Erster Stadler FLIRT mit ETCS GUARDIA als Dreiländerzug unterwegs

Mai 29, 2024 | Bahnindustrie, Innovation

Die ersten FLIRT-Triebzüge mit dem Signalsystem ETCS GUARDIA sind nun in Belgien, den Niederlanden und Deutschland unterwegs. Diese Züge sind Teil der Dreiländerzüge des niederländischen Betreibers Arriva. Stadler hat die Umrüstung und Zulassung der Triebzüge erfolgreich abgeschlossen, was das Engagement des Unternehmens zur Optimierung der Sicherheit und Effizienz im europäischen Bahnverkehr unterstreicht. Bereits 2023 hatte Stadler im Rahmen eines Pilotprojekts Züge von Drittanbietern nachgerüstet, um ein beschleunigtes ETCS-Rollout in Deutschland zu ermöglichen.

Zusammenarbeit und grenzüberschreitender Betrieb

Das Umrüstungsprojekt wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Stadler und Arriva durchgeführt. Insgesamt wurden acht FLIRT-Triebzüge mit dem neuesten ETCS-GUARDIA-System ausgestattet. Diese Fahrzeuge verkehren nun grenzüberschreitend in Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Auf den belgischen Strecken wird das ETCS-System benötigt, während in den Niederlanden und Deutschland weiterhin die Class-B-Systeme PZB bzw. ATB genutzt werden, die ebenfalls in das ETCS integriert wurden. Dies ermöglicht einen umsteigefreien Betrieb zwischen den Metropolen des Dreiländerecks Belgien, Niederlande und Deutschland.

Stimmen aus der Branche

Michiel Cusell, Regionaldirektor von Arriva Limburg, zeigt sich erfreut über die neue Technologie: „Mit der Einführung von ETCS in unserem Dreiländerzug geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Unsere Fahrgäste können nun von Lüttich über Maastricht nach Aachen fahren. Stadler hat die Entwicklung und Umrüstung unserer Flotte zielstrebig und beharrlich koordiniert und realisiert.“

Marc Trippel, Executive Vice President der Division Signalling von Stadler, betont die Bedeutung des Projekts:

„Die Erweiterung des Einsatzgebiets der Fahrzeuge auf den grenzüberschreitenden Verkehr steigert den Wert der Fahrzeugflotte und erfüllt den Fahrgästen im Grenzgebiet einen lange gehegten Wunsch. Dass wir unseren ersten Zug mit unserem eigenen ETCS nun auch auf belgische Gleise bringen, ist ein wichtiger Schritt zum Ausbau unserer Präsenz in Europa.“

Strategische Ziele für intelligente Mobilität

Daniel Baer, Executive Vice President der Division Service von Stadler, hebt die strategischen Kernziele hervor:

„Die Verbesserung der internationalen Konnektivität, die Unterstützung der Automatisierung sowie der Zugang zu emissionsfreien Fahrzeugen sind zentrale Ziele der EU für intelligente Mobilität. Mit der Umrüstung der Stadler FLIRT auf unser ETCS-System haben wir diese Ziele unterstützt: Wir fahren nun signalgeführt im grenzüberschreitenden Betrieb im Herzen von Europa.“

Das ETCS-GUARDIA-System

Das ETCS-Zugsicherungssystem GUARDIA trägt zur Erhöhung der Reisegeschwindigkeit, Gewährleistung der Interoperabilität und Kosteneffizienz bei, während es bestehende Infrastrukturen wiederverwendet und das aktuelle Sicherheitsniveau beibehält. Stadler hat in Zusammenarbeit mit AngelStar leistungsstarke ETCS-On-Board-Lösungen entwickelt, die in mehreren europäischen Ländern zugelassen sind und eingesetzt werden. Diese Entwicklungen zeigen das klare Bekenntnis von Stadler zu Innovation, Kosteneffizienz und Erfahrung bei Nachrüstungsprojekten.

Die Umrüstung der FLIRT-Triebzüge auf das ETCS GUARDIA-System stellt einen bedeutenden Fortschritt für den grenzüberschreitenden Bahnverkehr in Europa dar und erfüllt wichtige Anforderungen an die moderne Mobilität.

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