Regional Stadtbahn Linz: Ein Meilenstein für nachhaltige Mobilität in Oberösterreich

Dez 11, 2023 | Infrastruktur

In einem Durchbruch nach intensiven Verhandlungen haben sich Land Oberösterreich und Stadt Linz auf die Finanzierung der Regional Stadtbahn verständigt. Diese Einigung, besonders im Hinblick auf die Beteiligung des Bundes, markiert einen Meilenstein für das ambitionierte Projekt.

Die Regional Stadtbahn Linz soll nicht nur die Stadt, sondern auch die Umlandgemeinden entlasten. Die Planungen erstrecken sich über mehrere Ausbaustufen, wobei die erste Phase den Ausbau der S6 von der Mühlkreisbahn zum Hauptbahnhof und der S7 von Auhof (Universität) zum Hauptbahnhof mit Durchbindung zur LILO umfasst. Die nächsten Schritte sehen die Verlängerung bis nach Gallneukirchen und Pregarten vor.

Abbildung 1: Unterirdische Führung der Straßenbahn und oberirdische der Stadtbahn

Die Finanzierungsvereinbarungen zwischen Land, Stadt und Bund sind entscheidend für den Fortgang des Projekts. Obwohl bereits ein Memorandum of Understanding unterzeichnet wurde, ist für den eigentlichen Bau der Regional Stadtbahn Linz eine konkrete Finanzierungsvereinbarung im Sinne des Art. 15a B-VG erforderlich. Diese wird im Januar 2024 dem Bund übermittelt.

Die Mobilität im oberösterreichischen Zentralraum erlebt eine wegweisende Entwicklung. Frühere Bestrebungen für schienengebundene Verkehrsmittel wurden durch mangelnde Finanzierungsvereinbarungen ausgebremst. Seit 2016 erlebt das Projekt mit der Einführung des S-Bahnkonzepts und der Erweiterung des Bestandskonzepts eine Renaissance. Die Mühlkreisbahn soll zur Linzer Hauptbahnhof führen, während eine neue Stadtbahntrasse nach Gallneukirchen und Pregarten entstehen wird.

Die Planungen sehen moderne Tram-Train-Fahrzeuge vor, die auf den zukünftigen Trassen verkehren werden. Das komplexe Vorhaben wurde schrittweise vorangetrieben, wobei Hindernisse wie die Führung von O-Buslinien statt Straßenbahnen in bestimmten Abschnitten überwunden wurden. Die Kooperation auf Bundesebene wurde durch ein Memorandum of Understanding dokumentiert, das die Absicht einer 50%-igen Mitfinanzierung durch den Bund bekundet.

Die Regional-Stadtbahn Linz wird nicht nur den Verkehr entlasten, sondern auch die Stadt besser mit den Umlandgemeinden verbinden. Die Planungen für die erste Ausbaustufe sind fortgeschritten, und die Ausschreibungen für die Planungsleistungen bis nach Gallneukirchen/Pregarten sind für das erste Halbjahr 2024 geplant.

Die Finanzierung erfolgt durch Land, Bund und Stadt Linz, wobei die Stadt Linz einen finanziellen Deckel für ihre Beteiligung festgelegt hat. Die Bedeutung des Projekts für die Stadt und die Umlandgemeinden wird durch die erwarteten 40.000 Fahrgäste pro Werktag bis 2035 betont. Die Regional-Stadtbahn Linz wird nicht nur die Straßenbahn entlasten, sondern auch stark frequentierte Regionalbus-Linien auf den Hauptverkehrs-Korridoren nach Linz wesentlich entlasten. Ein weiterer Ausbau der Regionalbusverbindungen ist in diesem Bereich kaum möglich, was die Notwendigkeit der Regional-Stadtbahn Linz weiter unterstreicht.

Zahlen, Daten & Fakten zum Projekt:

  • ca. 27 km Neubaustrecke
  • Teil der Regional Stadtbahn Linz ist auch die LILO im Abschnitt Linz – Eferding
    und die Mühlkreisbahn im Abschnitt Linz Urfahr – Kleinzell
  • Prognostizierte Fahrgastzahl: mehr als 40.000 Fahrgäste / Werktag
  • Zwei Tunnel im Stadtgebiet: Im Bereich Europaplatz/Universitätskliniken
    (Länge ca. 1,1 km) und bei Linz-Auhof (ca. 130 m). Vier weitere Tunnel sind
    entlang der Trasse Richtung Gallneukirchen/Pregarten geplant
  • Insgesamt werden für den Betrieb der Regional Stadtbahn Linz im Endausbau
    bis zu 70 Fahrzeuge benötigt
  • Dichter Takt zu Hauptverkehrszeiten
  • Errichtung von sieben neuen Haltestellen im Stadtgebiet von Linz
  • Erstmals wird es durch die neue Regional Stadtbahn Linz eine schnelle, direkte
    Verbindung vom Hauptbahnhof Linz zur JKU geben (für Fahrgäste der Lilo bzw.
    der Mühlkreisbahn wird die JKU ohne Umstieg erreichbar)
  • Eine Fahrt vom Hauptbahnhof bis zur Universität wird ca. 15 Minuten dauern
  • Zum Einsatz werden TramTrain-Fahrzeuge der Schweizer Firma Stadler Rail
    kommen. Die Fahrzeuge sind barrierefrei und erreichen Geschwindigkeiten von
    bis zu 100 km/

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