Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) starten ein umfassendes Modernisierungsprogramm für ihre Railjet-Züge. Alle 60 Garnituren der bestehenden Flotte, die seit mehr als 15 Jahren im Einsatz sind, sollen bis 2031 technisch und optisch erneuert werden. Die Maßnahmen erfolgen etwa zur Hälfte der vorgesehenen Lebensdauer der Fahrzeuge.
Laut Verkehrsministerium und ÖBB ist das Ziel, die Bestandszüge an den Standard der neuen Railjet-Generation anzugleichen und den Komfort im Fernverkehr zu erhöhen. Die Investition ist Teil eines größeren Ausbauprogramms: Bis 2030 sind laut Verkehrsministerium rund 19,7 Milliarden Euro für Infrastrukturmaßnahmen im österreichischen Bahnnetz vorgesehen, zusätzlich investieren die ÖBB rund 6,1 Milliarden Euro in neue und bestehende Fahrzeuge.
Die erste modernisierte Garnitur soll im Dezember 2025 präsentiert werden. Sie wird unter dem Namen „Koralmjet“ zur Eröffnung der Koralmbahn durch den neugebauten Tunnel fahren. Ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 ist der Einsatz auf der Verbindung Wien–Lienz geplant. Perspektivisch sollen die erneuerten Railjets nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland, der Schweiz, Ungarn, der Slowakei, Tschechien und Italien unterwegs sein.
Das Upgrade umfasst neue Sitze in der Ersten und Zweiten Klasse sowie erneuerte Bestuhlung in der Business Class. Zudem erhalten die Wagen größere Klapptische, neue Fußstützen und Haltegriffe. Die Innenraumgestaltung wird an das Design der nächsten Railjet-Generation angelehnt, unter anderem mit moderner Holzoptik und durchgehenden Rückenlehnen für mehr Privatsphäre. Weitere Maßnahmen betreffen neue Bodenbeläge, ein verbessertes Fahrgastinformationssystem sowie optimierte Abstellflächen für Kinderwagen.
ÖBB-Chef Andreas Matthä bezeichnet die Modernisierung als nachhaltige Alternative zur Anschaffung neuer Züge. Das Upgrade solle den Qualitätsstandard deutlich erhöhen und das Reiseerlebnis spürbar verbessern.


