Die Bahnbranche entwickelt sich zu einem wichtigen industriellen Sektor in der französischen Wirtschaft und trägt erheblich zum kollektiven Fortschritt und zur regionalen Entwicklung bei.
Erhöhte Investitionen in die Bahnbranche
Angesichts der Herausforderungen der ökologischen Wende und der nachhaltigen Mobilität hat der französische Staat beschlossen, die Investitionen in das nationale Schienennetz jährlich um 1,5 Milliarden Euro zu erhöhen. Ziel ist es, die Alterung des Netzes zu verlangsamen und die Modernisierung zu beschleunigen.
Im Jahr 2024 wird SNCF Réseau, unterstützt von Staat und Gemeinden, mehr als 5,5 Milliarden Euro in die Erneuerung, Modernisierung und den Ausbau des Schienennetzes investieren. Diese Investitionen kommen der gesamten Branche zugute, da 80 % der Gelder für den Einkauf bei Lieferanten wie Bauunternehmen, Ingenieurbüros und Herstellern von Signalanlagen, Schienen, Schwellen und Schotter verwendet werden.
Start eines Kooperationsprogramms
Beim Internationalen Eisenbahnsalon 2023 wurde ein Kooperationsprogramm gestartet, initiiert von SNCF Réseau und der Fédération des Industries Ferroviaires. Beteiligt sind auch der Syndicat des Entrepreneurs de Travaux de Voies Ferrées de France, der SERCE und Syntec-Ingénierie. Ziel ist es, die Kräfte der verschiedenen Akteure zu bündeln, um die Erneuerung und Modernisierung des Netzes, die operative Leistung und die ökologische Wende voranzutreiben.
Konkrete Fortschritte
Ein Jahr nach dem Start des Programms gibt es konkrete Ergebnisse, die die Bahnbranche leistungsfähiger, attraktiver und innovativer machen.
Gemeinsame Investitionsstrategie
Um die Akteure der Branche bei der Entwicklung und Leistungssteigerung ihrer Tätigkeit zu unterstützen, wird die Investitionsstrategie für jeden technischen Bereich (Gleise, Signalanlagen, Oberleitungen, Kunstbauten) geteilt. Am 30. Mai hat SNCF Réseau die Liste der 150 wichtigsten Erneuerungs- und Modernisierungsprojekte bis 2027 an alle Akteure der Branche weitergegeben.
Rekrutierung und Ausbildung
Die Bahnbranche bietet zahlreiche Arbeitsplätze und Perspektiven. Die technischen Berufe sind stark gefragt, und Initiativen zur Ausbildung und Anwerbung von Talenten wurden gestartet. Im Herbst 2024 wird ein neuer Studiengang in Elektrotechnik und industrieller Informatik mit Schwerpunkt Bahnsignalisierung am IUT von Nîmes eröffnet. Mehrere Unternehmen haben sich verpflichtet, Auszubildende aus dieser Ausbildung einzustellen. Im Juni 2024 wird der Eisenbahnsektor im Rahmen des Programms „1 junge/r, 1 Lösung“ stark vertreten sein, um Praktikanten aufzunehmen und ihre Berufe in Schulen vorzustellen.
Innovation für die ökologische Wende
Der Schienenverkehr ist ein kohlenstoffarmer Transportmodus, der zur ökologischen Wende beiträgt. Alle Partner verfolgen ihre eigenen ökologischen Übergänge und entwickeln gemeinsame Maßnahmen zur Reduzierung ihrer Umweltauswirkungen. Ein Praxisleitfaden mit 80 Lösungen wurde erstellt, um die Ökodesign-Prinzipien in die Projekte zu integrieren. Dieser wird in den kommenden Monaten in mehreren Projekten im ganzen Land umgesetzt.
Effizienzsteigerung durch neue Arbeitspraktiken
Die Zunahme des Arbeitsvolumens und die Entwicklung des Schienenverkehrs erfordern eine effiziente Betriebsführung. Die Zusammenarbeit der Akteure hat bereits zur Definition gemeinsamer Regeln geführt. Kooperative Praktiken wurden erneuert und auf mehreren Baustellen umgesetzt.
Gemeinsame technische Plattformen werden schrittweise eingeführt, um die Kommunikation in den verschiedenen Projektphasen zu fördern. Die digitalen Werkzeuge der verschiedenen Akteure werden harmonisiert, um eine „digitale Kontinuität“ von der Planung bis zur Umsetzung zu gewährleisten.
Langfristige Perspektiven
Matthieu Chabanel, Präsident und CEO von SNCF Réseau, betont die Bedeutung der langfristigen Organisation und Stärkung der Branche:
„In einem Kontext zunehmender Investitionen in den Schienenverkehr ist es unerlässlich, dass die Branche sich organisiert, stärkt und langfristig ausrichtet. SNCF Réseau glaubt fest an diese kollektive Dynamik, um die Herausforderungen der kommenden Jahre zu bewältigen.“
Stimmen aus der Branche
Philippe Rocher, Präsident des SETVF, lobt die Dynamik innerhalb der Arbeitsgruppen der Branche:
„Die Eisenbahnarbeiten benötigen eine starke Dynamik, die innerhalb der Arbeitsgruppen der Branche vorherrscht. Ich freue mich über die laufenden Arbeiten mit SNCF Réseau und das große Engagement aller Akteure. Gemeinsam werden wir die großen und wesentlichen Herausforderungen meistern.“
Philippe Paillet, Präsident von TSO Caténaires und TSO Signalisation sowie Vorsitzender der SERCE-Kommission „Caténaires“, hebt die Notwendigkeit hervor, die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren zu stärken:
„Die bevorstehenden Investitionen werden einen hohen Kompetenzbedarf in unseren Unternehmen erzeugen. Es war notwendig, die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren zu verstärken. Jetzt müssen wir eine neue Phase einleiten, um gezielte und effiziente Maßnahmen zu ergreifen.“
Patrick Jeantet, Präsident der Fédération des Industries Ferroviaires, betont die Bedeutung solider Partnerschaften:
„Es ist entscheidend, dass wir uns strukturieren und solide Partnerschaften eingehen, um die Herausforderungen unserer Bahnbranche zu meistern. Die konkreten Maßnahmen der Arbeitsgruppen zeigen bereits erhebliche Fortschritte. Gemeinsam können wir diese wesentlichen Säulen für die Zukunft unseres Schienennetzes stärken.“
Michel Kahan, Präsident von Syntec-Ingénierie, unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit:
„Die Ingenieurbüros, die von Anfang an an der Planung der Bahnprojekte beteiligt sind, freuen sich, im vergangenen Jahr eng mit allen Akteuren der Branche zusammengearbeitet zu haben. Nur durch die Bündelung aller Kräfte können wir konkrete Lösungen für die vor uns liegenden Herausforderungen bieten und die großen Übergänge beschleunigen.“