In Wien laufen die Vorbereitungen für die zweite Baustufe des U-Bahn-Ausbauprojekts U2xU5. Dabei soll die Linie U2 bis zum Wienerberg verlängert werden. Bereits jetzt untersucht die Stadt Wien – Brückenbau und Grundbau – im Auftrag der Wiener Linien den Untergrund der etwa 2,2 Kilometer langen Strecke. Entlang dieser Trasse sind die Stationen Gußriegelstraße und Wienerberg sowie die Betriebsanlage Wienerberg geplant.
Erkundung des Untergrunds
Bevor der Bau beginnen kann, sind umfassende Untersuchungen notwendig. Aspekte wie geologische Verhältnisse, bestehende unterirdische Bauwerke und Einbauten sowie mögliche archäologische Funde müssen berücksichtigt werden.
„Probebohrungen sind eine wesentliche Datengrundlage für die Planung und spätere Ausführung von Bauprojekten. Sie liefern unverzichtbare Informationen über den Untergrund und das Grundwasser“, erklärt Thomas Herzfeld, Abteilungsleiter der Stadt Wien – Brückenbau und Grundbau.
Untersuchungen entlang der geplanten Strecke
Im Rahmen der Hauptuntersuchungen werden ab dieser Woche entlang der zukünftigen Strecke zwischen dem Matzleinsdorfer Platz und dem Wienerberg Probebohrungen durchgeführt. Die Arbeiten beginnen in der Quellenstraße, setzen sich über die Gußriegelstraße, den Wasserturm Favoriten und die Schindlergründe fort und enden schließlich vor der Eibesbrunnergasse. Insgesamt sind rund 40 Bohrungen mit Tiefen von bis zu 55 Metern vorgesehen, die auch als Grundwassermessstellen dienen sollen. Die Untersuchungen sollen bis Juni 2025 abgeschlossen sein.
Probebohrungen als Schlüssel zur Planung
Die Ergebnisse der Bodenuntersuchungen bilden eine wichtige Grundlage für die genaue Trassierung, die Auswahl geeigneter Tunnelbaumethoden und die Detailplanung der Bauausführung. Geologen und Geotechniker ermitteln dabei die Tiefenlage, Mächtigkeit und Beschaffenheit der Bodenschichten sowie die Lage des Grundwasserspiegels. Boden- und Wasserproben werden zudem für physikalische und chemische Analysen herangezogen. Anschließend wird ein geologisches 3D-Modell erstellt, um die gewonnenen Daten anschaulich darzustellen.
Wiens größtes Klimaschutz- und Infrastrukturprojekt
Der Ausbau von U2xU5 gilt als eines der größten Infrastrukturprojekte Wiens und als zentraler Bestandteil der Klimaschutzstrategie der Stadt. Die U2 erhält ab Schottentor einen neuen Streckentunnel, der die Linie mit der zukünftigen U5-Station am Rathaus verbinden wird. Die U5 soll ab 2026 bis zum Frankhplatz und später nach Hernals fahren. Für die U2-Verlängerung bis Matzleinsdorfer Platz wird die Fertigstellung bis 2030 angestrebt, der Baustart für die Verlängerung bis Wienerberg ist für 2028 geplant.
Dieses Großprojekt soll nicht nur den öffentlichen Verkehr effizienter machen, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zur Förderung einer klimafreundlichen Mobilität leisten.