Das marokkanische Eisenbahnamt ONCF hat mit dem französischen Schienenfahrzeughersteller Alstom einen Vertrag über die Lieferung von 18 Hochgeschwindigkeitszügen des Typs Avelia Horizon abgeschlossen. Die Vereinbarung hat ein Volumen von 781 Millionen Euro und wird durch den französischen Staat finanziert. Der Auftrag wurde im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024/2025 in Alstoms Auftragsbestand aufgenommen.
Die neuen Züge sind für den Einsatz auf der geplanten Verlängerung der bestehenden Hochgeschwindigkeitsstrecke bis nach Marrakesch vorgesehen. Ziel des Projekts ist es, die Reisezeit zwischen Tanger und Marrakesch deutlich zu verkürzen und gleichzeitig die Umweltbelastung im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln zu senken.
Bei den bestellten Fahrzeugen handelt es sich um Züge der neuesten Generation. Der Avelia Horizon ist ein doppelstöckiger Hochgeschwindigkeitszug, der für Geschwindigkeiten von über 300 Kilometern pro Stunde ausgelegt ist. Er basiert auf über 40 Jahren Erfahrung in der Entwicklung und dem Betrieb von Hochgeschwindigkeitszügen.
Die Züge bestehen aus zwei kompakten Triebköpfen und mehrteiligen, doppelstöckigen Wagen. Laut Herstellerangaben zeichnen sich die Züge durch eine hohe Energieeffizienz, Wartungsfreundlichkeit und Sitzplatzkapazität aus. Eine geringere Anzahl von Drehgestellen – die rund 30 Prozent der Wartungskosten verursachen – soll zudem die Betriebskosten senken.
Mit der Bestellung setzt Marokko den Ausbau seines Hochgeschwindigkeitsnetzes fort. Bereits seit 2018 ist zwischen Tanger und Casablanca eine erste Strecke mit französischen TGV-Zügen in Betrieb. Die Erweiterung bis Marrakesch soll die Verbindung zwischen Nord- und Südmarokko weiter verbessern und den Schienenverkehr als nachhaltige Alternative stärken.