Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben im Rahmen einer Vereinbarung mit Siemens Mobility den Kauf von bis zu 540 Elektrotriebzügen für Nah- und Fernverkehr angekündigt. Der erste Abruf umfasst 70 Triebzüge, bestehend aus elf Nahverkehrszügen (73 Meter) und 28 Zügen (106 Meter) für den Einsatz in verschiedenen Bundesländern. Zusätzlich wurden 31 Garnituren für den inneralpinen Fernverkehr bestellt. Die Gesamtbestellung beläuft sich auf über 800 Millionen Euro, und die ersten Züge werden voraussichtlich ab Ende 2027 im Einsatz sein.
Fokus auf erhöhten Fahrgastkomfort und Effizienz:
„Mit den 70 zusätzlichen Triebzügen setzen wir unser Investitionsprogramm in eine moderne Flotte konsequent fort. Die neuen Züge sind 160 km/h schnell und bieten erhöhten Fahrgastkomfort, verfügen über barrierefreie Einstiege, die Möglichkeit zur Fahrradmitnahme und WLAN. Zusätzlich wurde ein besonderer Fokus auf effizienten Energieverbrauch gelegt.“
ÖBB CEO Andreas Matthä
Nachhaltigkeit im Fokus:
Die neuen Züge setzen auf Nachhaltigkeit durch den Einsatz eines natürlichen Kältemittels für die Klimatisierung, Wärmepumpentechnologie und Leichtbauweise, um den Energieverbrauch zu minimieren. Die breitere Konstruktion der Wagen und zusätzliche Fahrwerke tragen zur Verbesserung des Fahrkomforts bei.
Komfort und Ausstattung im Überblick:
- Niveaugleiche barrierefreie Einstiege
- Klimaautomatik
- Komfortable Sitze mit Verstellmöglichkeiten und ausreichend Beinfreiheit
- Fußstützen, großzügig dimensionierte Klapptische sowie Tablet- und Smartphonehalterung in Reihenbestuhlung
- Steckdosen (Schuko und USB-C) bei den Sitzplätzen
- WLAN
- Große Tische für Vis-á-vis-Sitzgruppen
- Kinderwagenabstellplätze nach jedem Einstiegsbereich
- bis zu 30 Fahrradabstellplätze
- Schi- und Snowboardhalterungen
- 2 Rollstuhlplätze mit höhenverstellbarem Tisch
- Platz für Assistenzhund
- Infomonitore mit modernem Fahrgastinformationssystem
- Ausreichend Ablageflächen für Gepäck
- 1 Standard-WC, 1 barrierefreies WC (beide inkl. Wickeltisch)
Österreichisches Know-how ermöglicht mehr Komfort für die Fahrgäste
Zum Einsatz kommen die Fahrwerke SF7500, die im Siemens Mobility Kompetenzzentrum für Fahrwerke in Graz entwickelt wurden und sich bereits vielfach international bewährt haben. Im Unterschied zu bisherigen Mireo-Zügen, bei denen sich zwei Wagen ein Fahrwerk teilen („Jakobsdrehgestell“), erhält jeder Wagen der ÖBB-Mireos zwei Drehgestelle. Mehrere dieser Drehgestelle werden mit Hochleistungsfahrmotoren angetrieben, die für eine zwischen Anzugskraft und Energieeffizienz ausbalancierte Beschleunigung sorgen. Die Fahrwerke werden gewichts- und platzsparend innengelagert ausgeführt. Der auf diese Weise gewonnene Raum wird genützt, um andere Fahrzeugkomponenten unter den Wagen zu verlagern. Das Fahrverhalten des Zugs verbessert sich, die Fahrgäste haben mehr Platz und können ein verbessertes Raumerlebnis genießen.
Die Züge werden im globalen Werkeverbund von Siemens Mobility gebaut. Die modernen Fahrwerke stammen aus unserem Kompetenzzentrum in Graz.