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„Wir möchten die Nummer 1 im Bereich Personaldienstleistungen für EVUs werden.“
Artur Penkala
Mitgründer und Geschäftsführer| Loklöwen
Im Gespräch mit Eisenbahn.blog-Chefredakteur Niki Schmölz gibt Artur Penkala, Mitgründer und Geschäftsführer von LokLöwen, spannende Einblicke in die Entwicklung und Vision des Unternehmens. Der auf die Bahnbranche spezialisierte Personaldienstleister verfolgt das Ziel, Fachkräftemangel nachhaltig zu lösen und die Attraktivität der Branche zu steigern. Mit einem innovativen Ansatz, der auf moderne Technologien und mitarbeiterzentriertes Arbeiten setzt, gestaltet LokLöwen die Zukunft des Schienenverkehrs aktiv mit.
Eisenbahn.Blog: Ihr Unternehmen hat sich auf Personaldienstleistungen in der Bahnbranche spezialisiert: Wie kam es dazu, und was ist Ihre Vision für die Zukunft?
Artur Penkala: LokLöwen entstand 2019 aus dem Vorhaben, den immer größer werdenden Fachkräftemangel in der Bahnbranche nachhaltig zu lösen. Mein Mitgründer Dennis Leonidis und ich haben die Herausforderungen in der Bahn- und Logistikindustrie nämlich bei unseren früheren beruflichen Stationen selbst erlebt und daraufhin gemeinsam entschieden, dass es neue Ansätze braucht, um die Attraktivität und Effizienz der Branche zu steigern. Unsere Vision war daher von Anfang an, nicht nur einen Personaldienstleister, sondern ein zu 100% mitarbeiterzentriertes Unternehmen zu schaffen.
Wir möchten die Nummer 1 im Bereich Personaldienstleistungen für Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVUs) und die Aus- und Weiterbildung von Spezialisten in der Bahnindustrie in Europa werden und setzen dabei auf ein wertschätzendes Arbeitsumfeld und innovative Technologien, die unsere Abläufe verbessern. Denn nur wenn unsere Mitarbeiter zufrieden sind, sind unsere Kunden es auch. Überdurchschnittliche Gehälter, eine starke Unternehmenskultur, regelmäßiges Coaching und die Unterstützung durch eine Feel-Good-Managerin sind dabei nur ein paar Beispiele für unseren Ansatz, der uns von anderen Anbietern in der Branche unterscheidet.
Eisenbahn.Blog: Können Sie den Weg der letzten Jahre noch etwas genauer beschreiben? Arbeiten Sie mit Partnern, Investoren oder bereits etablierten Unternehmen zusammen?
Artur Penkala: Unser Weg begann als kleines, passioniertes Team von fünf Mitarbeitenden – über die Zeit haben wir uns zu einem Unternehmen mit heute über 160 Mitarbeitern, wovon die meisten Fachkräfte sind, entwickelt. Dieser Erfolg basiert auf unserer starken Unternehmenskultur und unserem Fokus auf die Menschen hinter der Dienstleistung. Wir sind dabei bisher bewusst ohne externe Investoren gewachsen, um maximale Flexibilität zu wahren und unsere Vision konsequent umzusetzen.
Wir arbeiten bereits seit dem Start von LokLöwen mit etablierten EVUs zusammen. Insbesondere unsere Partnerschaften mit bekannten Unternehmen wie TX Logistik und DB Regio haben es uns ermöglicht, innovative Lösungen zu entwickeln und gemeinsam die Herausforderungen der Branche anzugehen. Wir zählen zudem mittlerweile einige der wichtigsten staatlichen EVUs in Europa zu unseren Kunden, u.a. in Tschechien, Luxemburg und Belgien. Diese Zusammenarbeit ist stets geprägt von Vertrauen, Engagement und dem gemeinsamen Ziel, die Bahnbranche zukunftsfähig zu gestalten.
Eisenbahn.Blog: Was sind konkrete Dienstleistungen bzw. Handlungsfelder, in denen Sie Bahnunternehmen unterstützen?
Artur Penkala: Unsere Dienstleistungen gehen weit über die reine Personalvermittlung hinaus. LokLöwen bietet maßgeschneiderte Lösungen für EVUs, die sowohl Personalengpässe als auch strategische Herausforderungen adressieren. Wir stellen qualifiziertes Bahnpersonal wie Lokführer, Leitstellenpersonal und Disponenten bereit und setzen bei der Ausbildung dieser Spezialisten auf ein hybrides Modell, das praktische Trainings und digitales Lernen kombiniert – inklusive der Anwendung von Augmented & Virtual Reality (AR/VR).
Darüber hinaus unterstützen wir EVUs bei der Optimierung ihrer operativen Prozesse, indem wir beispielsweise komplette Leitstellen übernehmen oder die vorhandenen Teams schulen, um sie auf ein neues Leistungsniveau zu heben. Besonders gefragt sind unsere Dienstleistungen auch bei Umzügen, Umstrukturierungen und Standortverlagerungen, wo wir mit unserem Know-how reibungslose Übergänge sicherstellen. Mit KI-gestützten Systemen für die Einsatzplanung und unserem Fokus auf langfristige Lösungen helfen wir unseren Kunden, insgesamt effizienter und flexibler zu arbeiten. Unser Ziel ist es nämlich, nicht nur kurzfristige Engpässe zu lösen, sondern nachhaltige Verbesserungen zu schaffen. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz sind wir ein verlässlicher Partner für unsere Kunden angesichts der wachsenden Herausforderungen der Bahnbranche.
Eisenbahn.Blog: Sie haben das Thema Ausbildung angesprochen und verfügen auch über eine eigene Akademie: Welche Ausbildungen bieten Sie an, und auf wie viele Absolvent:innen können Sie bereits zurückblicken?
Artur Penkala: Unsere LokLöwen-Akademie ist das Herzstück unserer Ausbildungsstrategie. Hier bieten wir hybride Programme für Lokführer, Leitstellenpersonal und andere Bahnspezialisten an. Wir kombinieren digitale Lernformate, praktische Ausbildung und innovative Technologien, um realistische Trainingsszenarien zu schaffen und unseren Mitarbeitenden die bestmögliche Vorbereitung auf den Berufsalltag zu bieten. Seit der Gründung haben wir viele Absolvent:innen erfolgreich ausgebildet, die nun als motivierte und hochqualifizierte Fachkräfte bei EVUs tätig sind. Dies trägt nicht nur zum Erfolg unserer Kunden bei, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein und die weiteren Karrierechancen unserer Mitarbeitenden.
Eisenbahn.Blog: Können Sie uns einen Ausblick auf die Zukunft geben? Wie wird sich LokLöwen weiterentwickeln?
Artur Penkala: Unsere Zukunft liegt in der kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter- und Kundenorientierung. Wir werden unsere Ausbildungsprogramme weiter verbessern und unsere internationale Präsenz verstärken. Der geplante Ausbau unserer Zentrale in Hamburg ist dabei ein wichtiger Schritt, um unser Wachstum und die Entwicklung unserer Mitarbeitenden zu unterstützen. Insgesamt bleibt unser Fokus auf der Schaffung eines inspirierenden und wertschätzenden Arbeitsumfelds, in dem jeder Einzelne sein volles Potenzial entfalten kann. So wollen wir die Bahnbranche langfristig und nachhaltig mitgestalten und verbessern.
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