Warum die ÖBB in neue Nahverkehrsflotten investieren

Feb 2, 2023 | Bahnindustrie, Innovation, Personenverkehr

Die ÖBB sind der größte Mobilitätsdienstleister Österreichs. Mit Bus und Bahn werden jährlich über 322 Millionen Fahrgäste (2021) sicher ans Ziel gebracht. Davon sind über 160 Millionen im Schienennahverkehr unterwegs. Seit Jahren investieren die ÖBB nun Rekordsummen in die Modernisierung der Nahverkehrsflotten.

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Warum investieren die ÖBB in den Nahverkehr

Die ÖBB investieren in den kommenden Jahren, im Fern- und Nahverkehr, 4 Milliarden Euro in neue Fahrzeuge. Neue Nachtzüge, neue Railjets aber vor allem auch neue Nahverkehrszüge. Bereits 200 Cityjets wurden in den letzten Jahren aufgegleist, nun sind neue Doppelstockzüge in Produktion und die ersten neuen Cityjets für den Westen Österreichs wurden bereits in Betrieb genommen.

Neben der Beschaffung von neuen Zügen setzen die ÖBB auch auf das Upgrade von bestehenden Nahverkehrsflotten.

Denn gerade im Nah- und Regionalverkehr ist es wichtig, ein attraktives Angebot zu schaffen, um die Menschen für den Öffentlichen Verkehr zu begeistern und einen niederschwelligen Zugang in das System Bahn zu schaffen. Neben dem Bau bzw. Ausbau der Bahninfrastruktur in den Regionen spielen die Fahrzeuge eine wesentliche Rolle.

Es geht darum, den Menschen nicht nur einen Sitzplatz bereitzustellen, sondern einen Platz zum Wohlfühlen. Das beginnt mit ausreichend Platz für Gepäck oder Fahrrad, einem bequemen Sitz, WLAN und Echtzeitinformationen für die Fahrgäste bis hin zu Sauberkeit. Die Mission ist, so viel Komfort wie möglich zu bieten, um die alltäglichen Wege so angenehm wie möglich mit der Bahn anstatt mit dem Auto zurückzulegen.
Zudem müssen Kapazitäten geschaffen werden. Sowohl in den zunehmend wachsenden Städten und Regionen als auch bei den Zubringern zu den Hauptverkehrsachsen mit internationalem und nationalem Fernverkehr.

Weiters sind moderne Fahrzeuge auch eine gute Stellschraube für die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im Bahnbetrieb. Durch besseres Brems- und Beschleunigungsverhalten sowie teilweise gesteigerte Höchstgeschwindigkeiten sind auch kleine Fahrzeitverkürzungen möglich, ohne die Strecke auszubauen.

Cityjet Desiro ML auch für Vorarlberg

Seit Dezember 2015 sind auf Österreichs Schienen im Nah- und Regionalverkehr die neuen Siemens Desiro ML Züge unterwegs, bekannt als Cityjet. 200 dieser Fahrzeuge setzen die ÖBB im Osten Österreichs ein. Das größte Fahrzeugbeschaffungsprojekt Österreichs.

Der neue Nahverkehrszug für Vorarlberg: ÖBB Cityjet Siemens Desior ML/ Quelle: ÖBB

2021 haben die ÖBB  insgesamt 46 weitere Desiro ML Züge bei Siemens Mobility bestellt. Die ersten Fahrzeuge sind zum Fahrplanwechsel 2022/2023 in Vorarlberg in Betrieb gegangen. Bis voraussichtlich Ende 2024 werden weitere in Vorarlberg sowie in Tirol und Salzburg unterwegs sein.

„Mit den neuen Zuggarnituren wird die klimafreundliche Mobilität der Zukunft in Vorarlberg schon heute Realität. Moderne Ausstattung, mehr Platz und endlich praktische Radmitnahme – all das bieten die neuen Desiro ML, die jetzt in Vorarlberg unterwegs sind“, erklärt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Ausstattung passt sich an Saison an

Das Highlight der neuen Generation der Nahverkehrszüge in Vorarlberg ist, dass je nach Saison die Ausstattung adaptiert werden kann: Im Winter verfügen die vierteiligen Garnituren über mehr Sitzplatzreihen und Skiträger, während für den Sommer der Niederflurbereich des Mittelwagens auf ein Fahrradabteil umgebaut wird und dann insgesamt 39 Stellplätze zur Verfügung hat.

LR Daniel Zadra und Vorständin Sabine Stock im Radabteil des Siemens Desiro ML / Quelle: ÖBB

Daten und Fakten Cityjet Vorarlberg

  • Klimaautomatik
  • Verstellbare, ergonomische Komfortsitze mit ausreichend Beinfreiheit
  • Fahrradabstellplätze im Sommer 39, im Winter 16
  • Sitzplätze im Winter 286 und im Sommer 288
  • Leselampen und Steckdosen bei den Sitzplätzen und kombinierte Steckdosen inkl. USB zwischen den Sitzen im Hochflurbereich an den Wagenübergängen
  • Große Tische für vis-á-vis-Sitzgruppen
  • Ausklappbare Laptoptische und Fußstützen für Reihensitze
  • Infomonitore mit modernem Fahrgastinformationssystem
  • WLAN und OnBoard Portal ÖBB Railnet regio
  • 160 km/h Höchstgeschwindigkeit
  • Kinderwagenabstellplätze in allen Einstiegsbereichen
  • 2 Rollstuhlplätze pro Zugende
  • Zwei WCs, eines davon barrierefrei zugänglich
  • Wickeltisch im barrierefreien WC

Doppelstockzüge für die Ostregion

In der Ostregion (Wien, Niederösterreich und Burgenland) wohnen knapp 3 Millionen Menschen. Allein die S-Bahn-Linien in der Ostregion transportieren tagtäglich fast 260.000 Fahrgäste.

Die ÖBB haben im April 2022 41 neue Cityjet Doppelstockzüge für die Ostregion bestellt.
Die Rahmenvereinbarung mit Stadler lässt eine Bestellung von bis zu 186 Zügen mit einem Gesamtvolumen von bis zu drei Milliarden Euro zu. Im ersten Abruf wurden 20 sechsteilige und 21 vierteilige Garnituren um rund 600 Millionen Euro bestellt.

Ziel hinter der Fahrzeugbeschaffung war es, neben der Komfortsteigerung für die Fahrgäste, vor allem mehr Kapazitäten in und rund um Wien zu schaffen. Zu diesem Zweck setzt man hier auf mehr Doppelstockzüge.

Mit rund 610 Sitzplätzen in der sechsteiligen Konfiguration sind es 70 Sitzplätze mehr als bei den jetzigen Doppelstockzügen.

ÖBB Cityjet Doppelstock
ÖBB Cityjet Doppelstock / Quelle: ÖBB

Mehr Komfort im „Cityjet Doppelstock neu“

„Mit diesen 41 neuen Cityjet Doppelstockzügen modernisieren wir unsere Nahverkehrsflotte in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland noch weiter. Ab 2026 bieten wir unseren Fahrgästen noch mehr Platz und Komfort. Damit wird der Umstieg vom Auto in die Bahn und auf die Schiene für Pendler:innen attraktiver. Das ist gut für unser Klima und bequem und praktisch für unsere ÖBB-Reisenden“, sagt ÖBB CEO Andreas Matthä.

Bei der Gestaltung der neuen Züge hat man sich laut ÖBB besonders an den Wünschen und Anforderungen der Pendler:innen orientiert. Jeder einzelne Wagen verfügt über einen Niederflureinstieg sowie über einen Mehrzweckbereich, der mehr Platz für Reisende mit Fahrrädern und Kinderwägen bieten soll. Im Vergleich zu den herkömmlichen Doppelstock-Zügen der ÖBB, können in der längeren Konfiguration bis zu doppelt so viele Fahrräder transportiert werden.

Im „Cityjet Doppelstock neu“ erwartet die Reisenden zudem ein modernes Innendesign, bequeme Sitze, Klimaautomatik, Steckdosen inkl. USB-Anschluss in jeder Sitzplatzreihe, gratis WLAN und das ÖBB Onbord-Portal Railnet Regio.

Die ersten Züge des „Cityjet Doppelstock neu“ werden voraussichtlich Anfang 2026 auf den Strecken in der Ostregion in den Fahrgasteinsatz gehen. 

Daten und Fakten „Cityjet Doppelstock Neu“:

  • Maximalgeschwindigkeit: 160 km/h
  • Zuglänge: 160 m (sechsteilige Garnitur) bzw. 105 m (vierteilige Garnitur)
  • Sitzplatzkapazität: rund 610 (sechsteilige Garnitur) bzw. rund 380 (vierteilige Garnitur)
  • Stehplatzkapazität: rund 790 (sechsteilige Garnitur) bzw. rund 520 (vierteilige Garnitur)
  • Maximale Kapazität: rund 1.400 (sechsteilige Garnitur) bzw. rund 900 (vierteilige Garnitur)
  • Fahrradstellplätze: bis zu 66 (sechsteilige Garnitur) bzw. bis zu 42 (vierteilige Garnitur)
  • Einstiegtüren pro Seite: 12 (sechsteilige Garnitur) bzw. 8 (vierteilige Garnitur)
  • 4 WCs (sechsteilige Garnitur) bzw. 2 WCs (vierteilige Garnitur), jeweils eines davon barrierefrei und mit Wickeltisch ausgestattet
  • 2 Rollstuhlplätze im Mittelwagen mit elektrisch höhenverstellbaren Seitenwandtischen

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