In den kommenden Jahren wird der Bedarf an Fachkräften für den Ausbau der Digitalen Schiene in Deutschland voraussichtlich weiter steigen. Um das erforderliche Knowhow langfristig zu sichern, haben die Deutsche Bahn (DB) und die Technische Universität Dresden (TU Dresden) eine wegweisende Partnerschaft angekündigt. Gemeinsam werden sie eine Stiftungsprofessur für Digitale Bahnsysteme an der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ an der TU Dresden einrichten.
Die Vereinbarung dazu wurde heute von Dr. Volker Hentschel, Leiter des Konzernprogramms Digitale Schiene Deutschland, und Prof. Dr. Ursula M. Staudinger, der Rektorin der TU Dresden, im Eisenbahnbetriebslabor der Universität unterzeichnet.
Dr. Volker Hentschel äußerte sich zu dieser wegweisenden Initiative:
„Mit der Stiftungsprofessur für Digitale Bahnsysteme investieren wir sieben Millionen Euro in die Zukunft des Bahnverkehrs und die Leistungsfähigkeit der Schiene. Gemeinsam mit der TU Dresden sichern wir in Deutschland dringend benötigtes Fachwissen, um den Ausbau der digitalen Infrastruktur voranzutreiben. Bis zu 1.000 akademische Fachkräfte wollen wir für uns gewinnen. Mit der Digitalen Schiene schaffen wir mehr Platz für Züge auf bestehenden Gleisen und erhöhen die Zuverlässigkeit für unsere Fahrgäste.“
Auch Rektorin Prof. Dr. Ursula M. Staudinger betonte die Bedeutung dieser Zusammenarbeit:
„Das Erreichen der ehrgeizigen Ziele der Digitalen Schiene Deutschland erfordert spezifisches Knowhow. Das wollen wir an der TU Dresden gemeinsam mit der DB weiterentwickeln. Die Stiftungsprofessur für Digitale Bahnsysteme unterstreicht das Vertrauen der DB in die exzellente Forschung und Lehre an der TU Dresden, insbesondere im Bahnbereich. Stiftungsprofessuren sind Brücken zwischen Wirtschaft und Forschung. Die neue Professur stärkt unseren Potenzialbereich „Automatisierte und vernetzte Mobilität. Die zukünftigen Forschungsergebnisse und die ausgebildeten Nachwuchsfachkräfte sind wichtige Faktoren für die Entwicklung zukunftsfähiger und nachhaltiger Mobilitätssysteme. Die Schiene spielt dabei eine essenzielle Rolle.“
Die Stelle ist zunächst auf zehn Jahre ausgelegt und umfasst eine Professorenstelle, drei wissenschaftliche Mitarbeitende, zwei wissenschaftliche Hilfskräfte sowie Verwaltung und Sekretariat. Zudem werden Stipendien an Studierende vergeben, um neue Talente für die Fachstudiengänge zu gewinnen. Die Ausschreibung der Stelle soll bereits im März beginnen.
Die Forschungstätigkeiten an der neuen Stiftungsprofessur für Digitale Bahnsysteme konzentrieren sich insbesondere auf die digitale Leit- und Sicherungstechnik. Das Ziel ist es, Methoden zur Analyse und Gestaltung sicherer technischer Systeme voranzutreiben, wobei Schwerpunkte auf Sicherheits- und Risikobetrachtungen, durchgängiger digitaler Datenhaltung, Technikanalysen sowie Zulassungsverfahren für Bahnsysteme liegen. Dabei werden innovative Methoden aus Operations Research, formalen Methoden, künstlicher Intelligenz, Modellierung und Simulation verwendet.