Die Ennstalbahn, die zwischen Bischofshofen und Selzthal verläuft, wird bis zum Jahr 2030 umfassend modernisiert und barrierefrei gestaltet. Dies umfasst nicht nur den Ausbau der Strecke, sondern auch die Modernisierung und teilweise Neubau von Bahnhöfen sowie die Umgestaltung und Schließung von Eisenbahnkreuzungen, um die Voraussetzungen für eine Fernsteuerung zu schaffen. Diese Maßnahmen sollen nicht nur den Komfort und die Sicherheit der Bahnreisenden verbessern, sondern auch die Effizienz steigern und die Bahnstrecke fit für die Zukunft machen.
Der Bau einer neuen Haltestelle in Hüttau und die Modernisierung der Eisenbahnkreuzung Trautenfels markieren den Beginn dieser umfassenden Arbeiten, die ab März dieses Jahres beginnen sollen.
Die neue Haltestelle in Hüttau, die direkt am Gemeindeamt entstehen wird, soll eine optimale Anbindung an den öffentlichen Verkehr gewährleisten und den bisherigen Personenhalt „Hüttau Terminal“ ersetzen. Die Haltestelle wird bis Ende 2024 in Betrieb gehen und zu 100 Prozent barrierefrei gestaltet sein. Insgesamt werden entlang der Strecke fast ein Dutzend Bahnhöfe modernisiert oder neu gebaut. Eine logistische Herausforderung besteht darin, dass alle Arbeiten bei laufendem Bahnbetrieb stattfinden, um Einschränkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten.
Neben den Bahnhöfen stehen auch rund 40 Eisenbahnkreuzungen im Fokus der Arbeiten. In Trautenfels wird eine der letzten handbetriebenen Schrankenanlagen aufgelöst und auf den neuesten Stand der Technik gebracht, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Die Hauptarbeiten dazu sind für die Zeit von Juli bis September geplant. Während dieser Phase wird die Kreuzung aus Sicherheitsgründen für den Individualverkehr gesperrt und der Verkehr umgeleitet.
Insgesamt umfasst die Modernisierung der Ennstalbahn den Bau von sieben elektronischen Stellwerken und die Umgestaltung von rund 40 Eisenbahnkreuzungen. Durch die Modernisierung soll die Ennstalbahn eine neue Bedeutung erhalten, insbesondere durch direkte Verbindungen zwischen Wien, Graz, Klagenfurt, Villach, Salzburg, Linz und zurück nach Wien. Dies ermöglicht einen österreichweiten Taktfahrplan und eine Taktverdichtung für das Ennstal. Fahrgäste können künftig nicht nur bequemer, sondern auch häufiger auf die umweltfreundliche Bahn umsteigen. Abgestimmte Anschlüsse zur Südstrecke und Tauernbahn sollen das Umsteigen erleichtern und die Ennstalbahn fit für die Mobilitätswende machen.