Die Hamburger HOCHBAHN arbeitet auch 2025 an einer Vielzahl von Infrastrukturprojekten, um das U-Bahn-Netz moderner, leistungsfähiger und zukunftsfähiger zu machen. Neben der Verlängerung der neuen U5 stehen weitere Bau- und Planungsprojekte im Fokus.
Fortschritte bei der U4-Verlängerung auf die Horner Geest
Die Verlängerung der U4 in Richtung Horner Geest schreitet voran. Mit der Fertigstellung des Kreuzungsbauwerks, das die U4 aus dem bestehenden Netz ausfädelt, wird ein entscheidender Meilenstein erreicht. Für die Arbeiten ist eine achtwöchige Unterbrechung der U2 zwischen März und April notwendig. In diesem Zeitraum werden auch Gleisbauarbeiten im Bereich Rauhes Haus durchgeführt. Um die Einschränkungen für Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, werden die Streckensperrungen aufgeteilt und ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Bis zur geplanten Inbetriebnahme der U4-Verlängerung im Jahr 2027 stehen weitere Arbeiten an, die unter anderem eine höhere Taktfrequenz ermöglichen sollen.
Automatisierte Steuerung für dichtere Taktung
Das Projekt U-Bahn100 zielt auf eine Automatisierung des Betriebs auf den Linien U2 und U4 ab. Diese Maßnahme soll einen 100-Sekunden-Takt auf der gemeinsamen Strecke zwischen Horner Rennbahn und Jungfernstieg ermöglichen. Bereits in diesem Jahr finden Demonstrationsfahrten statt, bei denen die neue Technologie „moving block“ erprobt wird. Diese erlaubt eine direkte Kommunikation der Züge und sorgt so für einen engeren Takt.
Ende 2027 soll das automatisierte System auf der Strecke vollständig in Betrieb genommen werden, was vor allem auf den stark frequentierten Abschnitten eine deutliche Entlastung bringen soll.
Sanierung und Modernisierung auf der U1
Auch auf der längsten Hamburger U-Bahn-Linie U1 sind umfassende Arbeiten geplant. Mehrere Brücken im Bereich Volksdorf werden erneuert oder grundlegend saniert. Um die Streckensperrungen effizient zu nutzen, werden weitere Maßnahmen wie die Sanierung der Haltestelle Volksdorf und die Erneuerung des Bahnsteigs Buckhorn gebündelt.
Die Bauarbeiten beginnen im Juni und dauern bis November. In dieser Zeit müssen Fahrgäste mit längeren Fahrzeiten durch Ersatzverkehre rechnen. Die Maßnahmen dienen der langfristigen Sicherung der Infrastruktur und sollen die Zuverlässigkeit der Linie gewährleisten.
Verlängerung der Bahnsteige auf der U3
Die HOCHBAHN plant, die Bahnsteige aller Haltestellen der U3 auf 125 Meter zu verlängern. Dadurch können längere Züge eingesetzt und die Kapazitäten um bis zu 50 Prozent erhöht werden. Besonders die historischen Haltestellen und Viaduktabschnitte stellen bei diesem Vorhaben eine Herausforderung dar. Ziel ist es, die Kapazitätssteigerung mit dem Erhalt der denkmalgeschützten Bauten zu verbinden. Die ersten Planungen starten in diesem Jahr, die Umsetzung ist für die kommenden Jahre vorgesehen.
Barrierefreier Ausbau fast abgeschlossen
Das Programm zum barrierefreien Ausbau der Hamburger U-Bahn nähert sich dem Abschluss. Von den insgesamt 93 Haltestellen sind bereits 90 barrierefrei. Zu den verbleibenden Haltestellen gehören Sierichstraße und Sternschanze, deren Umbau in den nächsten Jahren erfolgen soll. Die Haltestelle Kiekut bleibt aufgrund der niedrigen Fahrgastzahlen und der bestehenden barrierefreien Busanbindung unverändert.
Die Umgestaltung der Haltestellen hat sich seit 2011 erheblich beschleunigt. Während zuvor durchschnittlich eine Haltestelle pro Jahr barrierefrei wurde, sind es seither vier pro Jahr.
Perspektive für die Hamburger U-Bahn
Die verschiedenen Bau- und Modernisierungsprojekte der HOCHBAHN verdeutlichen die Bemühungen, das U-Bahn-Netz an die Anforderungen einer wachsenden Stadt anzupassen. Von der Kapazitätssteigerung über Automatisierung bis hin zur Barrierefreiheit werden wichtige Weichen für die Mobilität der Zukunft gestellt.