ÖBB investieren 1,2 Milliarden Euro in der Ostregion

Jan 10, 2023 | Infrastruktur, Innovation, Personenverkehr

Mit einer rekordverdächtigen Investition von 1,2 Milliarden Euro alleine in der Ostregion setzen die ÖBB das größte Ausbau- und Investitionsprogramm im Jahr 2023 fort. Neben der Erhaltung und Modernisierung der Bahnanlagen steht vor allem der weitere Ausbau im Fokus, denn: Insgesamt steigt mit dem Bewusstsein für den Klimaschutz und durch das Angebot des Klimatickets auch die Begeisterung für das Bahnfahren.

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„Wir haben im Verkehr einen großen Hebel im Kampf gegen die Klimakrise. Mit einem attraktiven Angebot im öffentlichen Verkehr wollen wir noch mehr Menschen für die Öffis begeistern. Und die Menschen in Österreich wollen auch klimafreundlich unterwegs sein – vor allem, wenn das bequem, einfach und günstig ist. Mit dem aktuellen Investitionsprogramm in die Schienen-Infrastruktur in der gesamten Ostregion leisten wir genau das: Vom Ausbau der Verbindungsbahn in Wien bis zu den Elektrifizierungen von Regionalbahnen werden die Öffis im nächsten Jahr überall besser“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Als Österreichs größter Mobilitätsanbieter bauen wir auch 2023 die heimische Bahninfrastruktur konsequent aus. Das ÖBB-Bauprogramm in der Höhe von 19 Milliarden Euro bis 2028 ist nicht nur im Sinne des Klimaschutzes von außerordentlicher Bedeutung, sondern wirkt auch in Zeiten vielfältiger Krisen stabilisierend und aktivierend auf die heimische Volkswirtschaft. Mit großen Streckenausbauten sowie vielen kleineren und größeren Modernisierungsarbeiten sorgen die ÖBB schlussendlich für ein immer attraktiveres öffentliches Verkehrsangebot. Einer der Schwerpunkte liegt dabei in der Ostregion, wo wichtige Verbindungen für Pendler:innen fertiggestellt werden – wie unter anderem der zweigleisige Ausbau der Pottendorfer Linie. Das alles macht die ÖBB zu einem stabilen Partner für die Wirtschaft und die Verkehrswende von morgen. Dank an die Bundesregierung, die es trotz schwieriger Zeiten geschafft hat, dieses Bauprogramm finanziell abzusichern“, so ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä.

Meilensteine entlang der Südstrecke

Vor allem entlang der Südstrecke werden 2023 große Meilensteine erreicht: Der zweigleisige Ausbau der Pottendorfer Linie geht im Wiener Bereich sowie zwischen Münchendorf und Wampersdorf ins Finale. Die Fertigstellung beider Abschnitte mitsamt der Eröffnung des neu errichteten Bahnhofs Ebreichsdorf ist für Herbst geplant.

2023 läuft die Umweltverträglichkeitsprüfung für den Bau der Schleife Ebenfurth. Das ist ein erster, wichtiger Schritt, um die Bahnfahrt zwischen Eisenstadt und Wien konkurrenzfähig zum Auto zu machen. In Wiener Neustadt ist die Eröffnung des neuen Parkdecks mit rund 1.300 Stellplätzen im September geplant, außerdem erfolgt im Herbst der Spatenstich für den neuen Bahnhof Wiener Neustadt Civitas Nova. An der Semmeringbahn gehen die Reinvestitionsarbeiten in die nächste Runde. Die aufwendige Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Kalte Rinne Viadukts läuft an.

Ebenfalls entlang der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung der Ostregion gehen die Arbeiten am Semmering-Basistunnel und am Ausbau der Nordbahn zügig voran. Während die Modernisierung des Bahnhofs Wien Süßenbrunn und die Errichtung der Unterführung für die Landesstraße L6 in Deutsch-Wagram 2023 fertig werden, starten die Arbeiten für die Modernisierung der Haltestelle Helmahof.

Für den viergleisigen Ausbau Meidling-Mödling schreiten 2023 die Planungen voran – die Einreichung zur Umweltverträglichkeitsprüfung ist für das 2. Quartal geplant. Der Ausbau schafft die Voraussetzungen für einen 5-Minuten-Takt der S-Bahn sowie zusätzliche schnelle Nahverkehrsverbindungen zwischen Wien Meidling und Wien Liesing. Zwischen Wien Liesing und Mödling wird ein 10-Minuten-Takt der S-Bahn möglich. Im Frühjahr wird der aktuelle Planungsstand im Rahmen von Informationsveranstaltungen entlang der Projektstrecke der Öffentlichkeit präsentiert.

Arbeiten entlang der Weststrecke

Auch entlang der Weststrecke gehen die Investitionen in ein leistungsfähiges Streckennetz weiter: Die Arbeiten am Bahnhof Tullnerbach-Pressbaum, welche die Voraussetzungen für ein noch besseres Nahverkehrsangebot im Einzugsgebiet von Wien sind, schreiten voran. In Maria Anzbach starten die Arbeiten zur Errichtung eines bahnbegleitenden Geh- und Radweges als wichtige Voraussetzung für die Errichtung des neuen Bahnhofs Maria Anzbach.

Die Modernisierung des Bahnhofs Gramatneusiedl geht in die Hauptumbauphase über. Aufgrund der Bauarbeiten ist der Bahnhof bis 2024 nur eingeschränkt barrierefrei zugänglich. Währenddessen laufen die Planungen für die Umweltverträglichkeitsprüfung der Flughafenspange weiter, einer Hochleistungsstrecke vom Flughafen Wien Schwechat Richtung Osten. Diese wird zukünftig schnelle und direkte Zugverbindungen zwischen Wien und Bruck an der Leitha und damit Verbesserungen für Pendler:innen bringen. Der Planungsstand kann 2023 auf öffentlichen Informationsveranstaltungen eingesehen werden – voraussichtlich im 2. Quartal 2023 wird das Projekt schließlich zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht.

Schwerpunkte in Wien

In Wien sollen im Herbst 2023 die Bauarbeiten zur Attraktivierung der Verbindungsbahn starten. Mit zusätzlichen Haltestellen und einem dichteren Takt auf der S80 wird eine attraktive West-Ost-Verbindung quer durch die Stadt geschaffen. Konkret: Von Wien Hütteldorf über Wien Meidling und den Hauptbahnhof bis in die Seestadt Aspern. Durch die Verknüpfung mit allen fünf Wiener U-Bahnlinien ist auch die Innenstadt rasch erreichbar. Neue Haltestellen mit überdachten Fahrradabstellplätzen, Umsteigemöglichkeiten auf Fern- und Regionalzüge, U-Bahn, Straßenbahn und Bus, sowie die dichteren Intervalle im 15-Minuten-Takt ermöglichen ein attraktives Öffi-Angebot mit kurzen Fahrzeiten. Unabhängig davon werden auf den Brücken Hietzinger Kai und Hackinger Straße im April Brückenhölzer und Gleise erneuert.

Auch auf der Wiener S-Bahn–Stammstrecke zwischen Wien Meidling und Wien Floridsdorf werden erste Vorarbeiten für eine Qualitätssicherung durchgeführt, um für die Kund:innen aus Wien und Niederösterreich langfristig Zuverlässigkeit im Gesamtsystem zu gewährleisten.

Fokus Regionalbahnen

Vor allem entlang der Regionalbahnen steht eine riesige Modernisierungswelle bevor. So starten an der Nordwestbahn zwischen Stockerau und Retz 2023 die Arbeiten für mehrere Bahnhofsmodernisierungen und Bahnsteigverlängerungen. Auch auf der Kamptalbahn steht 2023 der Auftakt für die Modernisierung der gesamten Strecke an. Für die Modernisierung und Elektrifizierung der Traisental- sowie der Erlauftalbahn laufen 2023 die Planungen weiter. Auch an der Mattersburger Bahn ist eine Elektrifizierung und Attraktivierung geplant. 2023 wird der Planungsstand erstmals der Bevölkerung präsentiert.

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