiedliche Informationen bereitstellen, wird es aus der Sicht des kreativen IT-Dienstleisters interessant. So können in einem System technische Daten hinterlegt sein, während ein anderes betriebswirtschaftliche oder abrechnungsrelevante Informationen enthält. Die Integration dieser unterschiedlichen Perspektiven lässt sich relativ einfach mittels WebServices oder MessageBus bewerkstelligen. Voraussetzung dafür ist jedoch die präzise Identifizierung und Zuordnung der Assets. Hier kann Künstliche Intelligenz (KI) ihre große Stärke ausspielen, um durch intelligente Matching-Mechanismen sicherzustellen, dass die Assets einander korrekt zugeordnet und die richtigen Informationen zusammengeführt werden. Der große Vorteil der KI liegt hier darin, dass diese keine starren Regeln für das Matching benötigt, sondern aus dem Kontext heraus Übereinstimmungen finden kann.

Sinnvoller KI-Einsatz im Assetmanagement

Neben der Unterstützung bei der Zuordnung von Assets in verschiedenen Systemen gibt es noch einige weitere Anwendungsfälle im Assetmanagement, bei denen KI von großem Nutzen sein kann. Ein Beispiel dafür ist die Anomalieerkennung. Bahnanlagen generieren eine enorme Menge an Daten (Messwerte, Log-Einträge, etc.), die von Menschen kaum noch überblickt werden können. KI hilft dabei, relevante Informationen herauszufiltern und potenzielle Fehler frühzeitig zu erkennen, um proaktiv Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dies trägt wesentlich zur Minimierung von Ausfallzeiten und zur Erhöhung der Betriebssicherheit bei.

Darüber hinaus kann KI, zum Beispiel in Form eines eigenen GPT, dabei unterstützen, schnell relevante Informationen aus den Daten eines Assetmanagement-Systems zu generieren und den Mitarbeiter:innen zur Verfügung zu stellen. Das erleichtert nicht nur die Arbeit der aktuellen Mitarbeiter:innen, sondern auch die Übergabe an Nachfolger:innen im Unternehmen.

Prozessunterstützung und Workflows im Assetmanagement

Die effiziente Verwaltung von Assets bildet die Basisfunktionalität jedes modernen Assetmanagement-Systems. Basierend auf einer Datenbank zur Anlagenverwaltung sollte es jedoch auch in der Lage sein, umfassende und individuell konfigurierbare Workflows zu unterstützen, die die spezifischen Geschäftsprozesse eines Bahnunternehmens effizient abbilden. Beispiele hierfür sind die Errichtung, Änderung, Reparatur und Entstörung komplexer Anlagen. Solche Prozesse sind oft dynamisch und müssen auf die individuellen Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten sein, um eine optimale Effizienz zu gewährleisten.

Automatisierte Wartung im Life Cycle Management

Das Life Cycle Management von Anlagen erstreckt sich über deren gesamte Lebensdauer – von der Anschaffung bis zur (hoffentlich) geplanten Außerbetriebnahme. Die Digitalisierung der mit dem Life Cycle Management verbundenen Prozesse ermöglicht deren Automatisierung. So können beispielsweise Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten nach definierten Intervallen oder basierend auf Leistungswerten getriggert und ausgeführt werden. Das erhöht die Effizienz der Prozesse, schont Personalressourcen und erhöht die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Anlagen. Auch die Planung von Wartungsarbeiten lässt sich mit Hilfe eines guten Assetmanagement Systems so gestalten, dass der laufende Betrieb möglichst nicht beeinträchtigt wird.

Schnelle Entstörung dank intelligenter Systeme

Im Fall einer Störung ist schnelles Handeln gefragt. Das erfordert nicht nur die Verfügbarkeit von entsprechend geschultem Fachpersonal, eventuell externen Dienstleistern und benötigten Ersatzteilen, sondern auch die Bereitstellung der notwendigen Informationen zur Fehlerdiagnose und -behebung. KI-gestützte Systeme können hier erheblich zur Effizienzsteigerung beitragen, indem sie beispielsweise Fehlerursachen identifizieren, Lösungsvorschläge zur Fehlerbehebung machen oder Informationen aus früheren Störungen, Betriebsanleitungen, Wissensdatenbanken, etc. schnell zugänglich machen.

Betriebskontinuität sichern: Erfolgsfaktor Lagerhaltung

Die Lagerhaltung ist ein oft unterschätzter, aber entscheidender Faktor im Bahnsektor. Eine effiziente Verwaltung der Lagerbestände sorgt dafür, dass benötigte Ersatzteile jederzeit verfügbar sind, ohne dass es zu Überbeständen kommt. Dies erfordert eine sorgfältige Planung und Prognose, die durch digitale Tools und IT-gestützte Logistikprozesse unterstützt wird. Eine gut organisierte Lagerhaltung trägt damit nicht nur zur Kostensenkung bei, sondern erhöht auch die Betriebskontinuität und -sicherheit, indem benötigte Ersatzteile und Materialien schnell verfügbar sind.

Assetmanagement: Erfolgsfaktor im Wettbewerb

Ein durchdachtes Assetmanagement hat großen Einfluss auf die Rentabilität und Kosteneffizienz eines Bahnunternehmens. Es bildet die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit in einem hart umkämpften Markt.

Fazit

Für die Effizienz und Sicherheit eines Bahnunternehmens sind gute Assetmanagement-Systeme unerlässlich. Eine universelle Lösung gibt es jedoch nicht, da unterschiedliche Assets spezialisierte Systeme erfordern, die miteinander verknüpft werden müssen. Künstliche Intelligenz kann dabei unterstützen, die Herausforderungen eines modernen Assetmanagements zu bewältigen, indem sie zum Beispiel bei der korrekten Zuordnung von Assets hilft, Anomalien frühzeitig erkennt und wichtige Informationen schnell verfügbar macht. Effizientes Assetmanagement steigert nicht nur die Betriebssicherheit, sondern auch die Rentabilität, indem Prozesse optimiert, Ausfallzeiten minimiert und Ressourcen effizient eingesetzt werden.

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