Im Rahmen der umfassenden Modernisierung der Traisentalbahn setzt die ÖBB-Infrastruktur AG auf innovative und nachhaltige Materialien: Rund 1.200 neue Oberleitungsmasten aus CO₂-reduziertem Stahlbeton werden entlang der Strecke installiert. Diese Masten bestehen zu etwa 30 Prozent aus recycelter Gesteinskörnung, die aus alten Betonmasten der Region Wiener Neustadt gewonnen wurde. Jeder Mast enthält damit über eine Tonne wiederverwendetes Material.
Entwickelt wurde das neue Verfahren von der Kirchdorfer Gruppe. Ziel ist es, natürliche Rohstoffe zu schonen und gleichzeitig die Umweltbilanz zu verbessern. Umfangreiche Belastungstests bestätigten die hohe Stabilität der Masten: Bei einem Mastbiegeversuch wurde die Spitze um 140 Zentimeter bewegt, bevor die Belastungsgrenze erreicht wurde – ein Wert, der deutlich über den Anforderungen der ÖBB liegt. Die Langzeiteigenschaften der Masten werden über einen Zeitraum von drei Jahren weiter überwacht.
Die Elektrifizierung der Traisentalbahn ermöglicht künftig den Einsatz von elektrisch betriebenen Zügen mit 100 Prozent grünem Bahnstrom. Damit sollen nicht nur die CO₂-Emissionen gesenkt, sondern auch die Lärmbelastung für die Region reduziert werden.
Das Projekt ist Teil einer umfassenden Erneuerung der Strecke, die neben der Elektrifizierung auch den barrierefreien Ausbau, die Modernisierung von Bahnhöfen und Haltestellen sowie die Erweiterung von Park&Ride-Anlagen umfasst. Bis 2027 soll ein durchgängiger Taktfahrplan zwischen St. Pölten und Hainfeld/Schrambach realisiert werden.