Siemens Mobility auf der InnoTrans 2022: „Destination Digital“

Sep 18, 2022 | Bahnindustrie, Innovation

Siemens Mobility sieht in der Digitalisierung eine Schlüsselrolle für die Bahn der Zukunft. Gerade im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit liegt in digitalen Lösungen großes Potenzial. Deshalb lautet das diesjährige Motto von Siemens auf der InnoTrans auch „Destination Digital“. Zudem hat Siemens 6 neue Fahrzeuge erstmals auf der InnoTrans präsentiert.

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„Destination Digital“

Unter dem Motto „Destination Digital“ sieht Siemens Mobility vier entscheidende Hebel, mit denen man die Kunden unterstützt einen nachhaltigen, komfortablen und kosteneffizienten Schienenverkehr bereitzustellen:
-> optimierte Lebenszykluskosten für Bahninfrastruktur und Rolling Stock
-> 100 % Systemverfügbarkeit
-> Maximierung der Netzwerkkapazität
-> optimierte Kundenerfahrung und -prozesse.

Hierfür ist es entscheidend Züge, Infrastruktur, Betreiber und Fahrgäste virtuell miteinander zu verbinden, um die Ziele zu erreichen und den Bahnverkehr zu optimieren.

Siemens Xcelerator

Der Siemens Xcelerator umfasst ein umfangreiche kuratiertes Portfolio von digitalen und IoT-fähigen Angeboten (Software, Services und vernetzte Hardware) für Industrie, Bauwirtschaft, Grids und Transportwesen; ein kontinuierlich wachsendes, leistungsstarkes Ökosystem. Sowie einen Marktplatz, auf dem man sich im Verbund mit Kunden, Partnern und Experten informieren und weiterbilden kann. Zudem bietet Siemens Xcelerator eine vielversprechende Architektur, um modulare Software in die Cloud zu bringen. Siemens Mobility wird Teile des aktuellen Portfolios aus der Mobility Software Suite X und der Railigent X Application Suite öffnen und verbinden. Dazu gehören Zugplanung, Reservierung und Ticketing, Bestandsmanagement, Mobility-as-a-Service (MaaS), digitale Services und Infrastruktur. Die horizontale und vertikale Öffnung der Schnittstellen lässt Betreiber wie Fahrgäste von einem interoperablen und vernetzten Ökosystem profitieren. Die unterschiedlichen Teilnehmer des Mobilitätsökosystems wie Züge, Infrastruktur, Betreiber, Fahrgäste und externe Partner sind über APIs (Application Programming Interfaces) virtuell miteinander verbunden, um nahtlos zusammenzuarbeiten – cloudbasiert, offen und einfach zu integrieren.

Mit Siemens Xcelerator schaffen wir offene Schnittstellen, um den kontinuierlichen Datenaustausch zwischen den verschiedenen Teilsystemen des Schienennetzes zu ermöglichen. Unsere digitalen Technologien, Services und Innovationen ermöglichen eine Verfügbarkeit von bis zu 100 %, mehr Pünktlichkeit und eine höhere Auslastung der Züge, wovon Betreiber wie Kunden profitieren.

Michael Peter, CEO von Siemens Mobility

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Innovative Fahrzeuge

Auf dem Freigelände der InnoTrans hat Siemens Mobility insgesamt 6 Züge präsentiert. Einige Highlights davon haben wir uns näher angesehen:

Wasserstoffzug Mireo Plus H

Mit unseren Partnern machen wir heute einen entscheidenden Schritt in die Zukunft des klimaneutralen Verkehrs. Der neue Mireo Plus H Zug stößt keine Emissionen aus. Er hat eine Reichweite von rund 1.000 Kilometer, ist bis 160 km/h schnell und kann zügig betankt werden. Ein einziger Zug spart über seine Lebensdauer von 30 Jahren bis zu 45.000 Tonnen CO2 gegenüber Autofahrten ein.

Dr. Roland Busch, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG. 

Der Mireo Plus H hat eine Reichweite von bis zu 1.000 km, ist so leistungsfähig wie elektrische Triebzüge und zeichnet sich durch eine hohe Antriebsleistung und eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 160 km/h aus.

Quelle: Siemens Mobility

Ein Schlüsselelement, um Wasserstofftechnologie im Betriebsalltag konkurrenzfähig zum bisher verwendeten Dieselkraftstoff zu machen, ist ein schneller Betankungsvorgang. Die DB hat daher ein neuartiges Verfahren entwickelt, mit dem die Betankung eines Wasserstoffzuges erstmalig genauso schnell verläuft, wie die Betankung eines Dieseltriebzugs. Ein wichtiger Aspekt angesichts der eng getakteten Zugfolgen im Regionalverkehr der DB. Der Wasserstoff wird in Tübingen von DB Energie mit Ökostrom produziert, der direkt aus der Oberleitung kommt.

Am Beispiel des H2goesRail-Projekts ergeben sich auf der Strecke zwischen Tübingen und Pforzheim durch den Abschied vom Diesel CO2-Einsparungen von ca. 330 Tonnen pro Jahr. Der Mireo Plus H wird 2023 Testfahrten in Baden-Württemberg aufnehmen. Ab 2024 ist er für das Projekt H2goesRail im regulären Fahrgasteinsatz zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim unterwegs und ersetzt einen dort fahrenden Dieseltriebwagen.

Mehr über den Mireo Plus H lesen!

Vectron Dual Mode

In Zeiten von Klimawandel geht es darum, auch den Verkehr und Transport ökologischer zu machen. Vor allem im Güterverkehr ist großer Aufholbedarf gegeben, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern.

Doch so wie im Personenverkehr, ist auch im Güterverkehr die letzte Meile eine große Herausforderung und ein entscheidender Faktor in der Konkurrenzfähigkeit zum LKW.
Auf den Hauptkorridoren, wo man lange Güterzüge mit hohen Geschwindigkeiten zwischen Industrie- oder Logistikstandorten bewegen kann, ist auch der betriebswirtschaftliche Anreiz für Wirtschaft und Transporteure besser, da man hier im Vergleich zum LKW-Transport schneller ist und die Stückkosten niedriger sind. Doch oftmals müssen Güter über Anschluss- oder Nebenbahnen transportiert werden und dies ist nicht nur eine logistische Herausforderung, sondern oftmals auch ein finanzieller Mehraufwand. Zum einen, weil es üblicherweise mit Stehzeiten und einem Lokwechsel von statten geht und zum anderen, weil man auf Hauptstrecken mit E-Loks fährt und dann auf Dieselloks wechseln muss.

Aber auch an Verschiebebahnhöfen und Güterterminals gibt es oft keine Oberleitungen, wodurch man Lok wechseln oder generell mit einer Diesellok fahren muss. Die bedeutet wiederum potentiell eine verstärkte Umweltbelastung.

Quelle: Siemens Mobility

Wie der Name „Dual Mode“ schon verrät, ist diese Lok eine Art Hybrid.
Dieser Vectron ist mit Stromabnehmern ausgerüstet und kann ganz normal mit der Oberleitung fahren, jedoch hat diese Lok auch einen 2.500 Liter Dieseltank und einen Dieselmotor, um selbst Strom zu produzieren und ohne Oberleitung zu fahren. Egal ob nicht-elektrifizierte Nebenstrecke oder transeuropäischer Hauptkorridor, der Vectron Dual Mode kann überall fahren. Dadurch kann eine entscheidende Steigerung der  Flexibilität und Wirtschaftlichkeit der Bahn im Vergleich zum LKW erreicht werden.

Auf der InnoTrans 2018 wurde das Konzept der Vectron Dual Mode präsentiert, dort kann man die Lokomotive live betrachten.

Wiener U-Bahn: X-Wagen

In Wien wird gerade an der U5, einer neuen U-Bahn Linie gearbeitet. Gleichzeitig wird die bestehende U2 verlängert. Durch die massiven Netzerweiterungen bekommen Wien und seine BürgerInnen auch neue U-Bahn Züge: Die X-Wagen von Siemens Mobility. 

Die insgesamt 34 sechsteiligen Züge, die bestellt wurden, werden im Laufe der kommenden Jahre auf den Linien U1, U2, U3, U4 und U5 eingesetzt. Auf der U5 werden die Züge vollautomatisch unterwegs sein. 

Der neue U-Bahn Zug hat einen Wagenkasten aus Aluminium, eine Länge von 111 Metern und wird eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h erreichen.

Quelle: Siemens Mobility

Innen unterscheiden sich die neuen U-Bahngarnituren zu den Vorgängern klar: Die Einstiegsbereiche sind offener, wodurch das Ein- und Aussteigen beschleunigt werden soll. Die X-Wagen werden weniger Sitzplätze haben als die bisherigen Typ V U-Bahnzüge, dafür wird jedoch insgesamt mehr Raum für Fahrgäste geboten: 928 statt bisher 882 Personen sollen in einem Zug Platz haben. 

Durch Klapprampen für bessere Barrierefreiheit sowie mehr Platz für Rollstuhlfahrer und Kinderwägen wird der Wiener U-Bahnverkehr  deutlich kunden- und menschenfreundlicher. 

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