Im Rahmen eines feierlichen Spatenstichs fiel heute der Startschuss für den Ausbau der Weststrecke zwischen Marchtrenk und Wels. Vier statt bisher zwei Gleise werden zukünftig für mehr Kapazitäten auf der stark ausgelasteten Weststrecke sorgen. Zusätzlich erhält auch der Bahnhof Marchtrenk ein umfangreiches Upgrade.
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Ein Jahrhundertprojekt auf Schiene gebracht
1989 wurde die Weststrecke zwischen Wien und Salzburg zur Hochleistungsstrecke erklärt. Seither wird sie kontinuierlich ausgebaut, um der zunehmenden Nachfrage im Personen- und Güterverkehr gerecht zu werden. Zwischen Wien und Linz Kleinmünchen ist die Weststrecke bereits viergleisig, im Bereich zwischen Marchtrenk und Wels beginnt nun der umfangreiche Ausbau.
„In einer Bauzeit von rund sechs Jahren schaffen wir die dringend notwendigen Kapazitäten, um die Verlagerung von der Straße auf die Schiene weiter voranzutreiben. Wir machen damit einen großen Schritt in Richtung der Beseitigung des Nadelöhrs zwischen Linz und Wels, indem mehr Platz für Personen- und Güterverkehrszüge entsteht. Mit einem noch besseren Angebot im Regional- und Fernverkehr wollen wir unserem Auftrag als größtes Klimaschutzunternehmen des Landes gerecht werden“, so ÖBB-Infrastruktur Vorstand Franz Bauer.
Bereits 2026 werden drei der vier Gleise in Betrieb genommen, Anfang 2027 steht die neu ausgebaute Strecke in vollem Umfang zur Verfügung. Neben der Errichtung von zwei neuen Gleisen werden zwei alte Eisenbahnbrücken über die Autobahn A25 durch drei neue Brücken ersetzt und ein moderner Lärmschutz errichtet. Die Kosten des Projekts belaufen sich laut ÖBB-Rahmenplan 2022-2027 auf rund 277 Mio. Euro und werden von der ÖBB-Infrastruktur, Land Oberösterreich und durch EU-Fördermittel finanziert.
Bahnhof Marchtrenk wird fit für die Zukunft
In einem umfangreichen Umbau erhält der Bahnhof Marchtrenk eine grundlegende Modernisierung. Ein neuer Bahnsteig mit erhöhten Bahnsteigkanten sorgt zukünftig dafür, dass Reisende komfortabel und barrierefrei in die Nahverkehrszüge einsteigen können. Über einen Personentunnel gelangen die Fahrgäste mit einem Lift zum Bahnsteig, der mit modernen Wartekojen ausgestattet sein wird. Durch die Erweiterung der bestehenden Park&Ride-Anlage um 22 PKW- und 40 Fahrradabstellplätze gelingt der Umstieg auf die Bahn noch einfacher.
Feierlicher Spatenstich mit Vertretern aus der Politik
Der Einladung zur Spatenstichfeier am Terminal Wels folgten heute neben Herbert Kasser, Sektionschef und Generalsekretär des BMK, und Martin Selmayr, Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Österreich, auch Paul Mahr, Bürgermeister Marchtrenk, und Andreas Rabl, Bürgermeister Wels, sowie Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner. Sie alle zeigten sich von der großen Bedeutung des Projekts überzeugt.
Martin Selmayr, Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Österreich: „Ziel der EU ist, bis 2030 das Hochgeschwindigkeitsnetz in Europa zu verdoppeln und das transeuropäische Bahn-Kernnetz fertigzustellen. Die von der EU geförderte Modernisierung der Weststrecke ist ein zentrales Puzzleteil und wird einen erheblichen Engpass auf der Rhein-Donau-Achse beseitigen. Zudem will Europa bis spätestens 2050 klimaneutral werden. Auch vor diesem Hintergrund ist es höchste Eisenbahn für den Ausbau der Schiene.“
Günther Steinkellner, Infrastruktur-Landesrat:„Der viergleisige Ausbau der Weststrecke zwischen Marchtrenk und Wels ist ein dringend nötiger und wichtiger Schritt, um ein besseres Zugangebot im Personennah- und -fernverkehr sowie im Güterverkehr zu schaffen. In unserer Heimat hat dieses Infrastrukturprojekt eine enorme Bedeutung für die Mobilität im oberösterreichischen Zentralraum, den nationalen und internationalen Zugverkehr und sorgt darüber hinaus für wertvolle Impulse zum Wohle unserer regionalen Wirtschaft.“
Markus Achleitner, Wirtschafts-Landesrat: „Für Oberösterreich als das Wirtschaftsbundesland Nr. 1 der Republik ist eine leistungsfähige Infrastruktur von besonderer Bedeutung. Daher investiert auch das Land Oberösterreich gemeinsam mit den ÖBB in die Modernisierung und Ausbau zahlreicher Bahnstrecken in unserem Bundesland. Denn um unsere Straßen zu entlasten, müssen sowohl Personen- als auch Güterverkehr auf der Schiene noch attraktiverwerden. Der viergleisige Ausbau der Weststrecke leistet hier einen wesentlichen Beitrag, gerade auch in Oberösterreichs Zentralraum.“