Die Koralmbahn, eines der wichtigsten europäischen Infrastrukturprojekte, erreicht einen entscheidenden Schritt. Bereits zwei Jahre vor der geplanten Fertigstellung geht der Abschnitt auf Kärntner Seite zwischen Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal am 10. Dezember in Betrieb. Dies markiert nicht nur einen bedeutenden Meilenstein, sondern auch den Auftakt für eine neue Mobilitätsära im Süden Österreichs.
Festliche Einweihung mit Sonderzug und Veranstaltungen
Die Teilinbetriebnahme wurde im Rahmen der ÖBB-Fertigstellungsfeier festlich zelebriert. Ein Sonderzug brachte Teilnehmer:innen zum neuen Bahnhof St. Paul im Lavanttal. Live-Musik, Führungen, Ausstellungen und eine Fahrzeugschau präsentierten die Vorteile der neuen Teilstrecke. Unter den Gästen befanden sich Anrainer:innen, Projektpartner:innen, ÖBB CEO Andreas Matthä, EU-Vertreter Martin Selmayr, Vizekanzler Werner Kogler, Landeshauptmann Peter Kaiser und sämtliche Bürgermeister:innen entlang der Kärntner Koralmbahn.
Positive Zukunftsaussichten für die Mobilität im Süden Österreichs
„Bahnfahren erlebt in ganz Europa eine Renaissance. Die Teilfertigstellung in Kärnten gibt einen ersten Vorgeschmack auf das, was sich die Menschen hier im Süden Österreichs erwarten dürfen und ist ein erster Schritt in eine glänzende Mobilitätszukunft entlang der Südstrecke.“
Andreas Matthä, CEO der ÖBB
EU-Botschafter Selmayr unterstreicht die Bedeutung für Europa
„Als Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors lässt die Koralmbahn Europa näher zusammenrücken. Die EU will bis spätestens 2050 klimaneutral werden. Der Ausbau der Schiene ist eine wichtige Weichenstellung dafür. Die EU fördert die Koralmbahn mit 543 Millionen Euro aus dem Aufbauplan NextGenerationEU.“
Martin Selmayr, EU-Botschafter
Regionale Vorteile und Chancen
„Die Koralmbahn bietet uns enorme Chancen, die wir für unser Land und die Menschen gezielt und abgestimmt nutzen werden. Graz und Klagenfurt, Kärnten und die Steiermark wachsen durch die verkürzte Distanz zu einem neuen großen Lebens-, Wirtschafts- und Arbeitsraum zusammen.“
Landeshauptmann Peter Kaiser
Vorteile schon jetzt spürbar
Obwohl die Gesamtfertigstellung der Koralmbahn noch zwei Jahre entfernt ist, profitieren Bahnkund:innen in Kärnten bereits jetzt: Die S-Bahn benötigt nur 26 Minuten für die Strecke zwischen Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal. Dies ermöglicht einen schnellen Nahverkehr trotz vieler Haltepunkte und stellt eine umweltfreundliche und 35 Minuten schnellere Alternative zum Auto dar.
Letzter Zielsprint für den Gesamtausbau
Auf der steirischen Seite und im Koralmtunnel wurde der letzte Zielsprint eingeläutet. In den nächsten zwei Jahren wird unter Hochdruck am Gesamtausbau gearbeitet. Die Bahntechnik wird derzeit mit Kilometern von Kabeln und Anlagen installiert. Ende 2025 wird dann auch der Fernverkehr zwischen Graz und Klagenfurt „Bahn frei!“ haben.
Die Koralmbahn im Überblick
130 km neue Strecke, rund 50 Tunnel-km, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen: Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil der neuen Südstrecke. Ihr Herzstück ist der 33 km lange Koralmtunnel. Nach der Fertigstellung verkürzt sich die schnellste Verbindung zwischen den Landeshauptstädten auf nur 45 min.