Die Transsibirische Eisenbahn, kurz Transsib genannt, ist eine wichtige Schienenachse, die Europa und Asien verbindet.
Wo verläuft sie genau? Wie wichtig ist sie und wie sieht die Zukunft der Transsib aus?
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Der Verlauf der Transsibirischen Eisenbahn
Quelle: https://www.langsamreisen.de/transsibirische-eisenbahn/peking-moskau/ zugegriffen, am 22.06.2018
Das Kernstück der Transsibirischen Eisenbahn beginnt in der russischen Hauptstadt Moskau und verläuft über 9.000 km bis zur russischen Hafenstadt Wladiwostok (Pazifik). Die Strecke führt insgesamt über 89 größere Städte und überquert innerhalb Russlands 16 große Flüsse, zum Beispiel die Wolga. [note] Vgl.: http://www.info-transsibirische-eisenbahn.de/strecke/ Zugegriffen, am 5.07.2017 [/note]
Die Transsib besteht heute aber nicht nur aus dem russischen Streckenteil, sondern beginnt mit ihren Anschlussbahnen und Verzweigungen eigentlich schon mitten in Europa (Berlin, Hamburg, London) und führt bis zu den chinesischen Städten Peking, Shanghai und Hong Kong.
Die Geschichte der Transsib
Die Geschichte der Transsibirischen Eisenbahn beginnt unter Zar Alexander II. Er genehmigte den Bau der Bahnstrecke zwischen der damaligen Hauptstadt
St. Petersburg und der Hafenstadt Wladiwostok. Die Durchführung des Projekts wurde jedoch von seinem Sohn, Zar Alexander III., geleitet.
Zar Nicholas II., Sohn und Nachfolger von Alexander III., eröffnete den Bau des im Osten gelegenen Teilstückes der Transsib im Jahre 1891 in Wladiwostok. Nachdem Moskau 1918 wieder zur Hauptstadt wurde, verlegte man auch den Beginn der Strecke in die neue Hauptstadt.
Der Bau der ursprünglichen Strecke zog sich von 1891 bis 1916 hin. [note] Vgl.: http://www.info-transsibirische-eisenbahn.de/geschichte/ zugegriffen, am 5.07.2017 [/note]
Die Transsibirische Eisenbahn ist mit fast 9.300 Kilometern Länge die längste durchgehende Eisenbahnstrecke der Welt. Es gibt jedoch zwei durchgehende Zugverbindungen, die länger sind. Nämlich die Verbindung zwischen Moskau und Pjöngjang und zwischen Kiew und Wladiwostok. Da diese aber größtenteils auf der Transsib verlaufen, werden sie nicht mitgezählt. In der Geschichte der Transsib wurden neben der Hauptstrecke von Moskau nach Wladiwostok auch noch Nebenstrecken gebaut, die gemeinhin oft mit zur Transsibirischen Eisenbahnstrecke gezählt werden. Zum Beispiel der Abzweigungspunkt in Ulan-Ude von wo aus die Strecke nach Peking weitergeführt wird (Transmongolische Eisenbahn).[note] Vgl.: http://www.info-transsibirische-eisenbahn.de/geschichte/ zugegriffen, am 5.07.2017 [/note]
Die Gründe für den Bau der Transsibirischen Eisenbahn waren in erster Linie wirtschaftlicher Natur. Es ging vor allem um den Rohstofftransport aus Sibirien, denn bis zu diesem Zeitpunkt wurde nur mit Pferdefuhrwerken transportiert. Dies war eine sehr langsame Methode und es kam zu vielen Unfällen. Es ging darum, den Osten mit dem Rest des Landes zu verbinden, um auch im Welthandel besser mithalten zu können. Der Handel mit China war ebenfalls ein wichtiger Punkt für das riesige Infrastrukturprojekt.
Für den Zaren war die Transsib damals auch aus militärischen Gründen wichtig. Für ihn wäre sie die Grundlage gewesen, um die Mongolei und Tibet einnehmen zu können.
Der Verkehr auf der Transsib
Jede Stadt, die entlang der Strecke liegt, lässt Züge nach Moskau, sprich in die Hauptstadt, verkehren. Zudem gibt es auch Züge von Moskau aus, welche die ganze Strecke bis Wladiwostok zurücklegen. Der Takt der Züge ist jedoch nicht sehr dicht: je nach Verbindung täglich, alle zwei Tage oder nur wöchentlich. [note] Vgl.: http://www.info-transsibirische-eisenbahn.de/betrieb/ Zugegriffen, am 5.07.2017 [/note]
Auch von Berlin aus kann man wöchentlich zweimal mit dem Nachtzug der russischen Staatsbahn (RZD) nach Moskau fahren.
Die mehrtägige Reise von Europa nach China hat für viele natürlich einen abenteuerlichen Reiz. Deshalb wird die Bahn hier für den Tourismus genutzt und es gibt einige Angebote, mit Luxusreisewagen nach Asien zu fahren.
Die Personenverkehre entlang der Strecke innerhalb Russlands sind für die Mobilität und das Land doch sehr wichtig. Sie verbinden das ganze Land: Ost und West, Europa und Asien, Stadt und Land.
Der Güterverkehr auf der Transsib hat mittlerweile einen besonderen Stellenwert. Die Bahnverbindung zwischen Mitteleuropa und China ist wesentlich schneller als das Schiff und billiger als der Flieger.
Ein beladener Güterzug benötigt für die Fahrt von der ostchinesischen Provinz Zhejiang nach London (ca. 12.000 km) nur 18 Tage. [note] Vgl.: http://german.china.org.cn/txt/2017-01/19/content_40138887.htm Zugegriffen, am 5.07.2017 [/note]
Viele Unternehmen entscheiden sich deshalb dafür, auf die Bahn umzusteigen. Zum Beispiel der deutsche Autohersteller BMW, der regelmäßig von Leipzig aus einen Zug mit Autoteilen zu seinem chinesischen Standort schickt.
Die Bahn hat auch den Vorteil, dass man die Züge direkt in das Hinterland schicken kann. Man muss nicht erst an einem Seehafen umladen und dann mit Lkw oder Zug eine weitere Etappe überwinden, die Zeit und Geld kostet.
Nachteile auf der Transsib sind ganz klar, dass man aufgrund der unterschiedlichen Spurweiten die Container umladen muss. Wegen der vielen Länder, die durchfahren werden, gibt es auch zahlreiche Zollkontrollen. Das kostet nach wie vor noch sehr viel Zeit und auch Geld.
Die Zukunft der Transsib – Die neue Seidenstraße
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/bild-1147588-1041924.html zugegriffen, am 5.07.2017
Russland und die russische Staatsbahn haben klare Ziele: von China bis zur EU-Grenze in 7 Tagen. Ein Testcontainer hat es bei optimalen Bedingungen in 14 Tagen geschafft.
Zudem will Russland bis 2030, 20.000 km Gleis bauen, 23.000 Loks kaufen und ca. eine Million Waggons beschaffen. Von russischer Seite fehlt es rund um die Transsib also nicht an Investitionen. [note] Vgl.: https://www.welt.de/welt_print/wirtschaft/article9920922/Das-Ziel-Transsib-in-sieben-Tagen.html Zugegriffen, am 5.07.2017 [/note]
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Doch auch von chinesischer Seite mangelt es nicht an Plänen und Investitionen.
China hat für die neue Seidenstraße ein EUR 900 Mrd. schweres Investitionsprogramm vorgestellt. Es geht hier um das größte Entwicklungsprogramm seit dem Marshallplan, der Europa nach dem 2. Weltkrieg neu ordnete und aufbaute. Das Projekt umfasst eine Vernetzung von Eurasien. Das heißt, es handelt sich nicht nur um die Bahn, sondern auch um Seewege, Pipelines, Flughäfen und Straßen.
Die Bahn ist bei diesem Projekt natürlich ein wesentlicher Teil, da sie im Güterverkehr das schnellste Massentransportmittel zwischen China und Europa ist. Sie spielt auch im Hinblick auf den Personenverkehr eine wichtige Rolle. Zum Beispiel durch Hochgeschwindigkeitsverkehre zwischen Ballungszentren.
Die Bahnkorridore des Projekts sind in der folgenden Abbildung strichliert eingezeichnet. [note] Vgl.: http://www.spiegel.de/politik/ausland/china-entwicklungsprogramm-neue-seidenstrasse-a-1147588.html Zugegriffen, am 5.07.2017 [/note]
Die Transsibirische Eisenbahn wird auch in Zukunft ein wichtiger Teil der Seidenstraße sein. Selbst wenn sehr viele Investitionen in die Route über Kasachstan fließen, fahren trotzdem die meisten Züge im letzten Abschnitt über Russland und die Ukraine.
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Deshalb ist der Ausbau und die Erweiterung der Transsib bei diesem Projekt natürlich auch sehr wichtig, da die sie bereits stark genutzt wird und somit ein wesentlicher Teil des interkontinentalen Verkehrs zwischen Europa und Asien ist.
Die neue Seidenstraße ist für nationale und internationale Bahninfrastrukturen wertvoll und sie zeigt, dass die Grenzen der Bahn noch lange nicht erreicht sind.
Meiner Meinung nach ist die Transsibirische Eisenbahn nicht einfach nur eine Bahnstrecke, sondern eine wichtige Handelsader zwischen Asien und Europa. Für die Wirtschaft beider Kontinente und den Handel zwischen diesen ist sie mittlerweile unverzichtbar .
Ich persönlich freue mich, dass Eurasien mit der Bahn immer näher und schneller zusammenwächst, da hier auf beiden Seiten Wirtschaftskompetenzzentren, rohstoffreiche Regionen, große Metropolen aber auch Kulturen und Gesellschaften miteinander verbunden werden.
Ich möchte hier auch noch einmal sagen, dass erst solch groß dimensionierte Projekte unter Beteiligung mehrerer Länder und Kontinente zeigen, was die Bahn im Personen-, aber vor allem im Güterverkehr zu bieten hat. Man kann und muss hier einfach über bekannte Größenordnungen und Strukturen hinweg denken, planen und praktizieren.
Ich freue mich heute schon darauf, in einigen Jahren die neue Seidenstraße mit dem Zug zu befahren und zu erkunden.
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