Cloud Stellwerk: ÖBB Infrastruktur AG und Thales arbeiten am Stellwerk der Zukunft

Sep 23, 2020 | Innovation, Personenverkehr

Die Schiene ist Verkehrsträger mit Zukunft! Obwohl die Coronavirus-Krise auch für die Bahnbranche ein Rückschlag war, ist es trotzdem wichtig, gerade jetzt Innovationen voranzutreiben. Die Digitalisierung schafft neue Chancen und Potenziale, die man nun auch auf die Schiene bringen muss. Die ÖBB Infrastruktur AG arbeitet aktuell mit dem Unternehmen Thales am Cloud Stellwerk – was dahintersteckt, sehen wir uns jetzt genauer an!


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Digitalisierung als Chance für die Bahn!

Die Digitalisierung wird in der Signaltechnik ein neues Zeitalter einläuten!
Im Netz der ÖBB gibt es beispielsweise aktuell 660 Stellwerke, davon sind 298 elektronische Stellwerke.
Die Idee hinter dem Cloud Stellwerk: Man kann künftig den Zugbetrieb aus einem zentralen Rechenzentrum steuern. Dies ermöglicht es, den Bahnverkehr wirtschaftlicher, ressourcenschonender sowie für die KundInnen leistungsfähiger zu gestalten – vor allem die notwendigen Kapazitäten für die Mobilität der Zukunft werden geschaffen.

Die DB Netz AG hat bereits ihr erstes digitales Stellwerk (DTSW) in Betrieb genommen.
Klaus Müller, CTO der DB Netz AG, zeigt sich darüber begeistert: „Die neue Stellwerkstechnik ist damit ein Meilenstein zur Digitalisierung der Infrastruktur und Grundlage für mehr Kapazität und Pünktlichkeit im Eisenbahnverkehr.“

Digitalisierung spielt bei der notwendigen Kapazitätssteigerung eine ganz zentrale Rolle. Sie hilft, die Bahn-Infrastruktur so effizient wie möglich zu nutzen. Am Ende können mehr Züge energiesparender und zu geringeren Kosten das Schienennetz nutzen. Die Herausforderung im sicherheitskritischen Eisenbahnumfeld liegt bei der Digitalisierung darin, Technologien wie Cloud Computing, Wireless Communication oder Industrial IoT Lösungen unter den höchsten Sicherheitsanforderungen nutzbar zu machen und dabei die optimale Verfügbarkeit des Systems zu gewährleisten.

Dabei ist es besonders wichtig, die bestehende Infrastruktur erfolgreich ins digitale Zeitalter mitzunehmen, um die bisherigen Investitionen entsprechend abzusichern.

Wie funktioniert das Cloud Stellwerk?

Digitale Stellwerke (DSTW) gelten als die Weiterentwicklung elektronischer Stellwerke (ESTW). Statt wie bisher ist es nun nicht mehr notwendig zu jeder Stelleinheit eine Kabelverbindung zu haben. Somit werden nicht nur Kabel eingespart, sondern auch die Stellbereiche können vergrößert werden. Dass heißt, die zentrale Rechnereinheit des Stellwerks steht nicht mehr physisch bei der Schiene vor Ort, sondern in beliebiger Entfernung und es werden digital direkt die Informationen („Arbeitsaufträge“) übermittelt.

ÖBB Infrastruktur AG und Thales machen gemeinsame Sache

Aktuell arbeitet Thales gemeinsam mit der ÖBB Infrastruktur intensiv an neuen Technologien und der Hinführung der zugehörigen Lösungen zur Serienreife wie auch an der schrittweisen Digitalisierung des gesamten derzeitigen Portfolios.

„Die Zukunft der Mobilität liegt ganz klar auf der Schiene. Wir müssen heute schon die Kapazitäten für den stark wachsenden Personen- und Güterverkehr von morgen schaffen. Mit Thales können wir die Technologie in der Betriebsführung so bündeln, dass wir den Automatisierungsgrad noch weiter erhöhen. Jetzt geht es darum, die Umsetzung der digitalen Stellwerkstechnologie zu beschleunigen und so das volle Potenzial des Schienennetzes und die positiven Kosteneffekte optimal für die Mobilitätswende zu nutzen.“ Johann Pluy, Mitglied des Vorstands der ÖBB-Infrastruktur AG

Am Bahnhof Wöllersdorf fand nun die Österreich-Premiere statt: Dabei wurde die Steuerung des Stellwerks von einem Cloud Rechner übernommen, um vom Standort Handelskai aus, die Signale und Weichen in Wöllersdorf zu steuern.

„Digitalisierung ist in allen Geschäftsbereichen der Thales ein zentrales Thema – auch in der Bahnsparte. Hier wollen wir die ÖBB unter anderem dabei unterstützen, den Generationenwechsel beim Stellwerk – vom dezentralen elektronischen zum zentralen Cloud Stellwerk – möglichst rasch vollziehen zu können, wobei wir in unserer Strategie großes Augenmerk auf ein intelligentes Migrationskonzept legen, das eine schrittweise Umsetzung ermöglicht. Investitionen aus der Vergangenheit müssen auch zukünftig nutzbar gemacht werden.“ Hannes BOYER, Thales.

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