Auf der InnoTrans 2024 in Berlin präsentierten die ÖBB und der österreichische Gleisbaumaschinenhersteller Plasser & Theurer das neue Instandhaltungsfahrzeug Plasser CatenaryCrafter 15.4 E³. Dieses High-Tech-Hybridfahrzeug ist Teil einer neuen, umweltfreundlichen Flotte von insgesamt 56 Instandhaltungsfahrzeugen, die bis 2040 dazu beitragen sollen, die Kapazität des österreichischen Schienennetzes zu verdoppeln.
Hybridfahrzeug für nachhaltige Instandhaltung
Der Plasser CatenaryCrafter 15.4 E³ ist ein emissionsfreies Instandhaltungsfahrzeug, das mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h elektrisch zum Einsatzort fährt. Dort erfolgt der Betrieb mithilfe von Batterien, da die Oberleitung während der Instandhaltungsarbeiten abgeschaltet sein muss. Diese Fahrzeuge ersetzen ältere, dieselbetriebene Modelle, die nach 40 Jahren aus dem Betrieb genommen werden.
Die neuen Hybridfahrzeuge tragen dazu bei, den CO₂-Ausstoß im Bahnsektor zu reduzieren. Plasser & Theurer setzt bereits seit einem Jahrzehnt auf den E³-Hybridantrieb und hat auf früheren InnoTrans-Veranstaltungen ähnliche Modelle vorgestellt. Das Fahrzeug ist speziell für den Oberleitungsbau und -instandhaltung ausgelegt und wurde auf dem Außengelände der Messe in Berlin im Rahmen der diesjährigen Veranstaltung erstmals öffentlich präsentiert.
Vorteile der neuen Fahrzeugflotte
Mit dem Einsatz dieser Fahrzeuge reagieren die ÖBB auch auf die zunehmenden Wetterextreme, die eine schnelle und effiziente Störungsbehebung erforderlich machen. Gerade auf schwierigen Strecken wie dem Semmering, der durch enge Kurvenradien und zahlreiche Viadukte geprägt ist, sowie auf neu gebauten, längeren Tunneln, sollen die Hybridfahrzeuge zum Einsatz kommen.
Neben der Nachhaltigkeit und dem emissionsfreien Betrieb weisen die neuen Maschinen eine verbesserte Geräuscharmut auf, was sowohl die Mitarbeiter:innen als auch die Anwohner:innen entlang der Strecken entlastet. Nach ersten Probefahrten zeigten sich ÖBB-Mitarbeiter:innen von der ruhigen Antriebstechnik und der erhöhten Effizienz beeindruckt.
Modularität senkt Kosten und erhöht Effizienz
Die neue Flotte der ÖBB ist modular aufgebaut, was die Instandhaltungs- und Ersatzteilkosten reduziert. Statt bisher zwölf unterschiedlicher Fahrzeugtypen werden in Zukunft nur noch drei Typen plus ein Steuerwagen genutzt. Der Plasser CatenaryCrafter ist dabei in zwei Varianten erhältlich und speziell für den Oberleitungsbau und -instandhaltung optimiert. Ergänzt wird die Flotte durch den Plasser MultiCrafter, der für allgemeine Arbeiten am Oberbau eingesetzt wird.
Durch die vereinheitlichte Struktur der Fahrzeuge vereinfacht sich auch die Schulung der Mitarbeiter:innen. Bereits jetzt läuft ein „train the trainer“-Programm, bei dem die ÖBB-Instruktoren ausgebildet werden, um das Personal in der Handhabung der neuen Fahrzeuge zu schulen.
Zukunftsfähigkeit im Fokus
Mit der Einführung dieser grünen Flotte setzt die ÖBB auf eine nachhaltige und zukunftsfähige Bahn-Instandhaltung. Die neuen Fahrzeuge sollen nicht nur den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens verbessern, sondern auch die Effizienz der Instandhaltungsarbeiten steigern und ein modernes Arbeitsumfeld schaffen.